Ehekirchen So ähnlich hatte sich der TSV Meitingen seinen Saisonauftakt in der Fußball-Bezirksliga Nord beim Aufsteiger FC Ehekirchen vorgestellt. Am Ende gewannen die Mannen von Spielertrainer Ali Dabestani überzeugend mit 2:0.
Zu einem guten Fußballspiel gehören bekanntlich zwei Teams. Der Aufsteiger beeindruckte nicht nur in puncto Zuschauerresonanz (400!), Organisation und Stimmung. Nein, der Neuling zeigte bei seiner Premiere überhaupt keine Scheu oder Anlaufschwierigkeiten vor der neuen Spielklasse und entpuppte sich als schwer zu spielendes Team.
Der TSV Meitingen versuchte erst einmal, das Geschehen zu kontrollieren. Wolfgang Marzini gab nach einem gelungenen Doppelpass mit Christoph Brückner einen ersten Warnschuss ab (4.). Dann brannte es gleich lichterloh vor dem TSV-Kasten. Simon Schmaus zog hart ab – Keeper Johannes Steiner wehrte mit einem Reflex ab. Die Situation war noch nicht entschärft, als Steiner ein zweites Mal abtauchte und sensationell den Nachschuss von Matthias Rutkowski parierte (11.). Steiner zählte dann auch im weiteren Verlauf der Partie zu den großen Stützen bei den Gästen.
Dann vertändelte Fabian Wolf auf seiner Abwehrseite den Ball – Glück nur, dass Ehekirchen mit dem Geschenk nichts anzufangen wusste. Nach einer Viertelstunde bekam Meitingen klar ein spielerisches Übergewicht, insbesondere in der Zentrale, wo „Capitano“ Christoph Brückner die Fäden zog. Die letzte Entschlossenheit fehlte jedoch in mehreren aussichtsreichen Momenten. Youngster Okan Yavuz (17.), Christoph Brückner (17.), Clemens Schneider oder Martin Winkler (24.) – alle hatten sie den Führungstreffer auf dem Fuß. Der Unparteiische Andreas Mörgenthaler genehmigte in Ehekirchens Glutofen beiden Teams eine kurze Trinkpause. Gleich im Anschluss fasste sich Marzini ein zweites Mal ein Herz und zog ab – Ehekirchens Torwart Stefan Polak kratzte den Ball noch irgendwie aus dem oberen Torwinkel (32.). Dann endlich war es so weit: In eine präzise Flanke von Winkler spritzte Christoph Brückner hinein – 0:1 (38.). Die Führung bis zur Pause hielt, weil Steiner erneut gegen Schmaus glänzte und Rutkowski knapp mit seinem Außenristversuch scheiterte.
Das Spiel verlief erwartungsgemäß. Ehekirchen versuchte Druck auszuüben, Meitingen vertraute auf schnelle Konterangriffe. Zehn Minuten nach dem Wechsel hätte Clemens Schneider den Deckel auf die Partie machen können. Winkler hatte sich den Ball erkämpft und mit viel Übersicht quergelegt – Schneider scheiterte mit seinem Flachschuss am Schlussmann (55.). Freilich sollte die Hitzeschlacht auch über die bessere Physis entschieden werden. Meitingen konnte von der Bank aus nachlegen und brachte den pfeilschnellen Christian Pessinger auf das Feld. Kaum dort angekommen wurde er im Strafraum abgeräumt. Den fälligen Elfmeter versenkte Schneider dann souverän zum 0:2 (73.). Des Volkes Seele von Ehekirchen kochte mächtig hoch, als im Gegenzug ein Elfmeterpfiff ausblieb. Und weil Johannes Steiner auch die letzten beiden Möglichkeiten der Hausherren vereitelte, brachte der TSV mit Geschick und Cleverness den Dreier nach Hause.
„Aufgrund der zweiten Halbzeit, in der die Meitinger besser waren, geht dieser Sieg auf alle Fälle in Ordnung“, resümierte Ehekirchens Trainer Schafnitzel.
FC Ehekirchen: Polak, S. Rutkowski, Habermayr, Heilgemeir, Meitinger, S. Daferner (69. Gerbl), Kranner (69. Rembold), Schmaus, Zisler (58. Neff), Schafnitzel, M. Rutkowski.
TSV Meitingen: Steiner, Hoff, Fichtner, Steppich, Brückner (89. Wippel), Schneider, Wolf, Winkler (68. Pessinger), Yavuz, Marzini, Osman (78. Strauss).
Torfolge: 0:1 Brückner (38.), 0:2 Schneider (73./Foulelfmeter) – Schiedsrichter: Mörgenthaler (München) – Zuschauer: 400