Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wertingen
Icon Pfeil nach unten

Buttenwiesen: In Wortelstetten schrauben: Ein Porsche muss nicht nur schnell sein

Buttenwiesen

In Wortelstetten schrauben: Ein Porsche muss nicht nur schnell sein

    • |
    Freddy Killensberger hat nach seinen erfolgreichen Jahren als Kartfahrer und in der Formel 3 eine Porschewerkstatt in Wortelstetten eröffnet. Damit bleibt er seiner Liebe zu schnellen Autos treu.
    Freddy Killensberger hat nach seinen erfolgreichen Jahren als Kartfahrer und in der Formel 3 eine Porschewerkstatt in Wortelstetten eröffnet. Damit bleibt er seiner Liebe zu schnellen Autos treu. Foto: Birgit Hassan

    Im Alter von drei kurvt Freddy Killensberger wie die meisten Jungs mit seinem kleinen Bulldog im Hof herum. Drei Jahre später zieht er seine Runden auf der Kartbahn. Mit 15 sitzt er in Formel-Autos und holt anschließend in der Formel 3 einen Pokal nach dem anderen. „Bei 300

    Ein dezentes Schild mit einem Porsche weist in Wortelstetten auf den Weg zu dem 26-Jährigen hin. Auf dem Hofgelände seiner Eltern hat sich Freddy Killensberger, der 2012 und 2013 Sportler des Jahres im Landkreis Dillingen war, mittlerweile seine eigene Werkstatt eingerichtet. Und – wie sollte es anders sein – zwei Porsche warten auf seine fachmännischen Hände. Porsche 9/11, das sind seine Favoriten. Einen solchen fährt er heutzutage auch selbst. Am liebsten auf den Serpentinen der heimischen Berge, mit Bekannten oder alleine. „Heute genieße ich das Fahrverhalten auf kurvigen Strecken“, erzählt er, „Geschwindigkeit habe ich ausgelebt.“

    Persönlicher Bekannter von Vettel und Hamilton

    Mit 300 Stundenkilometern sauste er einst über die Rennstrecken, lernte Vettel, Schumacher und Hamilton persönlich kennen. Zu den Rennen musste er allerdings gefahren werden. Den Führerschein für den Straßenverkehr konnte er wie alle anderen erst mit 17 beziehungsweise 18 Jahren machen.

    Als er dann endlich erwachsen war, stieg er aus, entschied sich für den soliden Job, den er nebenbei lernte. „Schon die Formel 3 war mehr als ein normales Hobby“, resümiert er. Zwar waren dort Preisgelder bis zu 50.000 Euro ausgeschrieben. Doch musste er auch die ganze Saison zahlen, das komplette Team – von Mechanikern und Dateningenieuren bis hin zum Koch. Sponsorensuche war ebenso angesagt.

    Bei Oldtimern ist es wichtig, die Originalteile zu erhalten. Daher macht KfZ-Meister Freddy Killensberger bei diesem Motor eine Generalüberholung.
    Bei Oldtimern ist es wichtig, die Originalteile zu erhalten. Daher macht KfZ-Meister Freddy Killensberger bei diesem Motor eine Generalüberholung. Foto: Birgit Hassan

    In einer Audiwerkstatt absolvierte Freddy Killensberger währenddessen seine Ausbildung als Auto-Mechatroniker. Nach den drei Jahren wechselte er zu einer freien Porschewerkstatt. „Ich wollte deren Technik näher kennenlernen“, sagt der 26-Jährige, „die Autos besser verstehen.“ Nebenbei legt er in dieser Zeit die Meisterprüfung ab und macht den Betriebswirt.

    Zum Frühlingsanfang den Sportwagen herausholen

    Arbeit hat er genug. Vor allem um diese Jahreszeit. „Spätestens im April holt jeder seinen Porsche aus der Garage“, weiß er aus eigener Erfahrung. Seine Kunden kommen aus einem Umkreis von rund 100 Kilometern. Sein Wirken hat sich herumgesprochen. „Mund zu Mund-Propaganda und Werbung“, sagt er. Zu seinem ehemaligen Chef in Nordendorf pflegt er nach wie vor ein gutes Verhältnis, ebenso zum Inhaber der alteingesessenen Autowerkstatt schräg gegenüber in Wortelstetten. „Wie gesagt, es gibt genug Arbeit für jeden von uns.“

    Grundsätzlich nimmt der 26-Jährige alle Automarken und Arbeiten an, wechselt Reifen und macht Kundendienste. Porsche seien allerdings ganz speziell zu reparieren. Die beiden Fahrzeuge, die derzeit in seiner Werkstatt stehen, zählen beide zu den Oldtimern. Eines davon mit Baujahr 91 ist gerade auf dem Weg dazu. Freddy Killensberger ist dabei, den Motor general zu überholen. Um als echter Oldtimer zu gelten, ist es wichtig, die „Geburtsurkunde“ der einzelnen Teile zu erhalten.

    Zwei große Pokale erinnern an die Erfolge

    Der grüne Porsche daneben ist noch einen Tick älter, aus dem Jahr 1976. Dagegen ist sein eigener – schwarz und fünf Jahre jung – hochmodern.

    Alles hat seinen Wert und seine Zeit. So auch die Zeit der großen Rennerfolge. Zwei große Pokale, dazwischen eine riesige leere Sektflasche stehen auf einem hohen Regal in der Werkstatt und erinnern daran. Und zwischendurch geht Freddy Killensberger tatsächlich noch auf die Rennstrecke. Als Taxifahrer bietet er Interessenten „Leidenschaft, Adrenalin und Geschwindigkeit“ an. Allen, die mit einem echten Profi am Steuer über berühmte Grand-Prix-Strecken wie den Nürburgring, den Hockenheimring oder den Red-Bull-Ring jagen wollen. Natürlich nimmt Freddy Killensberger dafür heutzutage einen Porsche.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden