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Buttenwiesen: Bürgerinitiative sieht eine Wende im Straßenstreit

Buttenwiesen

Bürgerinitiative sieht eine Wende im Straßenstreit

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    Hier zweigt die Ortsverbindung Pfaffenhofen – Donaumünster von der Kreisstraße DLG 23 ab und führt über die Bäldleschwaige nach Rettingen und Donaumünster. Der Gemeinderat Buttenwiesen befasst sich seit Monaten mit dem geplanten Ausbau der Straße.
    Hier zweigt die Ortsverbindung Pfaffenhofen – Donaumünster von der Kreisstraße DLG 23 ab und führt über die Bäldleschwaige nach Rettingen und Donaumünster. Der Gemeinderat Buttenwiesen befasst sich seit Monaten mit dem geplanten Ausbau der Straße. Foto: Hertha Stauch

    Im Vorgriff auf den kommende Woche stattfindenden Bürgerentscheid um den Straßenstreit im Donau-Ried könnte sich nun nach Ansicht der Verantwortlichen der Bürgerinitiative (BI) „Keine Kreisstraße durchs Donau-Ried“ eine grundlegende Wendung ergeben. Die würde den geplanten Neubau der Ortsverbindungsstraße von Buttenwiesen nach Donaumünster überflüssig machen. Das erklärte die BI nun in einer Pressemitteilung.

    Hintergrund: Bei dem Streit geht es um einen 650 Meter langen Teilausbau der Gemeindeverbindungsstraße Donaumünster-Pfaffenhofen. Auseinandersetzungen gibt es unter anderem um die Fragen, wie breit die Straße ausgebaut werden soll und ob sie auf einem erhöhten Damm verlaufen wird.

    Blindheim plant die Verlegung einer Straße

    Wie zu erfahren war, plant die Gemeinde Blindheim die Verlegung der Kreisstraße DLG23 aus dem Ortsbereich heraus an den östlichen Ortsrand. Zudem soll in diesem Zusammenhang eine sichere Anbindung an die B16 geschaffen werden. Damit wären nach Ansicht der Bürgerinitiative die Ortschaften des Zusamtals über diese Kreisstraße durchgängig und verkehrssicher an die Bundesstraße angeschlossen.

    Derzeit würden die Fahrzeuge aus Buttenwiesen und Pfaffenhofen überwiegend die Ortsverbindungsstraße von Pfaffenhofen nach Donaumünster nutzen, um auf die Bundesstraße Richtung Donau-wörth zu gelangen. Über den Ausbau dieser Strecke hat sich ein handfester Streit zwischen dem Buttenwiesener Bürgermeister Kaltner und der Bürgerinitiative entwickelt. Wie die BI erklärt, würde sie sich mit Nachdruck für die „sanfte Sanierung“ der Trasse aussprechen. Die jetzigen Planungen des Bürgermeisters würden hingegen auf den massiven Ausbau und die Verbreiterung der Straße setzen. Zudem soll diese hochwasserfrei auf einen Damm quer durchs Donau-Ried aufgesattelt werden. Nur so würde die Regierung von Schwaben das Bauvorhaben der Kommunen finanziell unterstützen.

    Die Vorteile dieser sogenannten „Blindheimer Variante“ liegen laut Michael Mayer, Vorsitzender der BI, hingegen auf der Hand: So könne der Verkehr aus Buttenwiesen und Pfaffenhofen in Richtung Bundesstraße direkt und weitestgehend auf bereits existierender Trasse geführt werden.

    Für die Gemeinde Rettingen ergäben sich laut BI deutliche Vorteile

    Auch die bis jetzt ungelöste Thematik am Einmündungsbereich der Ortsverbindungsstraße in die B16 im Innerortsbereich von Donaumünster würde sich dadurch erübrigen, erklärt Mayer. Dort würden sich gerade zu den Stoßzeiten erhebliche Warteschlangen an der Ampel bilden. Ebenfalls für diese Variante spreche der Umstand, dass die derzeitige 30er-Zone in der Ortschaft Rettingen gesichert werden könne, die sonst dem jetzigem Planungsstand der Ausbaustrecke zum Opfer fallen würde. Auch könne der Ort dadurch weitestgehend „Lkw-frei“ gehalten werden.

    Manfred Hurler, Sprecher die BI, ergänzt: „Auch das Hochwasserrisiko für Rettingen aufgrund der Dammwirkung der neuen Trasse mit ihren mächtigen Brückenbau-werken würde dadurch entfallen.“ Zudem wäre es „ökologischer und ökonomischer Unfug“, zwei ähnlich gelagerte Zubringerstrecken innerhalb weniger Kilometer zu bauen, fasst Hurler zusammen und fügt hinzu: „Zu dieser Erkenntnis müssten auch die Verantwortlichen bei der Regierung von Schwaben kommen, dadurch könnten Millionen Steuergelder eingespart werden.“

    Die Verantwortlichen der Bürgerinitiative „Keine Kreisstraße durchs Donau-Ried“ zeigen sich zum Ausgang der Abstimmung optimistisch: „Die Menschen vor Ort haben bis jetzt das Donau-Ried erfolgreich vor Atomkraftwerk und Magnetschwebebahn geschützt – wir sind uns sicher, dass diese Menschen auch den Kaltner’schen Straßenwahn zu verhindern wissen“, fasst Michael Mayer, Vorsitzender der BI, die aktuelle Stimmungslage zusammen.

    Kaltner: Nur mit dem Teilstück kann die Flurneuordnung abgeschlossen werden

    Ganz anders bewertet dagegen der Bürgermeister von Buttenwiesen diesen Vorstoß. Hans Kaltner macht klar, dass es sich bei der Straße zwischen Donaumünster und Pfaffenhofen um eine Gemeindestraße handle. „Diese haben wir zu richten“, so Kaltner. Hintergrund sei, dass dort „endlich die Flurneuordnung abgeschlossen werden soll“. Er brauche eine Aussage, was mit dem kurzen, 650 Meter langen Teilstück passieren soll. Bleibt die Trasse oder wird sie verlegt? Erst wenn dies klar sei, könnte die Flurneuordnung, die seit zehn Jahren läuft, abgeschlossen werden. Denn bei diesem Verfahren sei die Aufteilung der Grundstücke auf die neue Trasse hin ausgerichtet worden. Wenn diese nun nicht komme, müssten die Grundstücke neu eingeteilt werden.

    In der Diskussion rund um den Ausbau der Straße durchs Donauried meldeten sich nun auch die Kreisgruppen Dillingen und Donau-Ries des Bund Naturschutzes (BN) erneut zu Wort. In einer Stellungnahme betonen sie, dass die Gemeinde Buttenwiesen im Querriegel bis zu 1,90 Meter über dem derzeitigen Straßenniveau“ entstehen. Bürgermeister Kaltner würde laut Angaben des BN behaupten, es sei eine Forderung des Bund Naturschutz, dort so hoch zu bauen. Die BN-Sprecher erklären allerdings: „Wir weisen diese Behauptung als falsch zurück.“ Der Straßenbau liege im Überschwemmungsgebiet und erfordere eine wasserrechtliche Genehmigung. Diese binde die Kommune, das Wasser über den Stockertgraben abzuführen. So komme es zum hohen Damm. Falsch sei laut

    Bund Naturschutz versteht Sorgen um Hochwasser

    Die BN-Kreisgruppen würden auch die Bürgerinnen und Bürger von Rettingen sehr gut verstehen. Wegen der zusätzlichen Hochwassergefahr durch die Straße würden diese um ihre Häuser fürchten.

    Laut Auskunft des Wasserwirtschaftsamtes in Donauwörth seien aber signifikante Auswirkungen auf den großräumigen Hochwasserabfluss (Riedstrom) durch den Straßenausbau nicht bedingt. Der Ausbau würde jedoch an einigen Stellen als Barriere wirken. Je nach Standort könnte ein

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