Nun ist das Kind endgültig in den Brunnen gefallen. Mit 3:4 (3:2) verliert der TSV Meitingen trotz zwischenzeitlicher 3:1-Führung gegen Aufsteiger SV Wörnitzstein-Berg auf eigenem Grün. Der so hoch gehandelte Favorit auf die Meisterschaft blickt nun sogar dem Abstieg entgegen.
Emotionslos betrachtet zeigte die 3:4 (3:2)-Niederlage dem gepflegten Fußball-Fan aber einmal mehr, dass man als Zuschauer in der Rathaus-Apotheken-Arena stets eine Wahnsinnsdarbietung geboten bekommt. Bereits nach der ersten Viertelstunde sah es demnach stark danach aus, als haben die Lechtaler aus dem 2:2-Remis bei Tabellenschlusslicht SC Altenmünster nur wenig gelernt: Flanke Alexander Musaeus, Kopfballtor Dominik Marks und schon lief der Gastgeber wieder einem Rückstand hinterher (11.).
Doch als wäre Abteilungsleiter Torsten Vrazic kurzerhand in den Keller gerannt und hätte die Sicherung wieder rein gedreht, stellte der TSV Meitingen binnen sieben Minuten die Partie komplett auf den Kopf. Erst bediente Michael Meir den einlaufenden Daniel Deppner, der abgedroschen mit einer Körpertäuschung Gästekeeper Martin Müller verlud und einschob (18.), worauf nur drei Minuten später der Torschütze selbst das Spielgerät millimetergenau auf den Spann von Lukas Erhard flankte. Der Youngster wuchtete die Kugel unter die Latte und drehte die Partie (21.).
Und als wäre das noch nicht genug gewesen, zog Marco Lettrari als Außenverteidiger bis an die Grundlinie und bediente Denis Buja, welcher im Nachschuss zum 3:1 erhöhte (25.). Während in der Folge Meir den Pfosten knapp verfehlte (34.) und dieser selbst beim vermeintlichen 4:1 durch Alexander Heider zuvor knapp im Abseits stand (38.), gelang den Gästen aus Donauwörth mit dem Halbzeitpfiff durch Musaeus und dessen Rücken nach einer Ecke glücklich der unhaltbare Anschlusstreffer zum 3:2-Halbzeitstand (43.).
Fazit der ersten Hälfte: Meitingen spielbestimmend und agiler, die Gäste jedoch brandgefährlich durch Ecken. Und solch einen münzten die Gäste kurz nach dem Wiederanpfiff in den 3:3-Ausgleichstreffer um. Wieder hatte Musaeus zu viel Platz im Fünfmeterraum, während TSV-Keeper Peuser unbeholfen auf der Linie klebte (58.). In der Folge flachte die Partie komplett ab und entwickelte sich zu einer sehr zähen Angelegenheit. Wörnitzstein versuchte sich immer wieder Standardsituationen zu erarbeiten, um ihren einzigen Trumpf ausspielen zu können. Und genau dieser Trumpf bescherte den Gästen abschließend auch den Siegtreffer. Emmanuel Zach versuchte den Schuss von David Märtins nach einer Ecke noch auf der Linie zu klären – vergebens und sinnbildlich für das aktuelle Meitinger Leistungstief (90.+3).
TSV Meitingen: Peuser, Berisha, Ranitovic, Heider (83. Gassner), Erhard (83. Riemensperger), Zach, Meir, Buja, Lettrari (82. Hummel), Deppner, Gärtner.
SV Wörnitzstein-Berg: Müller, Habersatter (74. Schlüssel), P. Dietrich, M. Dietrich, Steidle, Märtins, Bschor (90. Zengerle), Müller, Musaeus, Marks, Krez.
Tore: 0:1 Marks (11.), 1:1 Deppner (18.), 2:1 Erhard (21.), 3:1 Buja (25.), 3:2 Musaeus (43.), 3:3 Musaeus (58.), 3:4 Märtins (90.). – Schiedsrichter: Lukas Schregle. – Zuschauer: 205.