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Sommer im Landkreis: „Geschmacksbombe“ zwischen glühenden Kohlen

Sommer im Landkreis

„Geschmacksbombe“ zwischen glühenden Kohlen

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    Der 37-jährige Andreas Bauer verbindet die Zubereitung seiner Gerichte im „Dutch Oven“ ganz gerne mit etwas Show.
    Der 37-jährige Andreas Bauer verbindet die Zubereitung seiner Gerichte im „Dutch Oven“ ganz gerne mit etwas Show. Foto: Birgit Hassan

    In jedem Westernfilm sieht man sie hinten am Planwagen baumeln. Die kleinen gusseisernen Töpfchen, in denen sich die Cowboys abends am Lagerfeuer ihre Bohneneintöpfe brutzeln. „Dutch Oven“ heißen die Töpfe heute. Mindestens zehn davon nennt Andreas Bauer sein eigen. In verschiedenen Größen und Formen, die meisten davon rund und alle bestens geeignet, um darin schmackhafte Gerichte zu zaubern. Wie einfach, schnell und vielseitig er damit kocht, zeigt der Buttenwiesener Hobbykoch bei einem Besuch unserer Zeitung.

    Ein gepflegter Garten in Buttenwiesen

    Andreas Bauer freut sich über den Gast. Erzählend führt er zu seinem Reich im hinteren Bereich des gepflegten Gartens. Schilfgräser und ein riesiger Lavendelstock grenzen seine „Freilandküche“ vom Rest des Gartens ab. Während ein schwarzer runder Topf darauf wartet, gefüllt zu werden, sind auf einem zweiten die Kohlen bereits verglüht. Vorsichtig hebt der 37-Jährige den Deckel samt Kohlen. Darunter zeigt sich ein runder Laib Brot. „Außen knusprig, innen weich“ habe das Brot im gusseisernen Topf innerhalb einer Stunde die optimale Konsistenz erhalten. Die Hitze der glühenden Kohlen werde dank der dicken Wände aus Gusseisen im „Dutch Oven“ gleichmäßig verteilt und gespeichert. Mit gekonnten Handgriffen hebt Andreas Bauer das Brot samt Backpapier aus dem Feuertopf und legt es zum Abkühlen auf ein Brett.

    In den mit Speckstreifen ausgekleideten Topf werden Zwiebel, Paprika und Schweinenackenscheiben geschichtet.
    In den mit Speckstreifen ausgekleideten Topf werden Zwiebel, Paprika und Schweinenackenscheiben geschichtet. Foto: Birgit Hassan
    Das Schichtfleisch ist nach zweieinhalb Stunden ganz zart.
    Das Schichtfleisch ist nach zweieinhalb Stunden ganz zart. Foto: Birgit Hassan
    Nach einer Stunde ist das Brot fertig.
    Nach einer Stunde ist das Brot fertig. Foto: Birgit Hassan

    Jetzt geht es an das eigentliche Gericht – eine „Geschmacksbombe“ wie der 37-Jährige verheißungsvoll prophezeit. Scheibe für Scheibe legt er den dunklen Topf zunächst mit Speckscheiben aus, bringt das Gefäß anschließend in eine leichte Schräglage und beginnt, die restlichen Zutaten Stück für Stück einzuschichten. Scheiben vom Schweinenacken wechseln sich ab mit großen Zwiebel- und Paprikaringen. Am Ende bedeckt er mit den einzelnen Speckscheiben das Fleisch und Gemüse. „Das Fett steigert den Geschmack“, erklärt er, während er kreuz und quer über sein Arrangement dunkelbraune Barbecue-Soße gießt. Deckel drauf und ab geht’s in Richtung Feuerstelle. Hier hat der Hobbykoch bereits zu Beginn seiner Aktionen Kohlen entzündet. Mittlerweile sind sie gut durchgeglüht und damit ideal, um das

    20 Briketts sorgen für optimale Wärme

    Ein Brikett nach dem anderen verteilt er zunächst unter dem Topf und anschließend auf dem Deckel. Acht von unten und zwölf von oben werden das Schichtfleisch rund zweieinhalb Stunden mit der optimalen Wärme versorgen. „Das Fleisch schwimmt im eigenen Saft und wird dadurch besonders zart“, erzählt der 37-Jährige begeistert.

    Während er selbst sehr gerne Fleisch verzehrt, hat er mittlerweile auch viele vegetarische Gerichte kreiert und gekocht. So schwärmt er von seiner Gemüse-Lasagne, einem Chili-Bohnen-Eintopf und Kartoffeln auf Meersalz. So einfach das Kochen und Backen mit dem gusseisernen Topf funktioniere, so sehr liebt er das Drumherum. „Meine Frau kann’s natürlich auch, doch ich mache einfach gerne etwas Show“, erzählt er lachend. „So macht’s noch mehr Spaß.“

    Er inspiriert Freunde und Bekannte

    Und so hat der gelernte Trockenbaumonteur mittlerweile alle möglichen Menschen in seiner Umgebung zum Kauf eines „Dutch Ovens“ inspiriert. „Keiner meiner Freunde hat keinen.“ Sowohl auf Instagram als auch auf Facebook hat er Gruppen ins Leben gerufen, gibt dort regelmäßig selbst erprobte Rezepte zum Besten und tauscht sich mit anderen begeisterten Hobbyköchen über ihre Erfahrungen mit deren Gerichte aus dem schlichten dunklen Topf aus.

    Beruflich hat er sich ebenfalls stets vom Spaß an seiner Arbeit leiten lassen. Nach mehreren Jahren bei der Flugplatzinstandsetzungsstaffel der Bundeswehr bot er Gartendienstleistungen an und arbeitet seit einigen Jahren im Bauhof in Diedorf – Teilzeit. Die restlichen Tage betreut er seine Kinder und widmet sich den Experimenten mit seinem Feuertopf. Am liebsten würde er damit durch die Lande ziehen und für und mit den Leuten kochen – eine mobile Kochschule aufziehen. Warum? „Aus Spaß und Überzeugung!“

    INFO Kontakt aufnehmen können Interessierte mit Andreas Bauer über Instagram (dutch_oven_bbq) oder der Dutch Oven bbq-Gruppe auf Facebook.

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