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Fußball-Nachlese: „Böser Bube“ Buja

Fußball-Nachlese

„Böser Bube“ Buja

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    Was ist nur mit Denis Buja los? Beim torlosen Remis in Glött sah der Meitinger Hitzkopf bereits die vierte Rote Karte innerhalb von 18 Monaten.
    Was ist nur mit Denis Buja los? Beim torlosen Remis in Glött sah der Meitinger Hitzkopf bereits die vierte Rote Karte innerhalb von 18 Monaten. Foto: Tautz

    Am Sonntagabend lief die 1000. Folge des Tatorts im Fernsehen. Auch beim Fußball stehen immer wieder einmal Kicker im Mittelpunkt der Ermittlungen. Manchmal ist der Fall klar, manchmal allerdings muss sich das Sportgericht auf Indizien verlassen.

    Ein Platzverweis für Denis Buja war der größte Aufreger beim 0:0 zwischen der SSV Glött und dem TSV Meitingen im Spiel der Bezirksliga Nord. Der Meitinger erwies seinem Team bereits in der 36. Minute einen „Bärendienst“, als er nach einem Allerweltsfoul über den halben Platz spurtete und den Glötter Peter Matkey zu Boden stieß. Referee Häring blieb keine andere Wahl, als ihn mit „Rot“ vorzeitig vom Platz zu schicken. „Bis zu diesem Zeitpunkt waren wir die bessere Mannschaft“, ärgert sich Torsten Vrazic, dem zur wiederholter Verfehlung von „Bad Boy Buja“ die Worte fehlen. Das erlebt man beim Meitinger Abteilungsleiter sehr selten. „Ich bin ratlos“, schüttelt Vrazic den Kopf, „da gibt es auch nichts schön zu reden.“

    Trotzdem wird es auf der Abteilungsversammlung am heutigen Dienstag, bei der auch Neuwahlen anstehen, Redebedarf geben. Denis Buja, der seit der F-Jugend beim TSV spielt und durchaus seine Verdienste für die Schwarz-Weißen hat, ist aufgrund seiner impulsiven Art inzwischen auch bei den eigenen Fans ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. In einer Saison 2014/15 ohne Fehl und Tadel hat das im Kosovo geborene Kraftpaket den TSV Meitingen als Torschützenkönig der Bezirksliga Nord in die Landesliga geschossen. Seit dem Aufstieg war es nun die vierte Rote Karte plus einer Sperre aufgrund eines Handgemenges nach dem Relegationsspiel gegen den FC Stätzling, die er sich eingehandelt hat. „Außerhalb des Spielfeldes ist er ein total netter Kerl“, versteht Vrazic nicht, was in dem 29-Jährigen, der vor Kurzem erst Vater einer Tochter geworden ist und gerade den Trainerschein macht, vorgeht: „Anscheinend war er ob seines Verhaltens so entsetzt, dass er gleich nach Hause gefahren ist und zwei seiner Mitspieler vergessen hat.“

    Atemberaubend schien das Spiel in der Kreisliga Nord zwischen dem TSV Unterthürheim und der SSV Höchstädt. Zumindest war TSV-Abteilungsleiter Stefan Mayershofer nach dem Spiel fast ohne Worte. Was aber nicht unbedingt am Spiel lag, sondern an der Verletzung von SSV-Akteur Andreas Schnell. Der rauschte beim 1:0-Siegtreffer des TSV durch Daniel Gumpp mit seinem Torwart Matthias Huber zusammen, verletzte sich dabei. Er musste zunächst mit der Trage vom Feld gebracht werden, dann kam der Hubschrauber, um ihn abzutransportieren. „Er war aber ansprechbar“, war Mayershofer froh. Über eine genaue Verletzung mag man nur mutmaßen. Im Spiel zeigte sich der SSV optisch besser, die besseren Chancen lagen aufseiten der Hausherren. „Der Sieg war wichtig, der zweite Derbysieg in Folge“, zeigt sich Mayershofer erfreut.

    Untätig war derweil der TSV Wertingen. Das Spiel beim FSV Flotzheim wurde abgesagt. Warum? „Wir können nur mutmaßen“, so Fritz Bühringer, Sportlicher Leiter beim TSV. Auch andere Spiele im Kreis wurden abgesagt, darunter das Derby zwischen dem TSV Binswangen und dem SV Kicklingen-Fristingen, in der Kreisklasse Nord II. Aber so schlecht erschienen Bühringer die Witterungsbedingungen nicht. Der Wertinger Funktionär weilte am Sonntag in Eggelstetten, wo die Zweitvertretung Wertingens mit 1:4 unterlag. Danach war der eh schon erkältete Spielertrainer Thomas Kehrle erst recht „verschnupft“. Denn die mangelnde Einstellung einiger seiner Kicker war ihm ein Dorn im Auge, obendrein musste Kapitän Uli Reitenberger verletzungsbedingt ausgewechselt werden, begab sich sogar zur Untersuchung ins Krankenhaus.

    Einen ungefährdeten Kreisliga-Sieg hat der FC Pfaffenhofen-Untere Zusam eingefahren. 3:0 beim SV Holzkirchen. Für FC-Spielertrainer Alexander Steichele gab es danach auch keinen Grund zu meckern: „Wir haben den Gegner im Griff gehabt, haben ein gutes Spiel gezeigt.“ Vor allem imponiert hat es ihm, dass seine Truppe es geschafft, endlich einmal über die komplette Spieldauer konzentriert zu bleiben. Und die Vorgaben umsetzen konnte: „Wir wussten aus dem Hinspiel, dass Holzkirchen im Zentrum stark ist, da sie gut nach vorne spielt. Hinten sind sie aber anfällig.“ Einziger Wermutstropfen bei den Gästen: Stefan Sailer musste schon vor der Pause verletzt raus. „Bei ihm hat wieder der Oberschenkel zugemacht. Wir wollten kein Risiko eingehen, lieber gleich raus“, so Steichele. Sailer, der zuletzt Außenverteidiger war, spielte diesmal vor der Abwehr, zeigte eine gute Leistung. Aber Steichele betont: „Wir haben heute als Mannschaft gewonnen.“

    Nur bis kurz vor der Pause dauerte das Trainerdebüt von Christoph Nowak bei der 1:4-Heimniederlage gegen die SpVggDeiningen. Der Vorsitzende der SSVDillingen, der zuletzt durch die Verpflichtung von Ex-Nationaltürhüter Tim Wiese bundesweit Schlagzeilen gemacht hatte, vertrat den kurzfristig erkrankten YilmazCelikörs und musste bereits nach 45 Spielminuten auf die Tribüne, weil er sich mit Referee BenediktMüller (WFKlingen), seines Zeichens auch Lehrwart der Gruppe Ost, angelegt hatte. „Der bewies schon im Frühjahr bei unserem Match in Reimlingen, dass er nicht in der Lage ist, sein vielleicht gutes Regelwissen in eine ausstrahlungsstarke und sichere Leistung auf dem Platz umzumünzen“, meinte Nowak.

    Vom Aufstieg reden will beim SV Villenbach niemand. Doch zeigt sich die Truppe von Trainer Bernd Lipp als ernst zu nehmender Konkurrent für den VfL Zusamaltheim. Beim 7:0-Sieg gegen den TSV Haunsheim II in der B-Klasse West III zeigte der SVV einmal mehr, was möglich ist. „Der Gegner war auch ersatzgeschwächt“, hängt Trainer Lipp den Sieg nicht zu hoch. Und fügt hinzu: „Ob 7:0, ob 1:0. Wir wollen einfach die drei Punkte“, gibt er sich pragmatisch. Aber er weiß auch um die Serie seiner Mannschaft. Schon seit acht Spielen zeigt sich der SV Villenbach als gnadenloser Gegner, alle Spiele wurden gewonnen. In den kommenden beiden Spielen geht es für Lipp und seine Kicker gegen Brachstadt und Zusamzell. Lipp: „Wir wollen unsere Serie fortsetzen, zwei Siege holen. Und dann die Winterpause genießen.“

    Am 17. Spieltag der A-Klasse West III war der SV Roggden bei Spitzenreiter BC Schretzheim II zu Gast. Überraschenderweise konnte sich der favorisierte Gastgeber überhaupt nicht in Szene setzen. Dies führte schließlich so weit, dass zwei gefrustete Kicker vom Tabellenführer (Adam Galgenmüller/56. und Fabian Rechthaler/70.) vom Schiedsrichter mit der Ampelkarte bestraft wurden. Mit diesem Vorteil wussten die Roggdener aber überhaupt nichts anzufangen. SVR-Spielertrainer Stefan Saule meinte dazu: „Komischerweise waren wir bei elf gegen elf die bessere Mannschaft und hätten zu dem Zeitpunkt das Spiel für uns entscheiden müssen.“ Letzten Endes war Saule mit dem einen Zähler zufrieden und strich die positiven Dinge des Spiels heraus: „Gerade unsere jüngeren Spieler wirken längst nicht mehr so naiv und haben im Zweikampfverhalten viel dazugelernt.“ (dolli/oli/dirg)

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