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Landkreis Dillingen: Mut-Tour in Wertingen und Dillingen: 3800 Kilometer für die mentale Gesundheit

Landkreis Dillingen

Mut-Tour in Wertingen und Dillingen: 3800 Kilometer für die mentale Gesundheit

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    Das Mut-Radelteam mit dem Empfangskomittee in Dillingen.
    Das Mut-Radelteam mit dem Empfangskomittee in Dillingen. Foto: Horst von Weitershausen

    Pünktlich wie angekündigt treffen die fünf Tandemfahrerinnen- und fahrer vor dem Dillinger Rathaus ein. Sie repräsentieren die Tour als Teilnehmer der 7. Etappe, die nach einer Woche im Sattel am Montag in Neu-Ulm für sie geendet hat. Bereits Anfang Juni startete die Mut-Tour in Bremen unter dem diesjährigen Motto „Mut zur Selbsthilfe – Unterstützung sichtbar machen“. Ein offener Umgang mit Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen sei immer noch nicht selbstverständlich, berichtet Michael Steiger. Er war als Teilnehmer Mitte Juli in Regensburg gestartet.  Um das zu ändern, sei die Mut-Tour nun bereits im 13. Jahr. „Auch in diesem Sommer fahren und wandern wieder zwölf Etappen-Teams durch ganz Deutschland und sprechen unterwegs mit Passanten und der Presse, um ein Zeichen für mehr Offenheit im Umgang mit psychischen Erkrankungen zu setzen“, führt Steiger weiter aus.  Insgesamt drei Monate, also noch bis Anfang September, seien die Teams auf Fahrrad-Tandems sowie zu Fuß, mit und ohne Pferdebegleitung, unterwegs, fügt Tatjana Strobel von der Tour-Leitung hinzu.

    In den vergangenen zwölf Jahren erlebten Teilnehmende der Mut-Tour nach den Worten von Michael Steiger, der aus Freiburg im Breisgau stammt, immer wieder aufs Neue, wie sich durch offenen Austausch Vorurteile und Unsicherheiten rund um Depressionen und psychische Erkrankungen abbauen lassen. Diese Erfahrung, gepaart mit dem Gemeinschafts- und Selbstwirksamkeitsgefühl während der Etappe, sei für die Teilnehmenden oft noch Jahre später eine nachhaltige Unterstützung. In den täglichen Interviews mit Journalistinnen und Journalisten entlang der Strecke sowie in Gesprächen am Wegesrand berichteten die Tandemfahrerinnen und -fahrer von ihren Erfahrungen, sowohl als Betroffene als auch als Angehörige – vom Weg in die Erkrankungen und wieder heraus oder ihrem langfristigen Umgang damit.

    Mut-Tour in Dillingen: Tandemfahrer kämpfen gegen Stigma

    In Dillingen wurde das Mut-Tour-Team von Augsburgs Diözesan, Caritasdirektor Markus Müller, dem der Landtagsabgeordnete Manuel Knoll, Bezirksrat Johann Popp, Stadtratsmitglied Daniel Kaim, dem Bürgermeisterstellvertreter Walter Fuchsluger, dem persönlichen Referenten des Oberbürgermeisters und Pressesprecher der Stadt Dillingen, Jan Koenen, Elena Schmid von der Inklusions-Mittelschule Lauingen. Außerdem von den Mitarbeitern der Caritas Dillingen, angeführt von Geschäftsführer Alexander Böse, Heidrun Ostertag, Leiterin der Tagesstätte sowie Petra Schmidt. Darüber hinaus interessierten sich auch Passanten an der Aktion vor dem Rathaus und ließen sich in das eine oder andere Gespräch ein, um sich mit der Materie „Depressionen“ zu beschäftigen.

    Vor ihrer Ankunft in Dillingen hatten die Mut-Tour-Teilnehmer auch in Wertigen am Marienbrunnen Halt gemacht, wo sie mit einigen Menschen in Kontakt kamen und sich über das Thema psychische Gesundheit und das Projekt austauschen konnten.  Nach rund eineinhalb Stunden mussten die Fahrerinnen und Fahrer ihren Aufenthalt beenden, hatten sie doch noch einige Kilometer zu strampeln, um am Montag, endgültig ihr Etappenziel in Neu-Ulm zu erreichen. Als bemerkenswert sei noch zu berichten, dass die Mut-Tour-Teilnehmenden ihre Nächte nicht auf Campingplätzen verbringen, sondern ihre Zelte auf Wiesen aufstellen und sich auch selbst versorgen.  

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