Unterthürheim Kreisklasse Nord II ade – die 0:2-Niederlage gegen den FC Mertingen brachte für den SV Wortelstetten am gestrigen Sonntagabend die Gewissheit: Nach dem TSV Bäumenheim steht nun der Klub aus dem Zusamtal als zweiter Absteiger fest. Ein kleines Dèjá-Vu bot sich den zahlreich in Unterthürheim erschienenen Zuschauer schon. Wie im ersten Platzierungsspiel verpasste es der SVW in einer ausgeglichenen Partie seine Chancen zu nutzen. Auch die Zuschauer hielten sich zurück. Erst nach dem Abpfiff machte die Mertinger Fan-gruppe mit einem „Bengalo“ auf sich aufmerksam.
Aufhorchen lassen hatte der FCM gleich zu Beginn. In der ersten Minute setzte Philip Heckmeier frei stehend einen Schuss neben das Tor von Alexander Hartmann. Glück für die um Libero Jochen Rieger formierte Abwehr. Insgesamt brauchte der SVW gut eine Viertelstunde, um ins Spiel zu kommen. Aufgeweckt wurden die Spieler durch einen sehenswerten Freistoß ihres Kapitäns Daniel Karmann, den Keeper Jochen Neiber gerade so über die Latte lenkte (17.). Zu einer ähnlichen Aktion war aber auch Hartmann nach Freistoß von Thomas Schmid gezwungen (25.). So entwickelte sich in der ersten Hälfte eine ausgeglichene Partie, in der beide Teams mit etwas mehr Konsequenz die Führung hätten machen können. Heckmeiers satter Linksschuss verfehlte dabei ebenso das Tor, wie Tobias Sauters Versuch aus der Drehung.
Der FC Mertingen vergab einige Chancen, weil die Spieler vor dem gegnerischen Kasten lieber querlegten, als abzuschließen. Doch in der 56. Minute glückte ein solcher Angriff. Schmid setzte sich an der rechten Strafraumkante durch und bediente Andreas Schön, der nur noch zum 1:0 einzuschieben brauchte. Für Wortelstetten war dies das Signal, noch einmal Gas zu geben. Und tatsächlich kam die Wirth-Truppe wieder zu Chancen. Doch auch hier wurden Erinnerungen an das Spiel vom Donnerstag wach. Alle Versuche – einen Distanzschuss vom zuvor lange verletzten Christian Knötzinger war noch eine der besseren – landeten beim Keeper oder neben dem Tor. Dem FCM kamen die nun vorhandenen Räume zugute. In der letzten Minute erlief Oliver Boldi, auffälligster Akteur an diesem Tag, den Ball und ging auf das Tor zu. Er entschied sich dagegen, den Ball auf seinen mitgelaufenen Teamkamerad abzulegen und besorgte trocken das 2:0, direkt gefolgt vom Abpfiff.
„Ich will eigentlich gar nichts mehr sagen“, war bei Helmut Wirth die Enttäuschung nach dem Abpfiff riesig. Zu groß war nach den vielen und schweren Verletzungen der Substanzverlust, der auch in der finalen Partie deutlich spürbar war. Mut sprach den Unterlegenen ausgerechnet FCM-Trainer Manfred Schulz zu. „Der SV Wortelstetten kommt schon wieder hoch.“ Schulz hatte Mertingen erst vor vier Wochen übernommen und den Abstieg verhindert. (phwi)
So haben sie gespielt
SV Wortelstetten Hartmann, Koller, Kreis, Binswanger, Schombacher (45. Knötzinger), Wirth (67. Leix), Sauter, J. Rieger, Karmann, Fech, Mayr
FC Mertingen Neiber, Zimmermann, Zausig, Link, Michl, Bschorer, Spingler, Boldi, Schön (73. Martin), Schmid, Heckmeier (80. Lang)
Tore 1:0 Schön (56.), 2:0 Boldi (90.) – Bes. Vorkommnisse keine – Schiedsrichter Christian Heimisch (Haunstetten) – Zuschauer 600
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