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Landkreis Dillingen: Tipps aus Wertingen: So klappt es mit dem Umtopfen von Zimmerpflanzen

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Tipps aus Wertingen: So klappt es mit dem Umtopfen von Zimmerpflanzen

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    Manchmal hilft nur, den Topf aufzuschneiden, um den Wurzelballen herauszubringen. So wie das hier Simone Knaus aus Deisenhofen macht.
    Manchmal hilft nur, den Topf aufzuschneiden, um den Wurzelballen herauszubringen. So wie das hier Simone Knaus aus Deisenhofen macht. Foto: Brigitte Bunk

    Gesunde Zimmerpflanzen sind nicht nur schön anzuschauen. Dass vor allem die mit vielen grünen Blättern auch gut für die Gesundheit von uns Menschen sind, wissen die 14 angehenden Fachkräfte für Ernährung und Haushaltsführung, die rund eineinhalb Jahre lang dienstags und donnerstags in der Wertinger Landwirtschaftsschule den Unterricht besuchen. Die Pflanzen sorgen nicht nur für ein schönes Ambiente. Lehrerin Kerstin Kranzfelder führt aus: „Sie filtern Schadstoffe aus der Luft.“ Zum Beispiel Formaldehyd, das Möbel aus Spanplatten abgeben. Die Pflanzen regulieren zudem die Luftfeuchtigkeit im Raum. So schützen sie vor der Austrocknung der Schleimhäute und Atemwege. Dazu produzieren sie Sauerstoff.

    Damit sie das schaffen, ist die richtige Pflege wichtig. Das beginnt mit dem Entfernen der welken Blätter und Blüten. Denn die kosten der Pflanze Kraft und ziehen Schädlinge und Krankheiten an. Sind die Blätter staubig? Dann hilft ein feuchtes Tuch - oder eine Dusche, im Bad oder draußen bei Regen. Ist die Pflanze stabil oder braucht sie eine Stütze?

    Tipp aus Wertingen: So erkennt man, ob die Pflanze Wasser braucht

    Muss gegossen werden? Kerstin Kranzfelder rät: „Machen Sie die Fingerprobe. Bleibt feuchte Erde kleben, warten Sie noch.“ Meistens wird zu viel gegossen, weiß sie. Kann noch dazu das Wasser nicht ablaufen, drohen die Wurzeln zu faulen. Wichtig ist, nicht über die Blätter zu gießen, sondern von unten in die Erde. Orchideen nimmt man am besten aus dem Topf und taucht sie zehn Sekunden in einen Eimer und lässt sie abtropfen, bevor sie zurück in den Topf gestellt werden.

    Weiter erklärt die Lehrerin: „Jede Pflanze braucht Nährstoffe, aber nicht während der Ruhezeit.“ Von März bis Oktober rät sie, 14-tägig oder alle vier Wochen Dünger ins Gießwasser zu geben. Je nach Gebrauchsanweisung. „Das ist am unkompliziertesten“, ist sie überzeugt.

    Wenn sich der Wurzelballen wehrt, wissen die Wertinger Schüler, was zu tun ist

    Passt das Größenverhältnis von Topf und Pflanze nicht mehr, geht’s ans Umtopfen. Auch wenn sich grüner Moosbewuchs auf der Erde bildet oder die Pflanze trotz Düngung nicht mehr wächst. „Am besten machen Sie das in der Ruhezeit, während der Blüte und Hauptwachstumszeit ist es ungünstig.“ Am besten werden die Pflanzen einige Stunden vorher gegossen. Sind die neuen, größeren Pflanzgefäße bereit, die Löcher im Boden haben, damit das überschüssige Wasser herauslaufen kann? Brauche ich Spezialerde, zum Beispiel bei Orchideen oder reicht Universalblumenerde? Ist es besser, die Pflanze zu teilen? Oder kann ich Stecklinge nehmen, die ich in ein Töpfchen mit Erde setze, gieße und mit einer mit Löchern versehenen Plastiktüte schütze, damit die Erde länger feucht bleibt? Stell ich die Setzlinge lieber erst ins Wasser, damit sie Wurzeln treiben?

    Dass es oft gar nicht so leicht geht, den Wurzelballen aus dem Topf zu bringen, merken die 14 Schülerinnen schnell, die alle eine eigene Pflanze mitgebracht haben. Simone Knaus aus Deisenhofen probiert es bei ihrem Einblatt. Doch da hilft nur noch, den Kunststofftopf mit der Gartenschere aufzuschneiden.

    Am Dienstag kann man sich über die Ausbildung in Wertingen informieren

    Auch ihrer Mitschülerin am nächsten Tisch bleibt nichts anderes übrig. Beim Teilen der Wurzelballen hilft ebenfalls die Gartenschere. Gleich sieben Teile macht Gerlinde Lindemeyer aus Bliensbach aus ihrer Sanseveria, einer Hanfbogenart. Nach dem Teilen kommt erst etwas Erde in den Topf, dann die Wurzeln, die mit reichlich Erde umgeben werden. Unter dem Rand des Topfs sollten noch ein bis zwei Zentimeter frei bleiben, damit das Wasser beim Gießen nicht herausläuft. Allesamt nutzen sie die Gelegenheit gleich, zu tauschen und mehrere unterschiedliche Zimmerpflanzen mit nach Hause zu nehmen. Ein voller Erfolg. Und da sie vor dem praktischen Teil des Unterrichts Zeitungspapier untergelegt haben, ist auch der Platz schnell wieder sauber gemacht.

    Wer Lust hat, sich über die einsemestrige Ausbildung in Teilzeitform am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Wertingen zu informieren, hat bei einem Online-Infotag am Dienstag, 16. März, von 9.30 bis 11.30 Uhr die Möglichkeit dazu und am Donnerstag, 25. März, von 18.30 bis 20.30 Uhr. Die Anmeldung ist über die Homepage unter www.aelf-wt.bayern.de möglich oder per Telefon 08272/8006-0.

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