Bei langweiligen offiziellen Anlässen haben früher viele Menschen darauf gewartet, dass Sie am Ende noch für eine humorvolle Auflockerung sorgen. Das ist auch nach Ihrem Ausscheiden aus der Kommunalpolitik so.
ALFRED SIGG: Die meisten Vorträge und Festreden sind ja sehr trocken. Da haben viele von mir eine Pointe erwartet. Ich hatte da ein Schlüsselerlebnis. In Paris tagte einmal der Weltkirchenrat. Ein armenischer Patriarch sprach ein Grußwort, und ein evangelischer Bischof aus Deutschland übersetzte dies, weil kein Übersetzer da war, auf Französisch. Das Erstaunen war groß, dass der Bischof Armenisch verstand. Der wiederum sagte, er spreche zwar nicht Armenisch, aber er kenne den Inhalt dieser Ansprachen. Das war für mich Anlass, Reden immer mit einer "wahren Begebenheit" zu würzen.
Interview