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Was tun gegen Graffitis und Vandalismus in Wertingen?
![In Wertingen wurde darüber beraten, was dafür getan werden kann, dass es weniger Schmierereien und Sachbeschädigungen in der Zusamstadt gibt. Angesprochen wurde auch der Einsatz der Sicherheitswacht. In Wertingen wurde darüber beraten, was dafür getan werden kann, dass es weniger Schmierereien und Sachbeschädigungen in der Zusamstadt gibt. Angesprochen wurde auch der Einsatz der Sicherheitswacht.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Verantwortliche beraten in Wertingen über Maßnahmen. Eine Rolle spielt dabei die Sicherheitswacht.
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Schon wieder gibt es neue Schmierereien. Allein in der vergangenen Woche gab es gleich mehrere Vorfälle. Unter anderem wurden Ziffern und Beleidigungen auf die Wände der Landwirtschaftsschule, des ehemaligen Amtsgerichts und der Schlossmauer gesprüht. Am Freitag meldete die Polizei eine weitere Sachbeschädigung durch Graffitis an der rückwärtigen Gebäudeseite der evangelischen Kirche. Dieser aktuelle Vorfall reiht sich ein in eine lange Liste, die der Polizei in Wertingen vorliegt.
Auch die Wände der Bethlehemkirche in Wertingen werden immer wieder besprüht
Da sich derartige Taten auch aus Sicht der Polizei in den vergangenen Wochen und Monaten häuften, hatte Bürgermeister Willy Lehmeier zu einem runden Tisch eingeladen. Mit dabei waren Martina Guß, die Leiterin der Polizeistation Wertingen, Alexandra Karmann, Leiterin des städtischen Ordnungs- und Standesamtes, sowie Pfarrerin Ingrid Rehner, da auch die Wände der Bethlehemkirche immer wieder besprüht und beschädigt werden.
Zunächst sei die derzeitige Lage analysiert worden, berichtet Guß. Dabei ging es um die Frage, ob es in der vergangenen Zeit eine Häufung von Sachbeschädigungen und Schmierereien gab. Laut Guß kommen derartige Taten immer wieder vor. 2020 sei beispielsweise ein Täter ermittelt worden, der für rund 40 Graffitis verantwortlich gewesen war. In der Runde sei man schließlich überein gekommen, externe Berater zu befragen und polizeiintern auszuloten, welche Maßnahmen bei Vandalismus am besten greifen und wie bestimmte Plätze besser geschützt werden können. Ein Beispiel für einen derartigen Platz ist der Wertinger Stadtpark.
Sicherheitswacht soll in Wertingen Kontakt zu den Jugendlichen aufnehmen
Dort waren in den vergangenen Monaten zwei Parkbänke sowie zwei Mülleimer und ein Baum beschädigt worden. In die Wand der evangelischen Bethlehemkirche, die in Richtung des kleinen Parks samt Brunnen zeigt, wurden damals zwei Löcher geschlagen. Eines davon war 80 Zentimeter lang und sieben Zentimeter tief. Mit brachialer Gewalt hatten unbekannte Täter Steine und Dämmung herausgerissen. Vermutlich war die Wand zuvor angekokelt worden. Doch nicht nur das. Auf einer Länge von rund zehn Metern war die Mauer beschmiert worden, teilweise mit Zahlen und Buchstaben – ebenso wie die Wand der Landwirtschaftsschule.
Martina Guß erklärt: „Es darf nicht sein, dass sich die Wertinger dort unwohl fühlen.“ Aus diesem Grund wolle man versuchen, die Sicherheitswacht mehr einzubinden. Diese Kräfte sollen nicht nur die Plätze kontrollieren, sondern auch Kontakt zu den Jugendlichen aufnehmen.
![In dieser Woche wurden in Wertingen die Schmierereien an den Wänden der Landwirtschaftsschule, des ehemaligen Amtsgerichts und der Schlossmauer entdeckt. Der Schaden wird insgesamt auf 1200 Euro geschätzt. In dieser Woche wurden in Wertingen die Schmierereien an den Wänden der Landwirtschaftsschule, des ehemaligen Amtsgerichts und der Schlossmauer entdeckt. Der Schaden wird insgesamt auf 1200 Euro geschätzt.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Zuständig für die Sicherheitswacht im Landkreis ist Friedrich Nothofer von der Führungsgruppe der Polizeiinspektion Dillingen. Er sagt, dass die Sicherheitswacht grundsätzlich für alle Städte des Landkreises zuständig sei. In regelmäßigen Abständen seien die ehrenamtlich tätigen Männer und Frauen auch in Wertingen. Allerdings werde keine Stadt bevorzugt. Über die aktuellen Vorkommnisse weiß Nothofer Bescheid, weil er unter anderem von den Ordnungsämtern informiert wird. Bei Bedarf könne man den Einsatz in einer Stadt verstärken, so Nothofer.
All diese Taten sind keine Kavaliersdelikte
Innerhalb des Landkreises gebe es einige Brennpunkte, die man kenne. Allerdings ließe sich dies nicht an einer Stadt festmachen, die besonders problematisch sei. Nothofer betont, dass natürlich auch die Polizeistreifen diese Brennpunkte kontrollieren. Die Sicherheitswacht habe man dann als zusätzliche Kraft. Derzeit verfügt die Sicherheitswacht für den Landkreis Dillingen über 15 Männer und Frauen. Diese werden 40 Stunden lang geschult und müssen anschließend einen Test bestehen, ehe sie ihren Dienst aufnehmen dürfen. Nothofer nennt auch den großen Vorteil der Sicherheitswacht. Diese verfüge über mehr Zeit und könne auch einmal ein Gespräch mit den Jugendlichen führen. „Wir sind froh, dass es die Sicherheitswacht als Ergänzung gibt“, so Nothofer.
Doch auch die Bürger und Bürgerinnen können ihren Anteil leisten, dass die Sachbeschädigungen in Wertingen nicht überhandnehmen. Die Leiterin der Polizeistation appelliert an alle, sich zu melden, falls sie eine Sachbeschädigung beobachten. „Lieber einmal zu viel anrufen als wegschauen“, sagt sie. All diese Taten seien keine Kavaliersdelikte und sicherlich kein Spaß mehr. „Das ist eine Straftat“, stellt Guß klar.
Und sie kosten auch der Allgemeinheit Geld. So werden auch die aktuellen Schmierereien an den Wänden der Landwirtschaftsschule und des ehemaligen Amtsgerichts wieder übermalt werden. Dies soll zeitnah geschehen, so die Auskunft aus dem Rathaus. Es wird vermutlich rund 1200 Euro kosten.
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