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Pfaffenhofen: Offenes Singen entwickelt sich zum Publikumsmagneten

Pfaffenhofen

Offenes Singen entwickelt sich zum Publikumsmagneten

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    Ursula-Maria Echl am Klavier und "Chorleiterin" Johanna Wech stimmen ihr Programm ab.
    Ursula-Maria Echl am Klavier und "Chorleiterin" Johanna Wech stimmen ihr Programm ab. Foto: Helmut Sauter

    Trotz des ersten lauen Sommerabends nach tagelangem Schauerwetter und der Schafskälte kamen über 40 Sangesfreudige in den Zehentstadel nach Pfaffenhofen zum offenen Singen. „Chorleiterin“ Johanna Wech vom Lauterbacher Dreigesang freute sich über den großen Zuspruch, denn nicht nur aus den einzelnen Ortsteilen der Gemeinde Buttenwiesen kamen die Sängerinnen und Sänger, sondern auch aus den umliegenden Gemeinden und bis von Herbertshofen und den Holzwinkeln.

    Zur Einstimmung in den Liederabend intonierte Ursula-Maria Echl am Klavier das bekannte und beliebte „Sah ein Knab ein Röslein stehn“, dessen Text von keinem Geringeren als Johann Wolfgang von Goethe stammt. Doch schon beim zweiten Lied war der „gemischte Chor“ gefordert, denn „In meines Vaters Garten“ war allen unbekannt und musste Zeile für Zeile eingesungen werden. Gekonnt intonierte Johanna Wech mit ihrer Sopranstimme die Melodie, sodass in wenigen Minuten das Liebeslied aus Frankreich rein und klar durch den Zehentstadel schallte. 

    Einen großen Raum des Abends nahmen Lieder aus den ehemaligen deutschen Siedlungsgebieten der Donauschwaben, der Pfälzer im Banat und der Wolgadeutschen ein. Diese Lieder wurden durch die umfangreiche Feldforschung von Dagmar Held vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege vor dem Vergessen gerettet. Ältere Leute, die aus diesen Siedlungsgebieten nach Schwaben und Bayern zurückgekehrt sind, sangen ihr die Lieder vor und Dagmar Held setzte sie in entsprechende Melodien um. Diese Lieder sind heute in das kleine Liederbuch „…aus allen Ecken sprießen“ aufgenommen, das bei der Volksmusikberatungsstelle des Bezirks Schwaben erhältlich ist (volksmusik@bezirk-schwaben.de). Besonders die musikalische Ballade „Die Donau fließt“ hat es den Sängerinnen und Sängern angetan, wird hier doch das Auswandererschicksal der Donauschwaben mit der „Ulmer Schachtel“ Richtung Ungarn und Rumänien besonders feinfühlig geschildert.

    Ganz spontan stand der Vierzeiler „Wir wünschen dir viel Segen“ auf dem Programm, als Glückwunsch an Marie-Luise Achtner aus Herbertshofen, die zeitnah Geburtstag hatte. Auch zweistimmig zu singen, fiel der Sängerschar nicht schwer. Egal, ob beim bekannten „Jetz gang i ans Brünnele“ oder beim Volkslied „Da drobn vor meines Vaters Haus“ aus dem rumänischen Banat. Mit dem Kanon „Abendstille überall“ klang ein offenes Singen aus, das auf einhelligen Wunsch im September seine Fortsetzung finden soll.

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