Die Gemeinde Buttenwiesen wird einen sogenannten Redundanzbrunnen für Tiefenwasser in Pfaffenhofen bauen. Der wird gebraucht, wenn der bestehende Tiefbrunnen saniert wird, aber auch, sollte der einmal ausfallen.
Im zweiten Schritt wird ein neuer Flachbrunnen gebaut, westlich des bestehenden Bereichs. Dieser soll mit zwei Pumpen ausgestattet werden und ebenso wie der Redundanzbrunnen an das Wasserwerk angeschlossen werden. Anschließend kann der bestehende Tiefbrunnen saniert werden, und die beiden bestehenden Flachbrunnen werden zurückgebaut.
Der letzte Schritt ist, den Brunnen der ehemaligen Lauterbacher Brauerei Ehnle in einen Notbrunnen umzuwandeln. Denn dessen Wasser weist eine wesentlich bessere Qualität auf als das des momentan zur Verfügung stehenden Notbrunnens. Das sei ohne Aufbereitung nicht genießbar, wie Dr. Bernd Hanauer den Ratsmitgliedern in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Buttenwiesen mitteilte. Der Geologe vom HG Büro für Hydrogeologie und Umwelt in Gießen hatte genau erklärt, warum diese am Ende einstimmig beschlossene Vorgehensweise die sinnvollste ist. Die Verwaltung wird nun beauftragt, die notwendigen Genehmigungen für dieses Wasserversorgungskonzept einzuholen. Bürgermeister Hans Kaltner sagte dazu: „Wäre das Ziel gewesen, nur Tiefenwasser zu entnehmen, hätte wesentlich weniger Aufwand getrieben werden müssen. Aber das scheint momentan rechtlich nicht möglich zu sein.“ Denn aufgrund eines Landtagsbeschlusses von 1994 darf Tiefenwasser nur entnommen werden, wenn andere Quellen die Wasserversorgung nicht ermöglichen. Die langfristigen Auswirkungen der Entnahme könnten nicht abgesehen werden.
Geprüft werden müsse noch, ob die Bayerische Rieswasserversorgung, wie bei einer früheren Anfrage bestätigt, keine Kapazitäten für die 300000 in Pfaffenhofen benötigten Kubikmeter im Jahr hat. Auch für Gerichtsverfahren sei entscheidend, ob Alternativprüfungen durchgeführt wurden. „Es gibt mittlerweile kaum noch ein wasserrechtliches Verfahren, gegen das keiner klagt“, stellte Hanauer klar. Sowohl in Pfaffenhofen als auch im anderen Buttenwiesener Wassergewinnungsbereich, in Lauterbach, müsse außerdem bei einer Standortwahl darauf geachtet werden, dass keine Wasserschutzgebietserweiterung ins Gemeindegebiet hinein erfolgt.
Die Wasserentnahmerechte für Buttenwiesen sind derzeit bis ins Jahr 2025 gesichert. Die Maßnahmen, die der Gemeinderat nun beschlossen hat, werden voraussichtlich weit vorher, im Jahr 2023, abgeschlossen sein. Und eine frühere Untersuchung habe schon ergeben, dass von der förderbaren Menge her – sowohl in Pfaffenhofen als auch in Lauterbach – für das jeweilige Gebiet kein Problem bestehe.
Dazu müssen aber die Wasserverluste reduziert werden, die im Pfaffenhofener Netz in jüngster Zeit bei 30 Prozent lagen. Diesbezüglich erklärte Bürgermeister Kaltner, dass das Netz inzwischen geprüft wurde, wobei Lecks gefunden wurden, die dicht gemacht werden. Und dann sollte der Verlust auf unter 20 Prozent gedrückt werden können. Bei akzeptablen 15 Prozent liegt das Lauterbacher Wassernetz. Und je weniger Wasser verloren geht, umso weniger muss gefördert werden und umso geringer muss die Größe des Wasserschutzgebiets sein.
Dr. Hanauer wird den besten Standort für die zu bauenden Brunnen ermitteln. Auch bezüglich der Moorflächen, die für die Nitratbelastung des Flachbrunnenwassers sorgen. Das ist derzeit auch mikrobiologisch anfällig, was an dem alten Brunnenbauwerk von 1949 liegen könnte.
Würden künftig in Pfaffenhofen 150000 Kubikmeter pro Jahr aus Flachbrunnen und genauso viel aus Tiefbrunnen gefördert, wäre der Nitratgehalt in Ordnung. Die Aufbereitungstechnik, die in den Brunnen ist, sei auch in etwa auf dieses Verhältnis angelegt. Und das sei auch genehmigungsfähig.