Mal ganz ehrlich: So, wie seit einigen Jahrzehnten in den Neubausiedlungen gebaut wird, macht das keinen Sinn. Das Einfamilienhaus ist vielleicht 15, vielleicht 20 Jahre voll bezogen, danach leert sich ein ums andere Kinderzimmer. Was daraus machen? Ein Büro oder zwei, vielleicht noch Sauna oder Billardzimmer, begehbare Ankleide oder Partyraum. Irgendwann gehen die Ideen aus. Und so viel Platz braucht sowieso kein Mensch.
Das Einfamilienhaus in zwei Wohneinheiten unterteilen? Keine Chance. Beginnt doch die Treppe in den ersten Stock direkt im offenen Wohnraum im Erdgeschoss. Ist der Nachwuchs ausgeflogen, leben die Eltern schließlich allein im viel zu großen Bunker. Da lobe man sich eine vermeintlich altmodische Bauweise: Mehrgenerationenhäuser mit zwei, vielleicht drei getrennten Wohnungen, oft zu finden auf ehemaligen Bauernhöfen. Eine sinnvolle Sache.
Würde zurückgeben: alte Bauernhäuser verkaufen oder vermieten
Nur: Die Besitzer hängen oft am Eigentum, wollen also nicht verkaufen. Wollen keine Fremden auf dem Hof, also nicht vermieten. Die Kinder wohnen anderswo, aber wer weiß, vielleicht kommen sie ja zurück? Alles beim Alten, keine Veränderungen. Lieber leer stehen und verfallen lassen. Was ja dann doch eine Veränderung ist, im Negativen, die ganz von allein geschieht.
Dabei würde es einem alten Bauernhaus mit langer Geschichte so viel Würde zurückgeben, erhalten zu bleiben, eine neue Funktion zu bekommen. Sei es durch den Verkauf oder Eigeninvestition, unter Umständen mit Hilfe von Fördergeldern. Auf Dauer kann sich das bezahlt machen: im Geldbeutel, gegen Flächenversiegelung, für die Gesellschaft und ein schöneres Ortsbild.
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