Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wertingen
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Fußball-Nachlese: Fragende Blicke und Familienduell um den Titel

Fußball-Nachlese

Fragende Blicke und Familienduell um den Titel

    • |
    Kaum zu glauben. Meitingens derzeit wegen einer Roten Karte gesperrter Spielertrainer Florian Prießnitz (links) und Abteilungsleiter Torsten Vrazic ärgerten sich über vier Platzverweise, die ihre Mannschaft in Neuburg hinnehmen musste.
    Kaum zu glauben. Meitingens derzeit wegen einer Roten Karte gesperrter Spielertrainer Florian Prießnitz (links) und Abteilungsleiter Torsten Vrazic ärgerten sich über vier Platzverweise, die ihre Mannschaft in Neuburg hinnehmen musste. Foto: Karin Tautz

    Beim 1:0 der TSG Hoffenheim gegen Eintracht Frankfurt hat am Ende Vater Bruno Hübner als Sportdirektor der Gäste seinem Sohn Benjamin Hübner gratuliert. Der Filius schoss das entscheidende Tor gegen den Pokalfinalisten. Was in der Bundesliga passierte, könnte demnächst auch in der Kreisliga Nord geschehen. Dort liefern sich der TSV Wertingen und der SV Donaumünster einen Zweikampf um die Meisterschaft. Dieser hat sich nach dem Remis der Wertinger in Altisheim zugespitzt. Der Vorsprung ist auf einen Zähler geschmolzen. Mit dem TSV Wertingen den Titel holen möchte unbedingt Marcel Gebauer. Das Restprogramm (siehe rechts oben) spricht eher für den 23-Jährigen und seine Teamkollegen. Doch einen weiteren Ausrutscher sollte sich der TSV nicht erlauben. Denn der Verfolger SV Donaumünster, der von Marcels Vater Ewald Gebauer trainiert wird, ist derzeit in Hochform.

    Das bekam am Wochenende vor allem der FC Pfaffenhofen-Untere Zusam bei der 0:7-Heimniederlage gegen den Tabellenzweiten zu spüren. „Auch in dieser Höhe war die Niederlage verdient“, gab Spielertrainer Alexander Steichele zu. Auch einen Tag nach dem Spiel war er noch nahezu sprachlos. „Wir hatten uns das natürlich anders vorgestellt. Wir wollten dagegenhalten, ohne Gegentor bleiben. Zuletzt hatten wir gut verteidigt“, sagt der verletzte Coach. Doch das gelang gegen Donaumünster nicht, die Enttäuschung ist groß. Doch auch Steichele sagt, dass man den Fokus nun sofort auf die kommenden Aufgaben richten müsse. Denn mit Flotzheim, Dillingen und Mertingen trifft der FC PUZ an den letzten drei Spieltagen auf die drei Kellerkinder der Kreisliga, „darf“ zweimal auswärts antreten, wo der Fusionsverein zuletzt die besseren Auftritte gezeigt hat. „In Flotzheim gilt es zu gewinnen“, sagt Steichele deutlich. Er hofft, dass die herbe Niederlage auch eine Art Weckruf war. „Wir müssen uns jetzt am Riemen reißen!“, fordert der Trainer.

    Nicht abwenden konnte die Niederlage auch Andreas Mayr. Der 27-Jährige wechselt, wie bereits berichtet, kommende Saison zum TSV Wertingen und stand am Sonntag in der Startformation des FC PUZ. Bei dieser Transfer-Nachricht haben wir versehentlich ein falsches Archivbild in den Text mit eingebaut. Deshalb ist an dieser Stelle nun der „richtige“ Andreas Mayr zu sehen.

    Einen Sieg hätte in der gleichen Liga der TSV Unterthürheim einfahren wollen, der war in der Schlussminute auch möglich. Florian Miller, der sich zuletzt als Goalgetter aufgetan hatte, traf aus kurzer Distanz nur die Latte. Doch trotzdem zeigte sich Stefan Mayershofer nach dem 1:1 gegen den FC Mertingen zufrieden. Denn der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz beträgt bei noch drei Spielen nun fünf Punkte. „Wir haben gut gespielt, hätten auch in Unterzahl die Führung machen können.“ Und schon in Führung gehen können, denn es gab früh einen Elfmeter für Unterthürheim, bei dem Martin Höchstötter dann am Torwart scheiterte. Trotz eigener Gelegenheiten loben sowohl Abteilungsleiter Mayershofer als auch Spielertrainer Moritz Hempel den eigenen Keeper. Gabriel Baur hat einige Male gut gehalten, hatte beim Führungstreffer der Gäste Pech, dass der Nachschuss drin war. Aber später hielt er mit seinen Paraden auch den Punkt fest für Unterthürheim.

    Für großen Ärger beim 1:1 in Altisheim sorgte bei Wertingens Sportlichem Leiter Fritz Bühringer eine Aktion der Altisheimer abseits des Platzes. Nachdem die Gastgeber den Ball über das Tor und in den Graben geschossen hatten, forderte der Schiedsrichter einen neuen Ball. Obwohl üblich, hatten die Hausherren aber keinen Ball als Ersatz an der Bank. Wertingen half, schoss einen ihrer Spielbälle ins Feld. Bei der nächsten Unterbrechung wurde der Ball wieder ausgetauscht. Doch der Wertinger Spielball wurde unter einer Jacke versteckt, unter einer weiteren Jacke dann in einem Kofferraum verstaut. Bühringer und die Wertinger Bank waren aufmerksam, der Sportliche Leiter stellte die Altisheimer Bank zur Rede. Schließlich bekam er den Ball auch, weil ihn die Ersatzspieler aus dem Auto holten.

    „Wir kommen gerade auf dem Zahnfleisch daher“, klagt Binswangens Abteilungsboss Dominik Karl. Sieben verletzte Kicker plus den rotgesperrten Johannes Bühler treffen die Schwarz-Gelben schwer. Das Spiel der zweiten Mannschaft (A-Klasse West III) beim FC Donauried wurde abgesagt und die „Erste“ büßte im Aufstiegskampf in der Kreisklasse Nord II mit der 0:2-Niederlage in Bäumenheim wichtige Pluszähler ein. Dominik Karl zeigt sich dennoch kämpferisch: „Die Hoffnung ist immer noch da, auch wenn wir es nicht mehr selbst in der Hand haben.“ Rückblickend meint Mannschaftskapitän Benedikt Winkler zur Ausgangslage: „Es ist schon komisch, gegen die oberen der Liga haben wir eine perfekte Ausbeute lassen aber immer wieder gegen vermeintlich Schwächere Punkte liegen.“ Mit dem zurzeit verletzten Spielertrainer Michael Mayerle wird auch kommende Saison zusammengearbeitet. Unsere Planungen für die Zukunft laufen bereits“, merkt Abteilungsleiter Karl an und verkündet die Rückkehr von Stefan Sailer (FC PUZ).

    Wenn man sich an das alte Augsburger Rosenaustadion und die Ergebnisanzeige zurück denkt, dann wäre der Spielstand des SV Villenbach am Sonntag nicht mehr anzeigbar gewesen. 15:0 lautete es am Ende gegen den FC Weisingen II. SVV-Coach Bernd Lipp wollte gar nicht viel über den hohen Sieg sagen: „Es war wohl der höchste Sieg in der Historie des SV Villenbach. Aber großen Respekt auch an die Weisinger, die mit gerade einmal elf Spielern angetreten sind.“ Auch wenn sein Team so einen tollen Sieg eingefahren hat, in Sachen Aufstieg sieht es Lipp nüchtern. „Zusamaltheim wird es sich wohl nicht mehr nehmen lassen. Und das haben sie dann auch verdient, Glückwunsch.“ Doch er sagt gleichzeitig: „Wenn sie patzen, werden wir da sein!“ Der Rückstand beträgt vier Punkte, Zusamaltheim hat ein Spiel mehr absolviert und ist am letzten Spieltag spielfrei. Und wenn es dann „nur“ zum zweiten Platz reicht, acht Punkte Vorsprung hat der SVV, ist Lipp auch mehr als zufrieden mit der Saison und gibt sich bereits optimistisch für die Relegation. „Wir haben ein geiles Team, da kämpft jeder für den anderen, alle helfen zusammen. Wir haben eine tolle Saison gespielt, und wir schauen, was dann noch drin ist“, sagt er drei Spieltage vor Schluss.

    Beim Bezirksligisten TSV Meitingen ist nach der 3:5-Niederlage beim VfR Neuburg in Sachen Aufstieg nichts mehr drin. Dagegen können die Lechtaler in der Fairplay-Tabelle, wenn sie so weitermachen, noch auf den letzten Platz abrutschen. Die Roten Karten für Marco Lechner und Alexander Heider waren die Platzverweise Nummer vier und fünf in dieser Saison, hinzu kamen für Sascha Hof und Maik Stach noch zwei Ampelkarten. In dieser Statistik liegt Meitingen bei sieben Hinausstellungen. Zum Glück für den Ex-Landesligisten kehren nun nach Ablauf ihrer Sperren am Wochenende Spielertrainer Florian Prießnitz und Denis Buja wieder ins Team zurück.

    Ein verrücktes Spiel sahen die Zuschauer in der Kreisklasse West II beim Verfolgerduell zwischen dem SSV Neumünster und der SG Röfingen. In der Nachspielzeit erzielte der aufgerückte SSV-Torwart Matthias Kempter per Kopfball den Ausgleich. Jetzt wird klar, warum Kempter, der zur kommenden Saison zum Lokalrivalen Grün-Weiß Baiershofen wechselt, dort als Stürmer agieren will. (herd/dolli/dirg)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden