Alfred Finnbogason ist niederschlagen. „Das ist sehr, sehr bitter, da gibt es keine Entschuldigung, den muss ich natürlich reinmachen“, sagt der Stürmer des FC Augsburg. In der 76. Minute hatte er die große Chance zum Ausgleich gegen den FC Bayern München. Elfmeter nach einem Handspiel von Benjamin Pavard, 0:1 stand es zu diesem Zeitpunkt. Finnbogason nahm sich den Ball. Er ist Elfmeterschütze Nummer eins beim FCA, bislang hatte er im Augsburger Trikot noch keinen Strafstoß vergeben. Bis zum Mittwochabend. Manuel Neuer entschied sich für seine linke Ecke, Finnbogason für die andere Seite. Dumm nur, dass der Ball gegen den Pfosten prallte.
Vielleicht, weil Finnbogason gegen den Welttorhüter besonders präzise schießen wollte? „Man muss den Ball sicher noch besser platzieren“, sagt Finnbogason. Geklappt hat es diesmal nicht. Nach zuvor neun verwandelten Elfmetern scheiterte er erstmals. „Im Training gehen neun von zehn Elfmetern rein, aber im Spiel ist es doch etwas anderes“, sagt der Isländer. Bleibt die Frage, ob er die richtige Wahl für den Elfmeter war. Schließlich war er erst wenige Minuten zuvor eingewechselt worden, Daniel Caligiuri wäre die Alternative gewesen. „Er hätte geschossen, wenn Alfred nicht kurz vorher ins Spiel gekommen wäre. Er ist unsere Nummer eins und normalerweise ein sicherer Schütze“, sagt FCA-Trainer Heiko Herrlich. Nur eben diesmal nicht, was zur Folge hatte, dass sowohl Finnbogason als auch Florian Niederlechner nach wie vor auf den ersten Saisontreffer warten. Beide waren erst 20 Minuten vor Schluss am Mittwochabend eingewechselt worden. Niederlechner hatte in der Schlussphase ebenfalls eine gute Möglichkeit, verfehlte das Tor aber knapp und verlängerte somit seine Leidenszeit.
Trotz allem ist Finnbogason überzeugt, dass der Abend gute Gründe für Zuversicht im Augsburger Lager bot. „Aus dem Spiel können wir viel Positives mitnehmen. Wenn wir weiter kämpfen und so auftreten, bin ich sicher, dass wir die nötigen Punkte holen“, sagt er. Die Laune bessere sich langsam.