Alois Schuster verkaufte auf vielen Kunsthandwerkermärkten seine Eisenkunst. Warum er während des Bocksberger Burgmarkts in seinem Stadel seine Werke anbietet.
Im kleinen schwäbischen Bocksberg direkt neben dem Bocksberger Kirchle schweißt der 72-jährige Alois Schuster mit großer Leidenschaft. In seiner zauberhaften Werkstatt fertigt er wunderschöne Eisendeko, kombiniert mit Akzenten aus Glas, Stein und Holz. Jahrelang ging er damit auf Kunsthandwerkermärkte. Auch auf dem Bocksberger Burgmarkt, der dieses Jahr am Wochenende 24./25. Juni stattfindet, will er dabeisein. Dieses Jahr allerdings bleibt er mit seinen Eisenwerken wie in den vergangenen Corona-Jahren in seinem Stadel.
Qualität ist dem Alois Schuster bei seiner Eisenkunst wichtig
Begeistert zeigt er auf ein Eisenelement, den Gartendekostab „Tulpe“. 42 Arbeitsschritte habe er dafür benötigt. „Die Zeit kann man nicht rechnen, hier braucht es die Liebe zum Detail", sagt er. Die Qualität müsse stimmen, so würden die Gartenstäbe beispielsweise zweimal per Hand mit Rostschutzfarbe lackiert.
Angefangen hat alles mit einer Bitte seiner Brigitte. „Ich fragte Alois, ob er mir einen Eisenstuhl für den Garten machen könne“, erzählt sie. Er machte sich daraufhin gleich an die Arbeit und zauberte mithilfe seines Schweißgerätes einen wunderschönen Eisenstuhl. Bewundernswert dabei ist, dass der gelernte Landmaschinenmechaniker sich alles selbst angeeignet hat. Und es sollte nicht das letzte Objekt sein. Als Nächstes folgte sogleich ein Rosenbogen aus Eisen.
Damit war der Anfang seiner Teilselbständigkeit geboren. Denn Alois Schuster schweißte immer weiter – nach eigenen Entwürfen handgefertigte Unikate wie Eisenstäbe mit Deko-Elementen wie Glaskugeln. Viele Einzelstücke entstanden so. Nachdem er auf einem auswärtigen Hobbykünstlermarkt seine Unikate verkauft hatte, folgte danach gleich der erste Bocksberger Burgmarkt. An beidem fand er großen Gefallen.
Mittlerweile war Alois Schuster auf vielen Kunsthandwerkermärkten
Mittlerweile waren sie schon auf vielen Märkten als Aussteller in Schwaben bis im Allgäu unterwegs. Ihr Sortiment besteht mittlerweile aus 100 verschiedenen Motiven und beinhaltet unter anderem Glückshufeisenstäbe mit Buchstaben, Namen und Schriftzügen aus Eisen, Sichtschutzwände und vieles mehr. Auf Anfrage fertigt Alois Schuster auch individuelle Einzelstücke nach speziellen Wünschen an. So kreierte er schon eine Hochzeitskrone mit speziellen Glaswunschkugeln.
Ihre größten Erlebnisse beschreibt das Ehepaar folgendermaßen: „Wir haben durch die Marktgänge viele neue Freunde gewonnen." Schusters Projekte stehen mittlerweile von Frankreich und bis Australien. "Ich kann mit dem Schweißen der Dekos meine Kreativität ausleben", erzählt der 72-Jährige. Die Resonanz und herzliche Wertschätzung der Kunden auf die Werke freut die Schusters sehr.
Zu Coronazeiten war es nicht mehr möglich, die Märkte zu besuchen. Alois und Brigitte haben sich nicht kleinkriegen lassen und sich mit fünf weiteren Bocksbergern – alle in ihrer eigenen Hofstelle – zusammengetan und einen kleinen Wochenendmarkt mit Ausstellung von Floristik, Glaskunst, Eis, Drechselarbeiten organisiert. Damit überbrückten sie die Zeit. „Nach der Pandemie haben sich die Einkaufspreise teils um 50 Prozent erhöht", sagen die Schusters, "wir verkaufen unsere Waren aber so weit wie möglich zu den alten Bedingungen."
Der Bocksberger Burgmarkt ist 2023 am Wochenende 24./25. Juni
In diesem Jahr findet der Bocksberger Burgmarkt am kommenden Wochenende, 24./25. Juni, nach mehrjähriger Pause erstmals wieder statt. Altersbedingt wollen Alois und Brigitte Schuster den anstrengenden Weg auf den Berg heuer sparen. Stattdessen trifft man sie und ihre Kunstwerke – gemeinsam mit zwei bis drei anderen Hobbykünstlern – wie in den vergangenen Jahren in ihrem Stadel direkt neben dem Kirchle an. Öffnen dürfen sie allerdings nur am Samstag. Die Prognose für kommenden Samstag lautet für Brigitte Schuster: „Wir lassen uns überraschen und genießen den Tag."
Geöffnet hat der Bocksberger Burgmarkt auf dem Schlossberg am Wochenende 24./25. Juni am Samstag von 10 bis 21 Uhr und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Der Stadel der Schusters ist nur am Samstag auf.