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FC Augsburg: Christoph Janker rückt in den Blickpunkt

FC Augsburg

Christoph Janker rückt in den Blickpunkt

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    Es war ein guter Auftritt von Christoph Janker. Natürlich ist ein Fußball-Fünftligist für einen gestandenen Bundesliga-Profi keine Messlatte, aber es sah so aus, als wollte sich Janker einen etwas anderen Status erwerben. Nicht mehr den des „ewigen Ersatzspielers“. Jedenfalls setzte er beim 2:0-Sieg gegen Ravensburg in der 1. DFB-Pokal-Hauptrunde das um, was eine grundsätzliche Forderung von Trainer Dirk Schuster ist: „Mehr Lautstärke auf dem Platz.“

    Janker war nicht zu überhören und er setzte sich auch nach dem Ausfall von Kapitän Paul Verhaegh als Dirigent der Viererkette durch. Viel Gestik und auch ein gutes Auge. Das fiel natürlich auch seinem Trainer Dirk Schuster auf: „Janker hat eine ordentliche Vorstellung geboten. Er hat Blut geleckt und macht das sehr gut.“ Klar, wenn nicht jetzt, wann dann? Der personelle Notstand des FC Augsburg in der Innenverteidigung könnte auch für Janker das Glück sein. Gerade auf der Verteidigerposition der linken Innenseite. Der „Fels in der Brandung“, Ragnar Klavan, wechselte zum FC Liverpool. Augsburg sucht händeringend nach einem Nachfolger, aber zumindest bis es so weit ist, muss hinten aus der derzeitigen Truppe einer ab- und aufräumen. Als Optionen für Janker bieten sich noch Tim Rieder und Neuzugang Gojko Kacar an. Letzteren sieht der Trainer eher „auf der Sechs“ und Rieder, wenn man es so aus dem Coach heraushören will, noch als „Rückversicherung.“

    Wissen Sie schon, ob Sie spielen? Janker lächelt: „Da müssen Sie den Trainer fragen. Ich weiß das nicht.“ Auf eine neue Chance hat er schon gehofft, als der Trainerwechsel im Sommer vollzogen wurde, aber da ist er nicht der Einzige im Kader des FC Augsburg. „Wenn ein neuer Trainer kommt, werden die Karten immer neu gemischt. Das hat man in der Vorbereitung auch gesehen. Alle haben Gas gegeben.“

    Auf seine große Chance wartet Janker, der im Januar 2015 von Hertha BSC Berlin zum FC Augsburg wechselte, schon lange. Für Schusters Vorgänger Markus Weinzierl war der mittlerweile 31-Jährige ein Ergänzungsspieler. Lediglich 439 Minuten durfte der Abwehrspieler beim FCA in der Bundesliga spielen. Das sind nicht einmal fünf Bundesligaspiele. Dagegen wurde Janker bei den Spielen des FCA im Europa-Cup immer eingesetzt. Davon zehrt Janker auch: „Das waren viele positive Momente für mich. Die mir keiner mehr nehmen kann.“

    Weinzierl hat Janker geschätzt, vor allem für dessen Loyalität. Janker ist eher ein leiser Typ, keiner, der aufmuckt, wenn er auf der Bank Platz nehmen muss, dennoch einer, vor dem man Respekt hat. Den hat er sich auch in der Mannschaft erworben. Zusammen mit Kapitän Paul Verhaegh, Daniel Baier und Halil Altintop bildet er dort den Mannschaftsrat, der vom Team gewählt wird. „Eine schöne Sache. Das freut mich auch, weil es aus der Mannschaft kommt“, sagt Janker. Was für eine Funktion er da hat, steht anscheinend noch nicht so ganz fest, jedenfalls zuckt er bei dieser Frage mit den Schultern: „Das wird sich in den nächsten Wochen im Detail zeigen. Wir werden sicher als Ansprechpartner für alle Spieler zur Verfügung stehen.“

    In der Vorbereitung hat Janker keine Minute gefehlt, jetzt geht es endlich wieder los. Janker freut sich darauf: „Es wird eine spannende Saison. Mit dem SC Freiburg und RB Leipzig hat die Liga zwei starke Aufsteiger dazubekommen. Leipzig wird andere Ambitionen haben als nur den Klassenerhalt.“ Er rechnet wieder mit einer „Zwei-Klassen-Gesellschaft“. Oben die üblichen Verdächtigen wie Bayern, Dortmund, Leverkusen, Schalke und vielleicht noch zwei oder drei Mannschaften und dann beginnt der Kampf um den Klassenerhalt. Auch für den FCA? „Natürlich, wir müssen auf der Hut sein. Was passieren kann, hat man in der vergangenen Saison gesehen, oder wer hat schon damit gerechnet, dass der VfB absteigt?“

    Vom ersten Gegner VfL Wolfsburg hält Janker viel: „Die haben viel Qualität und werden mit viel Galligkeit kommen.“ Sofern er spielt, könnte er es auf dem Platz eventuell mit Wolfsburgs Neuzugang Mario Gomez zu tun bekommen. Wolfsburgs Coach Dieter Hecking sagt zwar, dass ein Einsatz für Gomez noch zu früh käme, aber man weiß ja nie. Mit Gomez hatte Janker schon einige Begegnungen: „Wir sind derselbe Jahrgang und haben in der U-20-Nationalmannschaft zusammen gespielt.“ In Bezug auf Gomez verschweigt Janker auch Unangenehmes nicht: „Er hat schon Tore gegen mich geschossen.“

    Trainer Schuster hat schon zu verstehen gegeben, dass er in der Innenverteidigung auf Jeffrey Gouweleeuw und Janker setzt. Sollte es da noch Zweifel geben – Janker will sie zerstreuen: „Ich werde im Training kämpfen und Gas geben. Mehr steht nicht in meiner Macht.“

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