Knut Stieglbauer hat sich über die Leerung der braunen Tonne geärgert. Darüber, dass seine Biotonne am 13. Januar noch halbvoll war, weil der Inhalt gefroren war. Wie er in zahlreichen Gesprächen seither erfahren hat, war das nicht nur bei ihm so. Noch dazu wunderte er sich, dass er die Tonne jetzt andersrum als bisher hinstellen soll.
In der Garage ist es ein paar Grad wärmer
Deshalb stand Knut Stieglbauer beim nächsten Leerungstermin der Biotonne ganz früh auf. Schon vor sechs Uhr, um sie rechtzeitig aus der Garage herauszuholen und an die Straße zu stellen. Er hatte sie schon abends zuvor aus seiner Mülltonnenbox, außen an der Garagenwand, herausgenommen. Damit der Biomüll nicht über Nacht einfriert, dachte er, weil es eben in der Garage doch ein paar Grad wärmer sein könnte.
Knut Stieglbauer beobachtete vom Haus aus gegen sechs Uhr morgens die Leerung. Er erinnert sich: „Der Greifarm hob die Tonne hoch und setzte sie wieder ab, dann ist das Müllauto weitergefahren.“ Er schaute in die Tonne rein – und die war immer noch halbvoll. Schnell griff er seinen Behälter und lief damit dem Müllauto nach. Als die Männer in der Fahrerkabine ihn sahen, hielten sie an. Und er sagte: „Das geht doch so nicht.“
Stieglbauer stellte die Tonne an den Platz, wo die inzwischen geleerte Biotonne der Nachbarschaft stand. Doch auch der nochmalige Versuch brachte kein besseres Ergebnis. So holte er schnell seine Grabgabel und löste den Inhalt an allen vier Rändern von der Tonnenwand. Aber auch beim weiteren Versuch brachte das Auslösen des Leermechanismus’ nichts.
Die Fahrer meinten, dass es eben wegen des Eises in der Tonne nicht besser gehe. Knut Stieglbauer will nun vom Abfallwirtschaftsverband wissen, was er machen soll, wenn es nächstes Mal so kalt wird. Immerhin habe er schon Stroh auf den Boden der Tonne geschüttet, um das Festfrieren zu vermeiden. Die Tüte mit dem Biomüll aus der Küche hatte er in eine zweite gepackt. Auch das nutzte nichts.
Vor der Umstellung auf die neue Technik hätten die Müllmänner gesehen, ob die Tonne leer war. „Wenn nicht, haben die sie so oft nach oben befördert, bis alles draußen war.“ Stieglbauers Vorschlag wäre, dass zumindest eine Kamera installiert werden soll, damit die Fahrer die Tonne beim Leeren einsehen und reagieren können.
Die Müllfahrzeuge sind jetzt automatisiert
Laugnas Bürgermeister Johann Gebele sagt, er habe keinen Einfluss auf Stieglbauers Problem. Im Laugnaer Gemeindeblatt wurde darauf hingewiesen, dass die Fahrzeuge seit Jahresbeginn automatisiert sind und die Tonnen selbst hochnehmen. Die Müllfahrzeuge, so Gebele, seien noch bis März mit zwei Personen besetzt – um Tonnen, die bis dahin noch falsch abgestellt sind, umzudrehen. Für die Leerung ist der Abfallwirtschaftsverband (AWV) zuständig. Und bei dem hat der Laugnaer sein Problem am 13. Januar gemeldet.
So gibt nun Emma Christa vom Müllverband Auskunft. Per E-Mail erläutert sie den Sachverhalt: „In solchen Fällen bieten wir den Bürgern an, dass zusätzlicher Bioabfall am Tag der Leerung zur Tonne dazugestellt werden kann und kostenlos mitgenommen wird. Zudem sind die Tonnen in den Wintermonaten meist nicht voll befüllt, da weniger Gartenabfälle anfallen. Durch die kalten Temperaturen kommt es meist auch zu keiner Geruchsbelästigung.“ Weiter schreibt sie, dass es auch mit den Heckladern in der Vergangenheit Probleme mit eingefrorenen Biotonnen gegeben habe. Das liege in der Natur des Winters und sei unvermeidbar. Meist handele es sich dabei aber nur um ein paar Wochen. Emma Christa weist darauf hin: „Bitte beachten Sie auch, dass es in der Woche vom 13. Januar sehr kalt (bis zu minus zehn Grad) war, was ebenfalls nicht den Normalfall beschreibt.“ Durch die Aufbewahrung der Tonne in der Garage könne sich unter Umständen mehr Feuchtigkeit bilden, als es bei einem Standplatz außerhalb der Fall wäre. Die niedrigen Temperaturen lassen den Bioabfall innerhalb kürzester Zeit gefrieren. Auch Papiertüten können, je nach Inhalt, durchnässen und zu einem Einfrieren führen, erläutert Christa. Laub neige ebenfalls zu schnellem Einfrieren.
„Wir bitten um das Verständnis der Bürger“, sagt die AWV-Mitarbeiterin. „Außerdem zeigen wir uns in solchen Fällen immer kulant und bieten an, zusätzlichen Müll kostenlos mitzunehmen.“
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