Wasserschutz wird eine immer größere gesellschaftliche Aufgabe. Was dieser zuweilen an Verwaltungsaufwand und Arbeiten nach sich zieht, wurde einmal mehr in der jüngsten Sitzung des Dillinger Kreisentwicklungsausschusses deutlich.
Hintergrund ist folgender: Die Kreisstraße DLG 28 liegt zwischen Frauenriedhausen und Lauingen in einem Wasserschutzgebiet, dem Vogelhölzle. Vor rund 25 Jahren, im Jahr 1998, wurde die Straße ausgebaut. Die Übereinkunft war damals folgende: Der die Straße begleitende Graben wurde mit einer sogenannten Betonitmatte abgedichtet. Das reichte den Behörden aus, doch mittlerweile ist das Verkehrsaufkommen auf der Straße dreimal so hoch wie einst, wie Roman Bauer den versammelten Ausschussmitgliedern erklärte. Und deswegen muss eine neue Lösung her, um den Schutz des Grundwassers vor den Verschmutzungen durch die Straße – etwa Reifenabrieb – sicherzustellen. "Sonst gäbe es nur zwei Alternativen: die Straße sperren, oder das
Das Wasserschutzgebiet Vogelhölzle soll größer werden
Hinzu kommt, dass das Wasserschutzgebiet vonseiten der Stadtwerke Dillingen-Lauingen sogar ausgeweitet werden soll. Der Landkreis will aber für die Kosten in dem von der Erweiterung betroffenen Bereich nicht übernehmen, sondern lediglich in dem bereits bestehenden Areal. Die fälligen Maßnahmen sind beträchtlich: Es müssten entlang der Strecke ein Entwässerungskanal verlegt, Abläufe eingesetzt, die Ränder verstärkt, die vorhandenen Drainagen verdämmt und Schutzplanken an beiden Seiten der Strecke aufgebaut werden, so Bauers Einschätzung. So soll das Wasser aus dem Schutzgebiet herausgeleitet und über ein Pumpwerk in ein Sickerbecken fließen.
Der Landkreis rechnet derzeit für dieses Maßnahmenpaket mit Kosten von rund 450.000 Euro. Ob es Fördergeld gibt, ist noch unklar. Da die Arbeiten spätestens 2026 abgeschlossen werden sollen, da sonst die Existenz entweder des Schutzgebietes oder der Straße auf dem Spiel steht, ist zügiges Handeln erforderlich, die Planungen sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Allerdings äußerten die Kreisräte Tobias Steinwinter (CSU) und Dietmar Bulling (SPD) den Wunsch, dass für die Neuplanungen auch ein möglicher Fahrradweg zwischen Frauenriedhausen und Lauingen angepeilt werden sollte. "Hier könnte es Synergieeffekte geben", so Steinwinter. " Und Bulling sagte: "Die Lücke wollen wir schon lange schließen."
Im Landkreis Dillingen ist viel Geld für Straßenbauarbeiten notwendig
Straßenarbeiten: Der Unterhalt von Straßen und Brücken ist aber für den Landkreis ein schwarzes Loch, in dem allerhand Geld verschwindet. 950.000 Euro gehen allein in diesem Jahr in diese wenig prestigeträchtigen, aber nach Ansicht von Verwaltung und Kreistag notwendigen Maßnahmen. So werden etwa mehrere Ampelanlagen erneuert: in Dillingen an der Einmündung zur Scheiffelestraße, an der Schretzheimer Kreuzung und an der Kreuzung Altheimer Straße/Kapuzinerstraße. Die letztgenannten Arbeiten sollten eigentlich schon im vergangenen Jahr erfolgen.
Ähnlich sieht es bei den Straßensanierungen aus. Auch hier gibt es noch "Altlasten" aus dem Vorjahr: So müssen auf der Egaubrücke in Steinheim noch die Brückenkappen erneuert, und sowohl auf der Kreisstraße DLG 42 von der Hausener Kreuzung bis zum Kreisverkehr Mausfalle zwischen Dillingen und Lauingen als auch auf der DLG 34 bei Bächingen muss noch eine neue Deckschicht aufgebracht werden. Die Erneuerung der obersten Straßenschichten verschlingt auch im neuen Haushalt eine Menge Geld – eine halbe Million Euro ist allein hierfür eingeplant.
Manche Arbeiten an den Straßen im Landkreis Dillingen sollten schon fertig sein
Die Kreisstraße DLG26 soll ganz saniert werden, allerdings in Teilstücken. Für das laufende Jahr ist die Erneuerung der Strecke zwischen Gaishardt und Oberliezheim geplant – inklusive Angleichung der Bankette –, in den Jahren 2024 und 2025 soll die Verbindung zwischen Ober- und Unterliezheim ausgebaut und dabei verbreitert werden. Kostenpunkt: 170.000 Euro.
Nachdem bereits 2020 der Asphalt auf der DLG 7 zwischen Frauenriedhausen und Wittislingen erneuert worden war, fräsen die Arbeiter in diesem Jahr die marode Deckschicht auf der Wittislinger Westumfahrung ab und erneuern sie. Das kostet wohl rund 210.000 Euro. Schließlich steht als größerer Punkt noch die Erneuerung eines Teilstücks der DLG 34, die von der B16 nach Bächingen führt, auf der To-do-Liste des Landkreises. Das Budget lässt noch etwa 1,3 Kilometer Sanierung auf dieser Strecke zu.