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Fußball-Nachlese: Nullnummern, Verletzungen und Unbelehrbare

Fußball-Nachlese

Nullnummern, Verletzungen und Unbelehrbare

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    Trainer an Krücken: Ein Syndesmosebandriss zwingt Erlingens Coach Florian Pfitzner zu einer Pause als Spieler. In Nordendorf beklagte er neben der 0:1-Niederlage seiner Truppe das Verhalten der Fans.
    Trainer an Krücken: Ein Syndesmosebandriss zwingt Erlingens Coach Florian Pfitzner zu einer Pause als Spieler. In Nordendorf beklagte er neben der 0:1-Niederlage seiner Truppe das Verhalten der Fans. Foto: Foto: Karin Tautz

    Region Wertingen Es hätte so ein gutes Fußballwochenende werden können. Am Samstag in die SGL-Arena zum FC Augsburg und am Sonntag zum Sportplatz auf den Wertinger Judenberg um das Kreisklassenteam und die BOL-Mannschaft zu begutachten. Der Schauwert der drei Partien hielt sich allerdings in Grenzen, schließlich endete jedes der Spiele mit 0:0. Statt Wertingen wäre alternativ auch das Zusamtalderby zwischen TSV Unterthürheim und TSV Pfaffenhofen als potenziell spannende Begegnung auf dem Plan gestanden. Dort blieben aber nicht nur die Tore, sondern auch der Spielwitz aus. „Man muss auch mal mit einem 0:0 zufrieden sein“, so Werner Mayershofer, der in Augsburg und Unterthürheim war. Der TSV-Funktionär und FCA-Fan kann die Dinge richtig einordnen: „Augsburg hat endlich zu Null gespielt und eher einen Punkt gewonnen, bei uns war das torlose Remis absolut leistungsgerecht. Mit Toren macht es mehr Spaß, selbst beim Unentschieden.“

    Wortelstetten sorgt für Tore

    Damit in der Kreisklasse Nord II trotzdem ein paar Tore fallen, hat der SV Wortelstetten mächtig losgelegt. 8:4 hieß das stattliche Ergebnis gegen den TSV Bäumenheim. Mittendrin war mit Tobias Mayr ein dreifacher Torschütze für den SVW. Drei Treffer hat auch Markus Stegmiller zum 5:2-Sieg des FC Osterbuch beigetragen. Osterbuchs Goalgetter setzte sich damit an die Spitze der B-West-IV-Torjäger. Michael Schmid, der im Tor von Wertingen II selbst dafür sorgte, dass am Ende die Null stand, fieberte mit seinen alten Teamkameraden mit und entging so der totalen Torlosigkeit des Judenbergs.

    Auch beim SV Roggden stand nach dem Spiel gegen den Tabellenvorletzten aus Wittislingen die Null - nícht beim Ergebnis, das lautete 1:3 aus Roggdener Sicht. Die Rede ist vom Punktestand, der naheliegt, dass der SVR in der A-Klasse West III keinen Fuß fasst. Nachbar Zusamaltheim ergeht es da schon etwas besser. Gegen Dauerrivale SV Holzheim hat es nicht ganz gereicht (1:2). Abteilungsleiter Rainer Manzenrieder weiß, wo es fehlt: „Wir haben keinen wirklichen Stürmer.“

    Neben guten und weniger guten Partien gab es am vergangenen Wochenende auch zwei, die gar nicht zu Ende gespielt wurden. Beim SV Wörleschwang kam gleich ein ganzes Lazarett zusammen. Der Wörleschwanger Jörg Scherer landete kurz nach Wiederanpfiff nach einem Kopfballduell unglücklich und zog sich einen komplizierten Bruch der Elle zu. Schiedsrichter Manfred Schmidt brach ab, „auch auf Wunsch der beiden Trainer“, wie der am Boden liegende Scherer noch mitbekommen hat. Denn schon zuvor gab es unschöne Szenen. Im Vorspiel der Reserven zog sich SVW-Torhüter Christian Ostermayer eine Rippenverletzung zu, Max Wiesenbacher verdrehte sich das Knie und suchte am Abend das Krankenhaus auf – Verdacht auf Meniskus. Im Wertinger Hospital war auch der Zusamzeller Matthias Müller mit einer Gehirnerschütterung, konnte aber am selben Abend wieder nach Hause gehen. „So ein Spiel habe ich noch nicht erlebt, dabei war es nicht einmal besonders hart“, urteilte Zells Trainer Toni Weichselbaumer, „Ich war dann auch ganz froh, als es abgebrochen wurde, nach so einer Unterbrechung kannst du dich gar nicht mehr richtig motivieren.“ Für Jörg Scherer ging es derweil zur Untersuchung. Für den SVW-Abteilungsleiter hat das Ganze noch ein weiteres Nachspiel: Weil der Bruch nicht gerade ist, muss er noch diese Woche operiert werden.

    Beim FC Donauried war es ein Zuschauer, der die Partie zum Erliegen brachte. Der Anhänger, der während des Spiels kollabierte, musste ärztlich behandelt werden. Aus Gründen der Pietät stellte man auch dort das Spielen ein.

    Unmögliches Verhalten

    Der Spielertrainer des SV Erlingen, Florian Pfitzner kam schon verletzt zum Spiel seiner Mannschaft gegen den SV Nordendorf. Dort musste er eine 0:1-Niederlage mit ansehen. „Trotzdem bin ich mit dem bisher Erreichten zufrieden“, so Pfitzner nach der Partie. Viel mehr regte den Coach das Verhalten unbelehrbarer SVE-Anhänger auf. Mit den Reaktionen auf einige strittige Schiri-Entscheidungen schoss eine Handvoll durchgeknallter Fans weit übers Ziel hinaus. Regelrechte Salven an Beleidigungen wurden von der schmucken Tribüne aus auf den Spielleiter abgefeuert, wobei „Du Blinder“ in der vor Verbalinjurien strotzenden Beschimpfungsorgie noch einer der mit Abstand vornehmsten Ausdrücke war. Florian Pfitzner hatte schnell erkannt, dass die Anhänger mit ihrem Verhalten der Mannschaft einen Bärendienst erweisen. Mehrmals forderte er dazu auf, den Anstand zu wahren, stieß damit aber auf taube Ohren.

    Wenn Rainer Förg beim SC Altenmünster Disziplin predigt, bleibt wohl auch das ein oder andere Ohr verschlossen. Nach Meckern und einem überflüssigen Foul musste Dominik Osterhoff einmal mehr verfrüht vom Feld. Den dann nur noch zu zehnt agierenden Altenmünsterern glitt das Derby gegen Zusmarshausen immer mehr aus der Hand und endete 1:3. (phwi)

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