Vergangenen Freitagabend hatte die Wertinger Buchhandlung Gerblinger ihre Türen für alle Fußball- und Literaturliebhaber geöffnet. Die Fans des FC Augsburg waren geladen, 111 Gründe, den FCA zu lieben, von drei Autoren des gleichnamigen Buchs zu hören. Gelesen wurden am Ende natürlich nur eine Auswahl der besten Geschichten, die in ihrer Gänze seit dem 1. September im Handel zu haben sind.
Thomas Scharnagl, Moderator bei augsburg.tv, führte geschickt durch die Vorlesung und entlockte speziell Markus Krapf, dem ehemaligen Sportdirektor des Erstligisten, die ein oder andere Geschichte hinter den Kulissen. So weiß man seit diesem Abend, wie Armin Veh auf die seit seiner aktiven Spielerzeit wohl stagnierenden Qualität der Augsburger Trainingsgelegenheiten reagierte. Generell ist der (inzwischen ehemalige) VFB-Verantwortliche die ein oder andere Seite im Buch wert, speziell dank seiner damaligen Vorstellung als Trainer.
Die war aufgrund eines kleinen Fauxpas schon Tage zuvor bekannt geworden. Wer schuld war, kann man genauso nachlesen wie Geschichten über den Weg der Autoren vom kleinen Bub im FC-Bayern-Trikot zu einem richtigen FCA-Fan, so wie es Stadtmagazin-Chefredakteur Walter Sianos beschreibt.
Die Geschichte des Abends lieferte mit Florian Eisele der dritte Autor von „111 Gründe, den FC Augsburg zu lieben“. – Und das, obwohl sie sich eigentlich bei den Stuttgarter Kickers abspielt. Dorthin wechselten nämlich Sascha Bender und Christian Okpala 2006, wo sie in der Kabine eine Fehde austrugen, die ihren Ursprung bei den Rot-Grün-Weißen hatte. So fühlte sich der Nigerianer und ehemalige Publikumsliebling von Bender durch ständige Pups-Attacken so provoziert, dass ihm kurzzeitig die Sicherungen durchbrannten und er eine Handgreiflichkeit begann.
Mit allerlei anderen interessanten Hintergrundfakten gespickt
Mit diesen und weiteren Geschichten wird aus einer üblichen Buchvorstellung eine unterhaltsame Lesung, in der die Autoren über eineinhalb Stunden nicht nur trocken herunter lamentieren, sondern die Erzählungen aus dem Buch mit allerlei weiteren, interessanten Hintergrundfakten spicken und so die Menge in der Buchhandlung fasziniert.
Doch, wie schon Sepp Herberger fast immer zu sagen pflegte: „Der Ball ist rund und die Vorlesung dauert 90 Minuten.“ So endet nach einer kleinen Nachspielzeit ein lustiger Abend bei gemütlichem Feierabendbier mit Autogrammen der Autoren und der Erkenntnis, dass „111 Gründe, den FC Augsburg zu lieben“ für echte Fans ein kleines Muss ist.