Gerne war Werner Fech am Montagabend zur Gemeinderatssitzung ins Rathaus Buttenwiesen gekommen. Hier stellte er die Bauvorhaben vor, welche seine Firma Timber Systems aus Nordendorf im Gewerbegebiet Mühlanger in Frauenstetten verwirklichen will. Außerdem hatte Fech Muster für die Fassadengestaltung dabei. Teils waren die Gremiumsmitgliedern vor Ort, 16 nahmen per Videokonferenz teil. Als die zwei Bauanträge bei der Gemeinde eingegangen waren, war schnell klar, dass die Vorhaben von den Festsetzungen des kürzlich beschlossenen Bebauungsplans abweichen.
Deshalb sollte dieser nochmals geändert werden, bevor er rechtskräftig wurde. Unter anderem sollten Metalloberflächen ohne blendende Wirkung bei der Fassade zugelassen werden, was zuvor laut Bauplan nicht ging. Während der Sitzung eine Woche zuvor befürchteten allerdings einige Ratsmitglieder, dass die Gemeinde bei weiteren Bauvorhaben auch billige Industriefassaden nicht mehr verhindern könnte (wir berichteten).
Buttenwiesener Bürgermeister spricht von hochwertiger Gestaltung
Was nichts mit diesem Vorhaben zu tun hat, schon in der vorigen Sitzung hatte Bürgermeister Kaltner bei Fechs Projekt von einer hochwertigen Gestaltung gesprochen. Der Unternehmer erklärte: „Ich will an dieser exponierten Stelle ein Vorzeigeprojekt bauen. Das wird ein absolut hochwertiges Gebäude.“ Es solle eine wartungsfreie Fassade mit einer Massivholzmauer bekommen, die mit einer eierschalenfarbenen Metallplatte verkleidet wird. Je nach Lichteinstrahlung wechsle die Farbe leicht. Die Metallplatte werde gebraucht, damit die Fassade witterungsbeständig ist.
Außerdem für die Wärmedämmung, laut Fech erreiche das Gebäude fast Niedrigenergiestandard. 2020 habe er dafür den deutschen Gebrauchsmusterschutz erhalten und es als Patent angemeldet. Auf 3,2 Millionen Euro belaufe sich das Gesamtvolumen des Bauvorhabens, 15 Arbeitsplätze sollen entstehen. Zusätzlich zur Zahnarztpraxis sollen drei weitere Einzelunternehmer in dem einen Gebäude einziehen, im anderen baut die Firma Timber Systems ihr Forschungslabor für die Massivholzbauweise in Kombination mit einer wartungsfreien Fassade.
Beide Gebäude in Buttenwiesen sollen die selbe Fassade bekommen
Tafeln mit Bildern auf der Baustelle zeigen, was entstehen soll. Auf die Frage von Andreas Klein bestätigte Fech, dass beide Gebäude dieselbe Fassade bekommen. Josef Kienmoser bedankte sich für die konkrete Vorstellung, wodurch er sich ein Bild machen könne. Helmut Kehl meinte, dass so viel investiert werde, sei eine tolle Sache. Auch Josef Hofer sieht die Nutzung positiv für Buttenwiesen. Bürgermeister Kaltner bekräftigte: „Das ist eine ortsbildprägende Stelle, deshalb wollen wir uns das nicht einfach machen.“
Walter Schwenk fragte, ob die Formulierung geändert werde, wie in der vorigen Sitzung besprochen, damit in den anderen Bereichen keine minderwertige Industriefassade angebracht werden dürfe. Doch Kaltner erläuterte, dass in einem Bebauungsplan nicht jedes Detail vollumfänglich geregelt werden könne. Deshalb müsse bereits vor dem Verkauf des jeweiligen Grundstücks mit den Bauherren abgeklärt werden, wie die Fassade ausschauen soll. Der notwendige Beschluss fiel einstimmig.
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Der Gemeinderat stimmte dem Haushaltsplan 2021 ohne Diskussion und ohne Gegenstimme zu. Die Abstimmung war in der vorherigen Sitzung vertagt worden, weil die Unterlagen nicht allen Ratsmitgliedern vorlagen (wir berichteten).
Bürgermeister Kaltner berichtete von Zuschüssen, die Buttenwiesens Haushalt entlasten. Um CO2-Sensoren für die Schulen und Kindergärten anschaffen zu können, bekam die Gemeinde 1683 Euro. Kaltner erklärte: „Die Geräte sind in allen Schulklassen und Kindergärten drin.“ Für die Ausbaumaßnahme zur Verbesserung der Breitbandversorgung an der Nachtweide, den Ortsteilen Vorderried und Hinterried sowie in Neuweiler und Illemad inklusive Maierhof, Beutmühle und Greggenhof beläuft sich der bereits erhaltene Zuschuss auf 314.970 Euro.
Zuwendung von 50 Prozent für Buttenwiesen und Oberthürheim
In Aussicht gestellt wurden der Gemeinde für die Sanierung der Abwasserkanäle an den Ortsdurchfahrten in Buttenwiesen und Oberthürheim bei Gesamtkosten von rund 2,6 Millionen Euro eine Zuwendung von 50 Prozent 1,3 Millionen Euro. Für die Sanierung eines Regenüberlaufbeckens in Pfaffenhofen weitere 589.631 Euro, das sind 70 Prozent der Gesamtkosten. Auch für die Sanierung von Trinkwasserleitungen, die 120 Euro pro Meter kostet, wurden noch Zuschüsse in Aussicht gestellt, mindestens 50 Prozent.
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