Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wertingen
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

DFB-Pokal: „Die ärmste Sau“

DFB-Pokal

„Die ärmste Sau“

    • |
    FCA-Torwart Tomas Koubek hatte bei der Pokalpleite in Verl einen unglücklichen Einstand.
    FCA-Torwart Tomas Koubek hatte bei der Pokalpleite in Verl einen unglücklichen Einstand. Foto: osnapix

    Robin Brüseke wartete geduldig vor der Kabine des FC Augsburg. Der 25-Jährige erinnerte dabei an einen Autogrammjäger, der sehnsüchtig auf sein Idol wartet. Eigentlich schon eine bizarre Situation, denn Brüseke hatte sich Minuten zuvor selbst einen Heldenstatus erworben. Der Torwart des Fußball-Regionalligisten SC Verl war schließlich nicht unwesentlich am sensationellen 2:1-Pokalsieg seines Teams gegen den Bundesligisten FC Augsburg beteiligt.

    Dennoch wollte Brüseke, bevor er sich zum Feiern verabschiedete, noch das Trikot vom gegnerischen Torwart Tomas Koubek holen. Der Augsburger Betreuer Salva Belardo vertröstete Brüseke, dass er noch ein paar Minuten warten müsse. Doch dann erschien Koubek und nach einem freundschaftlichen Schulterklopfen überreichte der tschechische Nationaltorwart dem 25-jährigen Verler sein verschwitztes Trikot und verschwand dann gleich wieder in der Kabine.

    Der Torwart des FC Augsburg, der vor einigen Tagen vom französischen Erstligisten Stade Rennes verpflichtet wurde, bekam mit der bitteren Auswärtsniederlage in Westfalen schon einmal einen Vorgeschmack, was ihn in dieser Bundesliga-Saison erwarten könnte. An ihm lag es jedenfalls nicht, dass der FCA auf der ganzen Linie enttäuschte. Koubek hielt, was zu halten war, wenngleich man schon noch merkte, dass er noch Anpassungsschwierigkeiten hat.

    Kapitän Daniel Baier bedauerte dann auch den unglücklichen Einstand von Koubek: „Das war für mich die ärmste Sau. Er hat uns in einigen Situationen sogar noch gerettet. Leider konnte er nicht alles halten.“ Baier war über den Auftritt sichtlich verärgert: „Das müssen wir spielerisch einfach viel besser lösen. Das war heute nichts. Der Pokal ist jetzt schon mal weg. Wir sollten gewarnt sein. Dortmund ist am Samstag noch ein ganz anderes Kaliber.“ Baier wollte auch gar nicht groß nach Ausreden suchen: „Wir haben schlecht gespielt und Verl hat verdient gewonnen.“ Auch für André Hahn war es ein gebrauchter Nachmittag: „Wir haben die ersten 20 Minuten völlig verschlafen. Dann haben wir viel zu oft Bälle leichtfertig ins Zentrum gespielt, obwohl wir genau wussten, dass Verl ein schnelles Umschaltspiel pflegt und nur darauf wartet“, sagte der Augsburger Elfmeterschütze nach der Partie.

    Genau konnte sich Hahn diese Niederlage dennoch nicht erklären: „Wir hatten uns so viel vorgenommen, aber es hat kaum was geklappt. Zudem hat uns die Durchschlagskraft gefehlt.“ Wie sein Kollege Daniel Baier hatte auch Hahn Mitleid mit dem neuen Torwart Tomas Koubek: „Er hat souverän gehalten. Doch beim ersten Gegentor ist es blöd für ihn gelaufen. Zunächst pariert er überragend und dann fälscht unser eigener Spieler noch unglücklich zum 0:1 ab.“ Hahn bleibt jetzt nur die Hoffnung, dass bis zum ersten Punktspiel in Dortmund alles besser wird: „Wir müssen aus dieser Niederlage unsere Schlüsse ziehen. So dürfen wir uns in Dortmund nicht präsentieren.“

    Stocksauer war Hahns Teamkollege Michael Gregoritsch. Dem Stürmer war nicht nur die Niederlage auf den Magen geschlagen, auch seine Auswechslung in der 63. Minute machte ihm zu schaffen. Dabei zählte er tatsächlich noch zu den besseren Angreifern an diesem Tag, wenn man das nach dieser Niederlage überhaupt so bezeichnen darf. Auf die Frage: „Haben Sie zwei Minuten für ein Interview?“ schüttelte Gregoritsch nur wütend den Kopf: „Na, wirklich net.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden