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BLSV: Zwei Urgesteine des Sports ziehen sich zurück

BLSV

Zwei Urgesteine des Sports ziehen sich zurück

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    Das Ehepaar Günter und Edeltraud Wirth (vorne) bei einer ihrer zahlreichen Ehrungen. Im Jahr 2008 wurde ihnen der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Mit auf dem Bild hinten von links: Landrat Leo Schrell, Buttenwiesens 2. Bürgermeister Christian Knapp und MdL Georg Winter.
    Das Ehepaar Günter und Edeltraud Wirth (vorne) bei einer ihrer zahlreichen Ehrungen. Im Jahr 2008 wurde ihnen der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Mit auf dem Bild hinten von links: Landrat Leo Schrell, Buttenwiesens 2. Bürgermeister Christian Knapp und MdL Georg Winter.

    Zwei Urgesteine des Sports ziehen sich aus der Sportverwaltung zurück. Edeltraud und Günter Wirth geben ihren endgültigen Rückzug bekannt. Kurz vor Jahresende wurde das Ehepaar, das in Pfaffenhofen lebt, noch für ihre langjährige Mitgliedschaft und aktive Mitarbeit im organisierten Sport geehrt, jetzt kommt die Meldung von deren endgültigem Rückzug auch aus dem BLSV-Kreisvorstand des Sportkreises 7 in Schwaben (Landkreis Dillingen). Während sich die beiden Urgesteine bei den letzten Wahlen im Sportbezirk Schwaben für weitere Amtsübernahmen nicht mehr aufstellen ließen und auch aus den Aufgaben in München in verschiedenen Ausschüssen zurückzogen, waren Edeltraud und Günter Wirth als zwei der drei Ehrenmitglieder des Sportkreises 7 in diesem noch aktiv.

    So führte zum Beispiel Günter Wirth noch regelmäßig die Sitzungsprotokolle, da ein Schriftführer bei den letzten Kreistagswahlen des BLSV-Kreises nicht gefunden werden konnte. Sie verbleiben somit lediglich als Ehrenmitglieder beim Sportkreis Dillingen. Edeltraud Wirth, ein Kind des Sports, ist seit über 60 Jahren im Vereinssport somit schon die gleiche Zeit beim BLSV organisiert. Auch ihre ehrenamtliche Tätigkeit im Verein geht auf rund 60 Jahre zurück, denn über den aktiven Vereinssport kam sie schließlich ebenfalls wie ihr Mann zum BLSV. Die Palette im Vereinssport ist mehr als umfangreich und kann hier nicht aufgezählt werden. Ihr Start war damals beim AERV, heute AEV, Augsburg, bei dem sie Eiskunstlaufunterricht gab. Selbst war sie in frühen Jahren im Roll- und Eiskunstlauf aktiv und auch bei diversen Meisterschaften erfolgreich. Wichtig war ihr später immer die Jugendarbeit, und so gründete sie hier auch verschiedene Sportgruppen. Eine besondere Herausforderung war in diesem Zusammenhang die Gründung der Fit Kids beim TSV Buttenwiesen, eine Gruppe, die heute noch besteht. Erwähnenswert auch, dass sich Edeltraud Wirth im Koronarsport im Landkreis Dillingen aktiv einbrachte und die Gründung der Gruppe in Wertingen auf ihre Initiative hin erfolgte.

    Viele ihrer Aufgaben konnte sie mit speziellen Aus- und Weiterbildungen für diese Sportrichtungen anbieten. Auch auf dem Gebiet des Vereinsmanagements war sie als geprüfte Vereinsmanagerin im Sport, mit allen wichtigen Lizenzen, tätig, dies mit der Organisation und Leitung von Referaten für Vereinsführungskräfte und Interessierte. Im Sportbezirk Schwaben wurde sie zunächst zur stellvertretenden Bildungsreferentin gewählt, ehe sie das Amt der Bildungsreferentin im BLSV für Schwaben voll übernahm. Zusätzlich übernahm sie noch die Aufgaben als Referentin im Sport für Ältere im Sportbezirk Schwaben. Mit diesen Tätigkeiten waren die Mitarbeit in verschiedenen Ausschüssen und Gremien beim BLSV in München erforderlich. Zeitweise war sie auch stellvertretende Ausschussvorsitzende im BLSV-Ausschuss „Sport für Ältere“. Edeltraud Wirth rief unter anderem den „Workshop Sport für Ältere“ in Schwaben ins Leben, der seit fast 25 Jahren als Renner für Übungsleiter bezeichnet werden darf.

    Trotz der großen Inanspruchnahme durch die Ehrenamtsaufgaben beim BLSV war sie auch im sozialen Bereich tätig und übernahm mehrmals Pflegschaften mit all deren Aufgaben im Familienbereich, aber auch darüber hinaus für fremde, hilfsbedürftige Menschen. So ist es nicht verwunderlich, dass nach so viel ehrenamtlicher Tätigkeit, vorwiegend im Sport, es zu zahlreichen Ehrungen kam. Im Jahr 2005 wurde ihr bei der jährlichen Sportlerehrung durch den Landkreis Dillingen der Theo-Flemisch-Wanderpokal, als spezieller Landkreiswanderpokal, überreicht. Diesen Wanderpokal gibt es einmalig in Bayern nur im Landkreis Dillingen.

    Ehemann Günter Wirth ist seit rund 65 Jahren Mitglied in einem Bayerischen Sportverein und war zusammen mit seiner ehrenamtlichen Tätigkeit in Vereinen und innerhalb des BLSV rund 60 Jahre ehrenamtlich tätig. Derzeit ist auch er Mitglied beim TSV Wertingen. Da sein Vater es damals nicht erlaubte, konnte er nicht beim TSV 1847 Schwaben Augsburg bei den Fußballspielern seine vereinssportliche Laufbahn beginnen. Circa 1954/1955 trommelte er zusammen mit seinem Sportkameraden Hans Schörner wieder eine Eishockey-Jugendmannschaft beim damaligen AERV 1878 Augsburg, dem heutigen AEV, zusammen und spielte selbst noch aktiv in dieser Mannschaft mit, ehe er als zweiter Torhüter zur ersten Mannschaft des AERV wechselte. Beim TSV Pfaffenhofen spielte er später Tennis, nach dem Zuzug aus Augsburg, war erst stellvertretender Abteilungsleiter und dann Abteilungsleiter Tennis, Pressewart und Jugendwart des Vereins. Unter seiner Führung wurde der dritte Tennisplatz gebaut und eine Damenmannschaft gegründet. Er war auch der Begründer des Tennisturniers „Unteres Zusamtal“. Später wechselte er zum TSV Buttenwiesen und war dort zunächst fünf Jahre Zweiter Vorsitzender. Er gründete dort zusammen mit Maria Laib die Seniorensportgruppe, der er bis 1999 vorstand. Im Jahr 2003 gründete er beim TSV die Abteilung Präventionssport, die er zwei Jahre leitete.

    Günter Wirth ist seit 1984 gewähltes Mitglied der Kreisvorstandschaft. Zunächst der Sportjugend als Beisitzer angehörend. Dabei war er von 1984 bis 1995 als Delegierter beim Kreisjugendring Dillingen bestellt. In dieser Zeit war er von 1987 bis 1992 im KJR-Vorstand als Chefredakteur für die Zeitschrift KJR-Aktuell tätig und beschäftigte sich intensiv mit den Problemen auf den KJR-eigenen Jugendzeltlagerplatz in Michelsberg bei Fronhofen. 1997 wurde Günter Wirth zum stellvertetenden Kreisvorsitzenden gewählt. Ende 2012 trat Günter Wirth zu einer Neuwahl nicht mehr an. Im Bezirk Schwaben war Günter Wirth in das Lehrteam als Referent für die „Sportverwaltung“ eingebunden. 2008 wurde Günter Wirth für den Bereich „Sport für Ältere“ in den Landesausschuss Kirche und Sport berufen. Insbesondere für Wallfahrten etc. erarbeitete er mehrere Vorgehensweisen zu deren Planung und Durchführung. Beim BLSV-Verbandstag 2008 wurde sein langjähriges Bemühen belohnt und der Sport für Ältere mit überwältigender Mehrheit in die Satzung aufgenommen. Dem nachhaltigen Drängen von Günter Wirth, massiv unterstützt vom Bezirk Schwaben, kam es 2013 zur Gründung einer Kommission „Sport für Ältere“ im BLSV, wobei Wirth durch einstimmigen Beschluss des BLSV-Präsidiums zum stellvertretenden Vorsitzenden berufen wurde. 2016 gab er dieses Amt aus gesundheitlichen Gründen ab. Von 1994 bis zu seinem Ausscheiden, auf eigenen Wunsch 2017, war er auch beratendes Mitglied im Kultur- und Sportausschuss des Landkreises Dillingen und brachte sich hier nach seinen Möglichkeiten ein. Bei der Sportplatzpflegegemeinschaft Dillingen war Günter Wirth seit deren Gründung 1997 bis zu seinem Ausscheiden 2012 Ausschussmitglied.

    Auch für diese langen Zeiten gab es viele Ehrungen, so zum Beispiel die Ehrenurkunde mit Verdienstmedaille des Landkreises Dillingen, verliehen durch Landrat Leo Schrell, die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, verliehen durch den damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler und 2011 den Theo-Flemisch-Wanderpokal.

    Edeltraud und Günter Wirth waren und sind heute noch absolute Fürsprecher des Vereinssports und haben sich lange Jahre dafür aktiv eingesetzt. Jetzt wollen Sie die nächsten Jahre ihren gemeinsamen Lebensabend ohne Stress und Ehrenamt in ihrem Haus in Pfaffenhofen genießen. (pm)

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