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Buttenwiesen: Erwin Müller baut in Buttenwiesen ein 28 Meter hohes Lager

Buttenwiesen

Erwin Müller baut in Buttenwiesen ein 28 Meter hohes Lager

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    Erwin Müller darf in Buttenwiesen erweitern – die Streuobstwiese soll jedoch erhalten bleiben.
    Erwin Müller darf in Buttenwiesen erweitern – die Streuobstwiese soll jedoch erhalten bleiben. Foto: Hertha Stauch (Archiv)

    Ungewöhnlich leer war der Zehentstadel in Pfaffenhofen am Montagabend. Zu Beginn der Gemeinderatssitzung waren nur wenige Teilnehmer vor Ort: lediglich vier der 20 Gremiumsmitglieder, plus Bürgermeister, Mitarbeiter der Verwaltung und Referenten, die im nicht-öffentlichen Teil ihren Part hatten. Denn wer wollte, dem bot die Gemeinde Buttenwiesen coronakonform die Möglichkeit, per Videokonferenz teilnehmen. So hatten schon der Bauausschuss und der Hauptausschuss im Vorfeld getagt. Bürgermeister Hans Kaltner meinte allerdings mit Blick auf die Rechtslage bei Online-Abstimmungen: „Wenn wir uns so beraten dürfen, uns von Angesicht zu Angesicht sehen, von Ohr zu Ohr hören, dann fehlt mir der Sinn darin, dass alle herfahren müssen, um die Hand zu heben und dann wieder heimfahren.“ Auch wenn die Verbindung bei dem einen oder anderen der 18 Teilnehmer zwischendurch abbrach und manches des Öfteren wiederholt werden musste.

    Bauarbeiten in Oberthürheim starten im März

    Doch zuerst gab Bürgermeister Kaltner bekannt, dass die Bauarbeiten an der Oberthürheimer Ortsdurchfahrt am 15. März starten. Der Beschluss, dass die Firma Heidel den Zuschlag für die Erneuerung der Wasserversorgung bekam, wurde in der nicht-öffentlichen Sitzung im Januar getroffen. Außerdem wurde Kaltner von den Räten ermächtigt, nach Auswertung der Angebote dem wirtschaftlichsten Bieter den Zuschlag für den Kanalbau zu erteilen. Neun von elf angeschriebenen Firmen hatten ein Angebot abgegeben. Die Auswertung erfolgte am 4. Februar, teilte Kaltner mit, den Kanalbau realisieren wird die Firma Strabag aus Augsburg. Deren Angebot liegt mit knapp 900.000 Euro rund 21 Prozent unter der Kostenschätzung von rund 1,14 Millionen Euro des Ingenieurbüros Josef Tremel.

    Dies wurde in einem Bietergespräch nochmals thematisiert, wie Kaltner ausführte: „Die Firma Strabag erklärte, dass alle angebotenen Einheitspreise auskömmlich kalkuliert wurden und dass ihrerseits kein Angebotsirrtum vorliegt.“ Dazu sagte Ratsmitglied Richard Hiesinger: „Wir haben es schon lange nicht mehr gehabt, dass Arbeiten weniger kosten als veranschlagt.“ Dem setzte der Bürgermeister noch eins drauf: „Wir haben in einer günstigen Zeit ausgeschrieben, sowohl beim Straßenbau, beim Wasser und Kanal liegen wir unter der Kostenschätzung.“ Die Gesamtkosten liegen voraussichtlich bei 1,8 Millionen Euro, gegenüber einer Schätzung von zwei Millionen Euro.

    Querungshilfe im Herdweg

    Ein weiterer nicht-öffentlicher Beschluss, der bekannt gegeben wurde: Am Herdweg soll eine Querungshilfe gebaut werden. Die Bauverwaltung wurde mit der Planung und Ausführung zwischen der Einmündung Zusamstraße und Am Mohnfeld beauftragt, um die Schulwegsicherheit der Kinder an der Ulrich-von-Thürheim-Grundschule in Pfaffenhofen zu verbessern.

    Weiter ging es um zwei Bebauungspläne, beide standen kurz davor, rechtskräftig zu werden. Doch sind Bauanträge eingegangen, die angesichts der Festlegungen im Bebauungsplan nicht umgesetzt werden können. Einmal betraf es die Erweiterung des Betriebsstandorts der Firma Erwin Müller, bei der ein Shuttlelager angebaut wird. Östlich des neuen Logistikzentrums sind Mitarbeiterstellplätze und ein Lkw-Stellplatz vorgesehen. Südlich des Betriebsgeländes, in der gemeindlichen Grünfläche Birketbach, soll ein neuer Retentionsraum entstehen, der die westlich angrenzenden Wohngebiete vor Überschwemmungen schützen soll.

    Der natur- und artenschutzfachliche Ausgleich soll auf der nördlich gelegenen Hangterrasse und im südlich gelegenen Birketbach-Talraum umgesetzt werden. Der bestehende Kundenparkplatz wird erweitert. Eine notwendige Änderung des Bebauungsplans bewirkt, dass das Shuttlelager 0,85 Meter tiefer liegen wird als ursprünglich erwartet, insgesamt soll es 28 Meter hoch werden. Außerdem soll statt einer Bohrpfahlwand, die den Höhenunterschied von 14 Metern ausgleichen sollte, eine Betonspritzwand entstehen. Wie Bürgermeister Kaltner erläuterte, würde durch den Platz, den das Bohrgerät beim Hinfahren und während des Bohrens der Löcher für die Pfähle brauchen würde, die Obstwiese in einer Tiefe von etwa 30,5 Metern zerstört. Hier stimmten alle Ratsmitglieder zu. Nur die von den Änderungen und Ergänzung betroffenen Behörden und Träger öffentlicher Belange werden nochmals um eine Stellungnahme gebeten, die Öffentlichkeit muss nicht mehr beteiligt werden.

    Neue Zahnarztpraxis in Frauenstetten

    Um das Gewerbegebiet Mühlanger in Frauenstetten, die Errichtung des Gewerbegebäudes mit Zahnarztpraxis, ging es im zweiten Fall. Für Diskussionen sorgte der neue Zusatz, dass bei den Gebäudeaußenwänden nun ebenfalls Metalloberflächen, auch PU-Sandwichplatten ohne blendende Wirkung, zulässig sein sollen. Josef Kienmoser wunderte sich: „Ich bin überrascht, dass wir den Bebauungsplan komplett auf den Bauherrn zuschneiden, warum lassen wir eine PU-Paneele zu?“ Bürgermeister Kaltner führte aus, dass das Gremium eine Industriefassade an der Ortsdurchfahrt ausschließen wollte. „Hierbei handelt es sich jedoch um eine hochwertige Außenfassade in Holzoptik.“

    Josef Hofer hakte ein, dass das Gremium mit dieser allgemeinen Formulierung den Weg für eine minderwertige Fassade bei weiteren Vorhaben öffnen würde. Dritter Bürgermeister Gerhard Kaltner schlug vor, dass dem Gemeinderat grundsätzlich Muster für die Gestaltung der Dächer und Außenfassaden vorgelegt werden sollten. Bauamtsleiter Richard Drexler bezweifelte, dass dies in einem Bebauungsplan festgelegt werden könnte. In diesem Fall jedoch einigte sich der Rat darauf, dass der Bauherr mit den entsprechenden Mustern zur nächsten Sitzung eingeladen wird. Der Punkt wurde abgesetzt.

    Warum der Rat am nächsten Montag wieder tagt und Genaueres zum Haushalt der Gemeinde Buttenwiesen lesen Sie in der morgigen Ausgabe der Wertinger Zeitung.

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