Große Vorstellungsrunden sind derzeit nicht möglich, weiß auch Dominik Mendle. Deshalb verwendet der neue Betriebsleiter des Fürstlich und Gräflich Fugger’schen Stiftungsforstamts Laugna aufgrund der Corona-Situation mehr Zeit, um sich am Schreibtisch und im Wald in sein neues Arbeitsfeld einzuarbeiten. Mithilfe der Kollegen, die ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die Aufgaben des 32-Jährigen sind vielfältig.
Der Günzburger hat im Dezember seinen Dienst angetreten. Dominik Mendle ist der Nachfolger des Leitenden Stiftungsforstdirektors Hartmut Dauner, der fast 33 Jahre diesen Posten innehatte. Und auf die Arbeit seines Vorgängers angesprochen, den er im waldbaulichen Bereich als Koryphäe bezeichnet, sagt Mendle: „Ich bin sehr dankbar. Bei dem, was er hinsichtlich des Klimawandels beim Waldbau auf die Beine gestellt hat, war er seiner Zeit voraus.“
Richtung der Forstwirtschaft um Laugna liegt am neuen Forstbetriebsleiter
Nun liegt es an dem neuen Forstbetriebsleiter, die Entscheidungen für die nachhaltige und wirtschaftliche Forstwirtschaft im Wald des Fürstlich und Gräflich Fugger’schen Stiftungsforstamts in Laugna zu treffen, zu dem die Forstreviere Blumenthal bei Aichach sowie Hinterbuch und Affaltern gehören. Mendle ist außerdem der neue Forstbetriebsleiter der Gräflich Fugger’schen Zentralverwaltung Illerkirchberg und des Freiherrlich von Herman’schen Rent- und Forstamts in Wain, das ebenfalls nahe der Iller liegt. Und als Forstbetriebsleiter der Waldbesitzervereinigung (WBV) Region Augsburg wird er die Mitglieder bei der nächstmöglichen Mitgliederversammlung kennenlernen.
Für sechs WBV-Angestellte und 34 Fugger’sche Angestellte ist Dominik Mendle der Ansprechpartner. Zurzeit sind beim Fürstlich und Gräflich Fugger’schen Stiftungs-Forstamt zwölf Forstwirte und drei Lehrlinge angestellt, die dafür sorgen, dass die notwendigen Arbeiten im Wald zügig und fachgerecht ausgeführt werden. Ab September kommen zwei neue Lehrlinge hinzu.
Von klein auf war Dominik Mendle, der in Lauingen geboren und in Günzburg aufgewachsen ist, viel in der Natur unterwegs. Da er mit seinem Vater oft beim Fischen war, dachte er zuerst, dass seine berufliche Zukunft im Bereich der Wasserwirtschaft liegen wird. Doch ein Praktikum, das er nach der Bundeswehr beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Krumbach gemacht hat, habe ihn so begeistert, dass er während seines Bachelor-Studiums in Freiburg und seines Master-Studiums in Weihenstephan in die Tiefen der Forstwissenschaften einstieg.
Neuer Laugnaer Forstbetriebsleiter lernte während des Referendariats die Praxis kennen
Bei den Bayerischen Staatsforsten im Forstbetrieb Zusmarshausen und am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg lernte er während seines Referendariats die Praxis kennen. Obwohl er viele Lehrgänge bayernweit absolviert hat, sei es ihm wichtig gewesen, beruflich in Schwaben Fuß zu fassen. Auch, weil er mit seiner Frau und der elf Monate alten Tochter in Günzburg lebt.
Als er während seiner Zeit am Augsburger Landwirtschaftsamt von dem frei werdenden Posten erfuhr, fragte er bei WBV-Geschäftsführer Jürgen Kircher nach, mit dem er heute eng zusammenarbeitet. Der verwies ihn auf die Headhunter-Firma, die eine Vorauswahl der Bewerber traf. Er erzählt von Telefonaten mit Bekannten deutschlandweit, die ihn auf die Stellenausschreibung aufmerksam machten und sagt: „Das ging herum wie ein Lauffeuer.“
Dass sich der Fugger’sche Seniorrat für ihn entschieden hat, mache ihn glücklich, denn: „Ich darf in der Heimat arbeiten, mit langfristiger Perspektive – in der Forstbranche ist das ein besonderes Privileg.“ Was ihn vor allem motiviert: „Hier kann ich beide Träume verwirklichen: nachhaltige Forstwirtschaft betreiben und damit Gutes tun.“ Denn der Erlös kommt den Fugger’schen Stiftungen zugute und die finanzieren unter anderem die Fuggerei in Augsburg, die Annakirche in Augsburg und die Theklakirche in Welden.
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