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Fußball-Nachlese: Dagegenhalten bis zum Abpfiff

Fußball-Nachlese

Dagegenhalten bis zum Abpfiff

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    Dagegenhalten bis zum Abpfiff
    Dagegenhalten bis zum Abpfiff

    Ein Fußballspiel dauert so lange, bis der Schiedsrichter abpfeift. Manchmal geschieht dies exakt nach 90 Minuten, manchmal folgt ein Zuschlag von bis zu sieben, acht Minuten. Bundesligist FC Augsburg war beim 1:1 in Mönchengladbach Leidtragender einer längeren Nachspielzeit. Mit der letzten Aktion erzielte André Hahn den Ausgleich für die Gastgeber (90+4), der FCA verlor zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.

    Späte Tore sind des einen Freud, des anderen Leid. So kam der SSV Neumünster in der 90. Minute durch einen Treffer des Ex-Wertingers Anton Fritz noch zum schmeichelhaften 2:1-Auswärtserfolg beim FC Lauingen II und der damit sicheren Vizemeisterschaft in der Kreisklasse West II.

    Eine Minute vor Schluss erzielte der TSV Wertingen in der Kreisliga Nord durch einen Freistoß von Christoph Prestel noch den Ausgleichstreffer zum 2:2-Endstand gegen die SpVgg Deiningen. Es war ein hartes Stück Arbeit für die Wertinger, der Sportliche Leiter Fritz Bühringer war nach Schlusspfiff aber zufrieden mit dem Ergebnis und vor allem begeistert vom Auftreten der Mannschaft. „Da muss man ein großes Kompliment aussprechen. Unsere junge Mannschaft hat einen enormen Schritt in Sachen Mentalität gemacht“, sagt er. Damit meint Bühringer, dass ein zweimaliger Rückstand egalisiert wurde. Den frühen Treffer von Deiningens Chlebisz glich der eingewechselte Felix Körner erst in der Schlussviertelstunde aus, „ein schöner Flachschuss auf dem nassen Boden“. Dann traf zunächst Deiningens Routinier Marco Reiner per Freistoß, ehe es ihm Christoph Prestel gleichtat. „Ein abartiger Freistoß“, zeigt sich Bühringer begeistert. Weil Donaumünster gleichzeitig gegen Höchstädt verlor, haben die Wertinger nun sogar zwei Punkte Vorsprung. Überschattet wurde der Spieltag auf dem Wertinger Judenberg durch die Verletzung von Michael Kellermann. Der hatte sich als Torwart der zweiten Mannschaft im Vorspiel gegen Kicklingen (Kreisklasse Nord II) nach nur wenigen Minuten ohne Fremdeinwirkung schwer verletzt. Er musste ins Krankenhaus gebracht werden, wurde bereits operiert, während das Spiel der „Ersten“ noch lief. Bühringer machte sich nach Schlusspfiff direkt auf den Weg ins Krankenhaus, um nach seinem Schützling zu schauen.

    Eine beeindruckende Leistung hat der TSV Unterthürheim in seiner Heimpartie gegen den TSV Haunsheim gezeigt. Zur Pause stand es 0:0, Unterthürheim musste den zweiten Durchgang in Unterzahl bestreiten, weil Daniel Gumpp die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Keine guten Vorzeichen gegen die Haunsheimer, die eine starke Saison spielen. Doch dann drehte Unterthürheim in Unterzahl auf, gewann deutlich und verdient mit 4:0. „Das war richtig stark. Jeder hat für den anderen gekämpft, ist für den anderen gelaufen“, so Richard Wörle, der Zweite Abteilungsleiter des TSV Unterthürheim, nach dem Spiel. Für Unterthürheim ist damit der Klassenerhalt geschafft, weil am letzten Spieltag die Konkurrenten FC Mertingen und FC Pfaffenhofen-Untere Zusam gegeneinander spielen. Für TSV-Spielertrainer Moritz Hempel geht damit der Wunsch in Erfüllung, den Klassenerhalt rechtzeitig gesichert zu haben und nicht wieder bis zum letzten Spieltag zittern zu müssen. Und er hinterlässt seinem Nachfolger als Spielertrainer, Christoph Wirth, eine Kreisliga-Mannschaft. Ob Wirth und Hempel dann kommende Saison auf dem Platz aufeinandertreffen werden, bleibt noch offen. Hempel wechselt zurück zu seinem Jugendverein, zum TSV Wertingen. Und der strebt nach wie vor nach dem Aufstieg in die Bezirksliga.

    Einen herben Rückschlag in Sachen Klassenerhalt hat der FC Pfaffenhofen-Untere Zusam einstecken müssen und findet sich nun mehr denn je im Kampf um die Kreisliga. Bei der 1:2-Niederlage beim bereits als Absteiger feststehenden FSV Flotzheim ließ die Truppe der beiden Spielertrainer Alexander Steichele und Fabian Röller vor allem im ersten Durchgang einiges vermissen. „Wir haben dem Gegner zu viel Raum geboten, waren schläfrig. Beide Gegentore hätten nicht sein müssen“, so Röller nach der Partie. Weil der FC Mertingen gleichzeitig gewinnen konnte, ist der FC PUZ jetzt punktgleich mit dem Drittletzten. Doch noch ist natürlich nichts verloren für den FC PUZ, am kommenden Sonntag kommt die SSV Dillingen, die auch bereits als Absteiger feststeht.

    Letzte Woche Montag hatte Michael Mayerle noch gedacht, dass der Zug Kreisliga für seinen TSV Binswangen abgefahren ist. Die 0:2-Niederlage in Bäumenheim schien den Traum vom Aufstieg besiegelt zu haben. Doch nun ist der TSV wieder mehr denn je im Aufstiegsrennen der Kreisklasse Nord II vertreten. Erstens, weil gegen den SV Genderkingen ein souveräner 3:0-Heimsieg gelang, zweitens, weil die Konkurrenten patzten. Der SV Eggelstetten verlor am Freitag sein Nachholspiel in Genderkingen, die SG Unterringingen/Amerdingen nun zuhause gegen Bäumenheim. Ein Punkt auf Platz zwei, zwei Punkte auf Platz eins – für Mayerle und den TSV Binswangen bleibt die Hoffnung vom Aufstieg bestehen. In den letzten beiden Spielen soll seine Mannschaft sich auf ihre Stärken verlassen und locker drauf los spielen, denn: „Der Druck liegt bei den anderen Mannschaften.“ Wenn es mit dem Aufstieg klappt, umso besser.

    Kaum zu glauben, aber die Tabelle lügt nicht: In der A-Klasse Augsburg Nordwest platziert sich mit dem FC Emersacker der Liganeuling auf Rang zwei. Die Partie am Sonntag auf dem heimischen Stutzenberg bedurfte eines Wachrüttlers von Gegner Stettenhofen (0:1), ehe die Blau-Weißen den Spieß mit 4:1 umdrehten. Als Belohnung gab es für die FCE-Kicker hinterher im Sportheim die allseits beliebten Schnitzel von der Traudl, Vorstandsfrau von Manfred Gerblinger. „Das Essen hatten die „Alten Herren“ des Vereins gestiftet“, bekannte Vorsitzender Manfred Gerblinger, der vom „Husarenritt“ seiner Elf sehr angetan ist. Noch stehen vier Spieltage aus, doch Gerblinger, der 22 Jahre das Vorstandsamt beim FCE bekleidet, lässt sich für eine Aussage nicht aus der Reserve locken: „Der Druck auf die Mannschaft nimmt mit jedem Spiel zu. Es wäre schön, wenn wir bis zum Schluss dabei wären.“

    Zweimal hatte der SC Altenmünster seit dem Aufstieg der SG Reisensburg im Jahr 2014 in die Kreisliga West beim Günzburger Stadtteil-Klub verloren. Bei der dritten Auflage dieser Partie standen die Gäste kurz vor ihrem ersten Erfolg. Doch weil Schiedsrichter Markus Bauer aus Munningen fast sieben Minuten nachspielen ließ, kamen die Hausherren in der 95. Minute gegen neun Altenmünsterer (jeweils Gelb-Rot für Tobias Scherer und Manfred Glenk) doch noch zum 2:2-Ausgleich. Diesem Treffer von Manuel Flötzner gingen einige Proteste der Gäste-Anhänger voraus, weil sie glaubten, dass Fabian Herdin den Ball noch vor Überschreiten der Torlinie mit einer spektakulären Rettungstat ins Feld zurück beförderte. Doch Altenmünsters Spielertrainer stellte am Tag nach dem Match klar, dass der Ball um wenige Zentimeter wohl doch hinter der Linie war. Hinzu kam die Erkenntnis, dass ein Spiel manchmal weit mehr als 90 Minuten dauern kann und erst dann erst alles in trockenen Tüchern ist, wenn der Schiri abpfeift.

    (herd/dolli/dirg)

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