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Buttenwiesen: Gegner: Straße wäre „ein mächtiger Querriegel durch das Donauried“

Buttenwiesen

Gegner: Straße wäre „ein mächtiger Querriegel durch das Donauried“

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    Vertreter der Bürgerinitiative stehen im Bereich „Heidenau/Schnakenbrücke“, der auf dem Banner dargestellte Querbalken symbolisiert die zukünftige Trassenhöhe der Straße. Die Vertreter reagieren damit auf Äußerungen von Bürgermeister Hans Kaltner in unserer Zeitung. Sie werfen ihm Falschaussagen vor.
    Vertreter der Bürgerinitiative stehen im Bereich „Heidenau/Schnakenbrücke“, der auf dem Banner dargestellte Querbalken symbolisiert die zukünftige Trassenhöhe der Straße. Die Vertreter reagieren damit auf Äußerungen von Bürgermeister Hans Kaltner in unserer Zeitung. Sie werfen ihm Falschaussagen vor. Foto: Helber

    Im Vorgriff auf den im Januar stattfindenden Bürgerentscheid um den Straßenstreit im Donauried haben nun die Verantwortlichen der Bürgerinitiative „Keine Kreisstraße durchs Donau-Ried“ im Rahmen einer Plakataktion das geplante zukünftige Straßentrassenniveau sichtbar gemacht: „Die Bürger sollen sich ein reales Bild von den Auswirkungen der geplanten Trasse machen können“, begründet Michael Mayer, Vorsitzender der BI, die Maßnahme und verweist auf den sensiblen Naturbereich des Donau-Riedes. „Insbesondere im Abschnitt des Waldstückes „Heidenau – Schnakenbrücke“ soll die neue Straße knapp zwei Meter über dem heutigen Niveau laufen“, sagt Mayer und ergänzt: „Ein 17 Meter langes Brückenbauwerk mit einer Breite von 24 Metern wird diesen Naturraum an dieser Stelle dann endgültig zerstören.“

    Die offiziellen Planungen des sehen ihren Schilderungen zufolge vor, dass die neue Trasse deutlich über dem heutigen Niveau verlaufen solle. Notwendig mache dies eine Förderbedingung der Regierung von Schwaben, wonach die neue Trasse nur bezuschusst werde, wenn der Neubau hochwasserfrei ausgelegt wird. Drei mächtige Wasserdurchlässe mit einem Durchmesser von bis zu einem Meter sollen bei Hochwasser die derzeitigen natürlichen Überflutungsstellen ersetzen.

    Riedstrom würde massiv verändert, sagen die Gegner

    „Nahezu 75 Prozent der insgesamt sechs Kilometer langen Ausbaustrecke zwischen Donaumünster und Pfaffenhofen würden aufgesattelt werden, was einem mächtigen Querriegel durch das Donau-Ried gleichkommt“, so Manfred Hurler, Sprecher der BI. Er warnt vor den negativen Auswirkungen auf die Ortschaft Rettingen: „Diese Deichbaumaßnahme wird den Verlauf des für den Hochwasserschutz wichtigen Riedstromes massiv verändern und lässt diesen gerade für

    Untersuchungen im Rahmen des wasserrechtlichen Genehmigungsverfahrens hätten gezeigt, dass die westlich gelegenen landwirtschaftlichen Flächen unter der starken Rückstauwirkung des Dammes massiv zu leiden hätten, auch die für das Donauried typischen Schwaighöfe wären davon direkt betroffen, befürchtet Mayer.

    Als bewusste Irreführung der Bürger in diesem Zusammenhang wertet Mayer die Aussagen Kaltners in der Wertinger Zeitung, wonach dieser behauptet, dass „weder für die Ober- noch für die Unterlieger eine Verschlechterung eintritt“.

    Entwurf für den Straßenbau sei "überdimensioniert"

    „Es kann nicht akzeptiert werden, dass durch die überdimensionierten Straßenbauvisionen des Bürgermeisters in Buttenwiesen die Nachbarortschaften auf Tapfheimer Seite in Mitleidenschaft gezogen werden“, kritisiert Hurler und fordert Bürgermeister Kaltner auf, sich bei den Planungen der Baumaßnahmen strikt an der fachlichen Notwendigkeit zu orientieren, anstatt sich hinter staatlichen Zuschüssen zu verstecken. In diesem Zusammenhang kritisieren die BI-Verantwortlichen auch die Rolle der Regierung von Schwaben. Der dort für den Straßenbau zuständige Sachbearbeiter verleite durch staatliche Zuschussversprechen geradezu die politisch Verantwortlichen zu völlig überzogenen Bauaktivitäten vor Ort.

    Als Indiz dafür, dass Bürgermeister Kaltner den Überblick über die Planungen verloren habe, werten die Verantwortlichen der Bürgerinitiative auch die Aussagen des Bürgermeisters in der Wertinger Zeitung, wonach Kaltner dieses „Dammbauwerk“ der Bevölkerung noch als „eine vom Bund Naturschutz geforderte Querungshilfe für Amphibien und Fledermäuse“ unterzujubeln versuche. Michael Mayer stellt klar: „Auch in Buttenwiesen überfliegen Fledermäuse in der Regel Straßen und benutzen keine Krötentunnel“, auch reiche der durchschnittlichen Kröte des Donauriedes ein Durchlass von 30 Zentimeter unter der Straße, da brauche es keine metergroßen Verrohrungen. Die Aussagen des Bürgermeisters in diesem Zusammenhang bezeichnet Mayer als „groben Unfug“.

    Bürgermeister Kaltner mache "Falschaussagen"

    Es sei traurig, so die BI-Vertreter, dass der Bürgermeister mittlerweile nicht mehr davor zurückschrecke, bewusst Fehlinformationen vor dem anstehenden Bürgerentscheid zu streuen und werten dies als offensichtliches Zeichen dafür, dass er die Erfolgsaussichten bei der Bürgerbefragung zunehmend schwinden sehe – anders könne man die „Aneinanderreihung von Falschaussagen“ des Bürgermeisters nicht mehr erklären.

    Die Verantwortlichen der Bürgerinitiative „Keine Kreisstraße durchs Donau-Ried“ zeigen sich indes zum Ausgang der Abstimmung zuversichtlich. „Fundierte Argumente und Vernunft gegen den Straßenwahn im Donau-Ried werden sich schlussendlich durchsetzen“, so die BI-Vertreter. „Die Zeiten, in denen der Bürgermeister gegen den Willen der Menschen vor Ort die Straße durchs Donau-Ried durchdrückt, werden auch in Buttenwiesen endgültig der Vergangenheit angehören“, ist sich Michael Mayer sicher. (pm)

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