Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wertingen
Icon Pfeil nach unten

Kirchenverwaltungswahlen im Landkreis Dillingen: Neuanfang und Abschiede

Landkreis Dillingen

Wahlsonntag in den katholischen Pfarreien im Landkreis Dillingen

    • |
    • |
     Wilhelm Kotschner aus Laugna ist seit 50 Jahren Kirchenpfleger. Der 76-Jährige war immer mit Herzblut dabei.
     Wilhelm Kotschner aus Laugna ist seit 50 Jahren Kirchenpfleger. Der 76-Jährige war immer mit Herzblut dabei. Foto: Lioba Reiter
    Peter Gastl tritt bei den Kirchenverwaltungswahlen am Sonntag nicht mehr an. Das größte Projekt für den Kirchenpfleger der Pfarrei St. Peter in Dillingen war die Sanierung der Basilika.
    Peter Gastl tritt bei den Kirchenverwaltungswahlen am Sonntag nicht mehr an. Das größte Projekt für den Kirchenpfleger der Pfarrei St. Peter in Dillingen war die Sanierung der Basilika. Foto: Berthold Veh (Archivbild)

    In den katholischen Pfarreien im Landkreis Dillingen gibt es an diesem Sonntag, 24. November, eine Wahl: Mitglieder der Pfarrgemeinden sind aufgerufen, die Kirchenverwaltungen zu wählen. Der Kirchenpfleger der Dillinger Pfarrei St. Peter, Peter Gastl, wird da nicht mehr antreten. „Ich bin 81, da ist es Zeit, aufzuhören“, sagt das frühere Vorstandsmitglied der Raiffeisen-Volksbank Dillingen-Lauingen. Der Dillinger weist auf Anfrage auf die Bedeutung der Arbeit der Kirchenverwaltungsmitglieder hin. „Sie sind für die Finanzen und den Erhalt der kirchlichen Gebäude zuständig“, betont Gastl.

    Zwölf Jahre (zwei Wahlperioden) hat der heute 81-Jährige das Amt des Kirchenpflegers ausgeübt. Der Hinweis, dass man die Dillinger Basilika mal rausweißeln müsste, hatte vor einigen Jahren weitreichende Folgen. Untersuchen ergaben, dass die Konkathedrale des Bistums Augsburg dringend saniert werden muss. Inzwischen ist das 4,7 Millionen Euro teure Vorhaben nahezu abgeschlossen. Gastl war mitunter täglich auf der Baustelle. Die Zusammenarbeit in der Kirchenverwaltung sei sehr angenehm gewesen. „Wir haben einiges bewegt“, betont der Dillinger. Auch die Aufträge für die anstehende Sanierung der St.-Wolfgang-Kapelle in der Kapuzinerstraße seien inzwischen vergeben.

    Dillingen: Peter Gastl tritt nicht mehr zur Wahl an

    Dekan Johannes Schaufler hält die Arbeit der Kirchenverwaltungen für enorm wichtig. „Die Mitglieder tragen Sorge für die kirchlichen Gebäude, die Kirchenverwaltungen sind das große Entscheidungsgremium für Reparaturen und Neuanschaffungen“, erläutert der Gundelfinger Stadtpfarrer. Er freue sich, dass es so viele engagierte Kandidaten und Kandidatinnen gebe. Wolfgang Hacker, Generalvikar in der Diözese Augsburg, betont: „Die Arbeit einer Pfarrgemeinde kann nur funktionieren, wenn sie personell und finanziell gut aufgestellt ist.“ Die Kirchenverwaltungen seien dabei fast wie der „Maschinenraum“ einer Gemeinde, da die hier getroffenen Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für die weitere pastorale Arbeit der Haupt- und Ehrenamtlichen vor Ort seien.

    In Wortelstetten gibt es acht Kandidaten für die Kirchenverwaltung

    Die Wichtigkeit der Kirchenverwaltung stellt auch Buttenwiesens Pfarrer Klaus Ammich heraus. Er freut sich, dass in allen Pfarreien der Pfarreiengemeinschaft genügend Kandidaten für die Sitze in der Kirchenverwaltung gefunden werden konnten. In zwei Pfarreien sind es sogar mehr Frauen und Männer, als Sitze zur Verfügung stehen. In Wortelstetten fanden sich beispielsweise acht Kandidaten und Kandidaten für die vier Plätze. Ammich weiß, dass die Aufgaben in den Gremien umfangreich und teilweise auch kompliziert sind. Das liege vor allem am staatlichen Steuerrecht. „Die Bürokratie ist da leider nicht weniger geworden“, so der Geistliche. Dennoch sei es oft so, dass diejenigen, die sich in den Kirchenverwaltungen engagieren, große Freude daran haben und einiges in den Pfarreien bewegen.

    Wilhelm Kotschner ist seit fast 50 Jahren Kirchenpfleger

    Zu denjenigen, die einiges geschultert und gemeistert haben, zählt Wilhelm Kotschner aus Laugna. Der 76-Jährige ist seit knapp 50 Jahren Kirchenpfleger in Laugna. Als er in dieses Amt kam, sei er der Jüngste in der Kirchenverwaltung gewesen und habe kurzerhand zugesagt, Kirchenpfleger zu werden. Er erinnert sich: „Es war gut, dass ich damals nicht gewusst habe, was alles auf mich zukommt.“ Doch Kotschner wuchs in das Amt hinein. „Ich habe mich richtig reingehängt, mit ganz viel Herzblut.“ Er stemmte mehrere Renovierungen und wurde 2012 sogar zum Gesamtkirchenpfleger gewählt. „Das konnte ich nur stemmen, weil ich zu dieser Zeit in Rente gegangen bin“, sagt er. Außerdem habe ihn stets seine Frau unterstützt. Doch nun wird er, auch in Hinblick auf sein Alter, seine Ämter niederlegen.

    Am Sonntag bei den Kirchenverwaltungswahlen wird somit in Laugna eine neue Ära rund um den Kirchenpfleger eingeleitet. Nicht nur dort, sondern auch in allen anderen Pfarreien des Bistums Augsburg können Katholikinnen und Katholiken, die am Wahltag das 18. Lebensjahr bereits vollendet haben, über die Zusammensetzung dieses Gremiums entscheiden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden