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Pandemie: Masken „Made in Wertingen“

Pandemie

Masken „Made in Wertingen“

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    Schneiderin Silvia Rathgeb nähte für Familie und Freunde. Es gibt derzeit unterschiedliche Masken, die jedoch groß genug sein sollen, damit sie Mund, Nase und Wangen vollständig bedecken. Zugleich sollten sie möglichst eng anliegen.
    Schneiderin Silvia Rathgeb nähte für Familie und Freunde. Es gibt derzeit unterschiedliche Masken, die jedoch groß genug sein sollen, damit sie Mund, Nase und Wangen vollständig bedecken. Zugleich sollten sie möglichst eng anliegen.

    Der Kreativität sind derzeit keine Grenzen gesetzt. Ab Montag gilt nämlich in ganz Bayern die Maskenpflicht. Kunden und Personal in Geschäften, Einkaufszentren und Kaufhäusern sowie in Bussen und Bahnen des öffentlichen Nahverkehrs – auch schon an Bahnsteigen sowie Bus- oder Tramhaltestellen – müssen sie tragen, sonst droht womöglich sogar ein Bußgeld.

    Elisabeth Buchschuster aus Wertingen hat für ihre Familie bereits aus einfachem, weißen Leinenstoff welche genäht. Die 86-Jährige ist der Meinung, dass bereits viel früher das Tragen verpflichtend hätte sein sollen. Auch Christa Heinrich ist seit einiger Zeit aktiv und hat für ihre Familie, Ehemann Hermann, die ältere Tochter mit Mann und Kindern, ihren Sohn und für die jüngste Tochter mit Lebensgefährte und dessen Eltern genäht. Drei Varianten und insgesamt 23 Stück sind dabei entstanden. Dazu hat sie unter anderem ein Burda-Schnittmuster verwendet. Die frühere Schulleiterin der Wertinger Grundschule benutzte für ihre Familienmasken den Stoff von weißer Baumwoll-Bettwäsche. „Meine Nachbarin soll ebenso eine bekommen.“

    Silvia Rathgeb aus Lauterbach bestückte ihrerseits Familie und Freunde aus ihrer farbenfrohen Maskensammlung. Die Schneiderin hat eine bunte Mischung aus unterschiedlichen Stoffen verarbeitet, die gerade jetzt im Frühling dem Träger Abwechslung bietet. Auf ehrenamtlicher Basis haben zudem Bürgerinnen aus Unterthürheim schon vor der jetzigen Maskenpflicht für das Landratsamt rund 700 Mundschutzmasken genäht, die insbesondere an Physiotherapeuten und Hebammen verteilt wurden. Auch die Einrichtung Pro Seniore Bissingen hat eine größere Anzahl erhalten, teilte das Landratsamt auf Nachfrage mit.

    „Wir haben außerdem weitere Masken für das Dominikus Ringeisen Werk in Kloster Holzen mit deren Material zum Schutz der Mitarbeiter, circa 300, genäht. Und wir fertigen für Menschen aus unserer Region natürlich auch gegen eine kleine Spende. Es sind schon an die 3000 Masken entstanden, die von etwa 75 Personen, die zum einen den Zuschnitt zum anderen das Nähen übernehmen, gefertigt werden“, erzählt Nikola Enkelmann vom Kreativ-Stammtisch. Verteilt werden die Masken kontaktlos über die Gartenzäune oder von der Feuerwehr Unterthürheim, die zudem die Wege unter den Ehrenamtlichen übernimmt sowie die fertigen Masken etwa zum Altenheim nach Harburg bringt. Anfragen können per Email eingebracht werden unter: kreativstammtisch-uth@web.de)

    Infos zur Maskenpflicht:

    Wo gilt die Maskenpflicht? Laut dem Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gilt sie auch im Regionalverkehr, jedoch nicht im Fernverkehr. Außerdem gilt die Maskenpflicht in Taxis und bei Fahrten im Mietwagen mit Chauffeur. (Die Fahrer von Bussen, Trams und ähnlichem sind von der Maskenpflicht ausgenommen.)

    Ab wie viel Jahren gilt die Maskenpflicht? Die Maskenpflicht in Geschäften und in Bussen und Bahnen gilt für Kinder ab ihrem sechsten Geburtstag.

    Welche Maske muss man tragen? Die Zivilbevölkerung soll Alltags-Masken tragen, die aus handelsüblichen Stoffen genäht werden können. Es müssen keine medizinischen Mundschutze sein und auch keine FFP2/FFP3-Masken. Der Stoff sollte laut dem bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege möglichst dicht sein und aus 100 Prozent Baumwolle bestehen.

    Warum eine Maske tragen? Mit einer Alltags-Maske soll die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus in der Bevölkerung verlangsamt werden, heißt es von der Staatsregierung. Dabei geht es primär nicht um den eigenen Schutz sondern den anderer Menschen. Alltags-Masken schützen vor allem die Umstehenden vor den festen oder flüssigen Partikeln, die der Maskenträger beim Husten, Niesen oder Sprechen ausstößt. Aber Achtung: Die Masken bieten keinen vollständigen Eigen- oder Fremdschutz. Trotz Maske hat die Abstandsregelung – mindestens 1,5 Meter – zu anderen Personen Priorität. Außerdem müssen Husten- und Niesetikette sowie die Händehygiene weiter eingehalten werden.

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