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Buttenwiesen: Nach Hochwasser: Buttenwiesen ist "glimpflich" davongekommen

Buttenwiesen

Nach Hochwasser: Buttenwiesen ist "glimpflich" davongekommen

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    Die Ludwigsschwaige war am Dienstag von Wasser umringt.
    Die Ludwigsschwaige war am Dienstag von Wasser umringt. Foto: Eckhart Matthäus Fotografie

    Endlich kann Pia Mayer wieder etwas anderes anziehen als Arbeitshose und Gummistiefel. Nach Tagen des Ausnahmezustands durch das Hochwasser entspanne sich die Lage seit Mittwochvormittag auf der Ludwigsschwaige ebenso wie im gesamten Gemeindegebiet Buttenwiesen, zu dem der Einsiedlerhof gehört. In der Einöde lebt Mayer mit ihrer Familie – und kämpfte gegen die Wassermassen.

    Eigentlich hätte die Ludwigsschwaige angesichts der Überschwemmungen evakuiert werden sollen. Doch die Familie Mayer blieb. "Sonst wäre uns der Keller vollgelaufen", sagt die 24-Jährige. Gemeinsam haben sie verhindern können, dass das Wasser in Haus und Hof eindringt. "Es war ein harter Kampf." Nicht ändern konnte die landwirtschaftlich tätige Familie, dass nun ihre ganze Ernte kaputt sei. Sie rechnet mit einem Schaden in Millionenhöhe. "Maschinen, um die Ernte einzufahren, brauchen wir heuer wohl nicht", sagt Pia Mayer. "Wir brauchen Entschädigungen." Es sei schockierend, wie das Ausmaß der Schäden jetzt sichtbar werde. Dennoch ist der jungen Frau anzuhören, wie das bisschen Alltag, das so langsam zurückkehrt, für Erleichterung sorgt: endlich wieder eine Nacht schlafen und sich zum Mittagessen gemeinsam an den Tisch setzen.

    Buttenwiesen atmet nach dem Hochwasser langsam auf

    In ganz Buttenwiesen atmen die Menschen nach und nach auf. Bürgermeister Hans Kaltner ist in den Urlaub zurückgekehrt, den er aufgrund des Katastrophenfalls abgebrochen hatte. Mit seinen Leuten in der Heimat steht er weiterhin in Kontakt. Am Telefon sagt er: "Die Pegelstände gehen alle zurück. Das ist die gute Nachricht." Unzählige Einsatzkräfte und Freiwillige aus der Bevölkerung seien seit dem Wochenende am Anschlag gewesen, die Anspannung war groß. Doch wie es scheint, ist Buttenwiesen glimpflich davongekommen. Das bestätigt auch der Dritte Bürgermeister Gerhard Kaltner, der im Rathaus die Stellung hält.

    Hans Kaltner erinnert sich an das Hochwasser 1985: Damals habe die Wasserwacht die Menschen in Unterthürheim und Pfaffenhofen mit dem Boot befreit. 2024 hätte es noch schlimmer kommen können – doch nach der Erfahrung vor fast 40 Jahren habe man Maßnahmen ergriffen, eine Hochwasserfreilegung und Dämme errichtet. All das habe Wirkung gezeigt. In Frauenstetten habe man zudem aus dem Hochwasser vor ein paar Jahren gelernt: Ein Damm aus Sandsäcken habe bewirkt, dass anstatt 25 nur etwa fünf Keller vollgelaufen seien. Um Brunnen zu schützen und damit Buttenwiesens Trinkwasserversorgung zu gewährleisten, haben Einsatzkräfte in der Nacht von Sonntag auf Montag 2000 Kubikmeter kiesiges Material auf eine Sandsack-Barriere aufgeschüttet. 

    Aktuell werden in Buttenwiesen nach wie vor die Dämme kontrolliert und Pegel überwacht. Noch immer bitten das Wasserwirtschaftsamt ebenso wie Gerhard Kaltner eindringlich darum, Dämme nicht zu betreten. Weil es an manchen Stellen zu Ausspülungen gekommen ist – den Kaltners zufolge "nicht so dramatisch", wie es klingt –, wird eine Fachfirma diese baulich sichern. Sandsack-Barrieren werden mindestens noch bis zum Wochenende stehen bleiben. Ähnlich lange dürfte es dauern, bis die Straßen in Richtung Ried wieder freigegeben werden können. Diese seien möglicherweise beschädigt und müssten erst kontrolliert werden. Zudem halte der Riedstrom noch an.

    Die regelmäßigen Krisenbesprechungen im Rathaus konnten bereits am Dienstagabend eingestellt werden. Seit Samstag tagte der Führungsstab unter anderem bestehend aus Bürgermeister, Feuerwehr, Wasserwacht, Polizei, Gesundheitsamt und Bauhof viermal täglich bis spät in die Nacht – all das, um das Schlimmste zu verhindern. 

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