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Laugna: Laugna lehnt Einführung einer Sicherheitswacht ab

Laugna

Laugna lehnt Einführung einer Sicherheitswacht ab

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    Der Gemeinderat in Laugna hat die Einführung einer Sicherheitswacht abgelehnt.
    Der Gemeinderat in Laugna hat die Einführung einer Sicherheitswacht abgelehnt. Foto: Andreas Lode (Archivbild)

    Josef Mayer, Leiter der Wertinger Polizeistation, tourt derzeit durch die Kommunen im Zusamtal. In diversen Gemeinderatssitzungen versucht er, die Gremien von der Einführung einer Sicherheitswacht zu überzeugen. In Buttenwiesen und Zusamaltheim ist ihm das gelungen. Binswangen und Villenbach hingegen lehnten ab. Jetzt versuchte Mayer sein Glück in Laugna – und scheiterte auch dort. Was die Sicherheitswacht mit sich bringen würde und warum sich das

    Die bayerische Sicherheitswacht ist ein Bindeglied zwischen der Polizei und den Bürgerinnen und Bürgern, wie Stationsleiter Mayer in seinem Vortrag ausführte. In erster Linie gehe es darum, sichtbar und ansprechbar für die Menschen zu sein. Denn oft sei die Hemmschwelle zu groß, auf die

    Die Sicherheitswacht im Zusamtal soll sichtbar und ansprechbar sein

    Wenn die Ehrenamtlichen im Einsatz sind, tragen sie eine Uniform, die sich kaum von derjenigen der Polizei unterscheidet. Ausgestattet sind sie mit einem Tierabwehrspray – sprich Pfefferspray –, einer Trillerpfeife und Erste-Hilfe-Ausrüstung. Letzteres ist Mayer besonders wichtig, um zum Beispiel im Falle eines Fahrradunfalls helfen zu können. Per Funk sind sie mit der Polizei verbunden und können diese verständigen. Erlaubt ist es den Sicherheitswächtlern, Personalien aufzunehmen oder einfache Befragungen durchzuführen. "Sie sind jedoch kein Ordnungsamt und nicht die kommunale Verkehrsüberwachung", machte Mayer klar. Außerdem bewegen sie sich nur im öffentlichen Raum. "Hinterhöfe werden nicht ausspioniert", sagte der Polizist und macht damit deutlich, dass Privatgrundstücke nicht betreten werden – es sei denn, es steige Rauch auf und ein klarer Notfall sei zu erkennen. "Dann würde ich das schon erwarten."

    Wer sich für die Sicherheitswacht interessiert, muss sich erst einmal bewerben. Mayer zufolge müssten die Ehrenamtlichen mindestens 18 Jahre alt sein und maximal 62, wenn sie einsteigen. Verschiedene Anforderungen müssen erfüllt sein: Die deutsche Staatsbürgerschaft etwa ist keine Voraussetzung, doch die Sprache muss der- oder diejenige einwandfrei beherrschen. Zum Start müssen die Ehrenamtlichen rund 30 Unterrichtseinheiten mitmachen. Dabei lernen sie Teile des Strafrechts kennen und erfahren, wie sie sich als Zeuge vor Gericht verhalten, wie mit der Ausrüstung umzugehen ist und wie der Digitalfunk funktioniert. Hinzu kommt eine jährliche Erste-Hilfe-Schulung. In der Stunde bekommt ein Sicherheitswächtler acht Euro. Reich werde man davon nicht, so Mayer: "Das muss man schon aus Überzeugung machen."

    Wertingen hat eine Sicherheitswacht, Zusamaltheim und Buttenwiesen folgen

    In Wertingen zum Beispiel gibt es bereits seit 2013 eine Sicherheitswacht. Noch wird diese von Dillingen aus koordiniert. Doch mit der Zusage aus Buttenwiesen und Zusamaltheim stehe nun fest, dass bei der Polizeistation

    Das Gremium in Laugna zeigte sich geteilter Meinung. Johannes Schnell fürchtete, eine Sicherheitswacht könnte der Feuerwehr Konkurrenz machen, weil Ehrenamtliche abgeworben werden. Marion Bußmann sprach gar von einem Gefühl der Überwachung und zeigte Sorge, die Bürger könnten sich zurücklehnen. "Zivilcourage muss auch ohne Ehrenamt funktionieren", sagte ein Zuhörer. Polizist Mayer zeigte sich anderer Meinung: Aus seiner Sicht könne die Sicherheitswacht ein gutes Vorbild sein. Er sprach von einem "enormen Mehrwert" und betonte, dass kein Brennpunkt nötig sei, um dieses Ehrenamt in einem Ort einzuführen. Denn es gehe ja nicht in erster Linie um Strafverfolgung, sondern darum, Präsenz zu zeigen, wo es sich die Kommune wünsche. Kosten entstünden dieser im Übrigen nicht.

    Trotzdem lehnte das Gremium den Einrichtungsbeschluss mehrheitlich ab. Bürgermeister Johann Gebele betonte jedoch, dass sich die Gemeinde auch später noch umentscheiden könnte, wenn es aus den Nachbargemeinden mehr Erfahrungswerte gebe. Dennoch soll die Sicherheitswacht im Gemeindeblatt thematisiert werden. Denn Interessenten aus Laugna könnten das Ehrenamt schließlich auch in Wertingen, Zusamaltheim oder Buttenwiesen ausfüllen.

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