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Binswangen: Seehofer und Söder beim Kabarett in Binswangen

Binswangen

Seehofer und Söder beim Kabarett in Binswangen

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    Als der bayerische Ministerpräsident Markus Söder sonnt sich der Kabarettist im Applaus der Zuschauer und macht ein Selfie.
    Als der bayerische Ministerpräsident Markus Söder sonnt sich der Kabarettist im Applaus der Zuschauer und macht ein Selfie.

    Schon nach der ersten Vorstellung sagten viele der rund 190 Zuschauer: „Das war super! Der ist jetzt in richtig guter Stimmung.“ Gemeint war der Kabarettist Wolfgang Krebs, der eigentlich schon im März vom TSV Binswangen für den Kabarettabend gebucht war.

    Wer gleich zu Beginn eine seiner Politiker-Parodien erwartete, wie sie auf Bayern1 zu hören sind, hatte kaum Zeit, enttäuscht zu sein. In bayerischer Tracht und mit einer Perücke verkleidet erklärte er: „I bin’s, der Schorsch Schäberl aus Untergams …“ Wer jetzt noch angespannt war, konnte loslassen, einfach zuhören. Merken konnte sich die unzähligen Selbstbeweihräucherungen des Gschaftlhubers aus dem unverständlichen bayerischen Ort eh keiner. Aber eins war durchaus möglich: die Botschaften hinter den lustig dahergebrachten Geschichten klar erkennen. Das Lachen im Raum zeigte, Wolfgang Krebs hatte die Zuschauer schon auf seiner Seite.

    Die "Politprominenz" spricht in Binswangen auf

    Sogar „Ehrengäste“ wie Edmund Stoiber und Horst Seehofer sprachen dem TSV Binswangen am Sonntagabend großes Lob aus. Auch Hubert Aiwanger, der bayerische Ministerpräsident Markus Söder selbst und „Angie“ waren auf der Bühne der Mehrzweckhalle zu Gast. Denn: „Im Gegensatz zu denen, die eine größere Veranstaltung auf unbekannte Zeit verschieben, hat der TSV Binswangen einfach zwei draus gemacht“, erklärte Wolfgang Krebs, dass er sich das öfter wünschen würde. Er käme schon zurecht, aber zum Beispiel auch die alleinerziehende Kartenabreißerin, die nun keine Arbeit hat, müsse irgendwie ihr Geld verdienen. Und Organisator Ralf Chromik hofft, dass alle, die Tickets für den 25. März erworben hatten, auch am Ersatztermin dabei sein konnten. Warum er sich sorgt? „Nachdem die Karten zum Beispiel auch beim Gerblinger in Wertingen verkauft wurden, können wir nicht nachvollziehen von wem, und somit nicht allen persönlich Bescheid geben.“

    Angesichts der mindestens drei leeren Stühle zwischen den Zusammengehörigen meinte Krebs: „Sie sitzen hier mit Abstand, alles super genehmigt vom Gesundheitsamt, und ich sag euch, das ist ein Hotspot heut, ein Hotspot der guten Laune.“ Und wieder als Schorsch Schäberl erklärte er: „Ich hab mir ja lange Gedanken gemacht, warum fahren wir jetzt da mit Stoiber und mit’m Söder in der Gegend umeinander?“ Genau: „Weil das Leben auf dem Land viel schöner ist als in den Städten. Gell, sag’ns des a?!“ Als Wolfgang Krebs selbst plauderte der Kabarettist aus dem Nähkästchen: „Das Lustige ist, ich denke manchmal in den einzelnen Figuren anders über ein Thema, weil die anders über etwas denken.“ Um sich zu verkleiden, verschwand der Künstler nur kurz zwischen den Werbedisplays auf der Bühne. Die zeigten Wiesen vor Wäldern und Bergen und den Titel seines Programms „Geh zu, bleib da!“. Auf dem Land eben.

    Wolfgang Krebs kommt auch noch nach Blindheim

    Pause für die Lachmuskeln gab es währenddessen keine, wegen der „Werbeeinspielungen“, natürlich auch mit „Schorsch Schäberl von Schäberl Communications, einem Unternehmen der Schorsch Schäberl Holding. Servus mitanand.“ Einen Ausflug in die ruhmreiche Binswanger Geschichte machte Krebs als Edmund Stoiber: „Der TSV Binswangen wurde 250 nach Christus erstmals urkundlich erwähnt. Es gibt da ganz klare Hinweise.“ Als ehemaliger Ministerpräsident verhedderte sich Krebs so gekonnt in seinen Wortspielen, dass Zuschauer Helmut Link aus Binswangen meinte: „Das so hinzudrehen, dass es am Schluss tatsächlich noch einen Sinn gibt und für ihn positiv endet, hat mir besonders gut gefallen.“

    Entspannen konnten auch die Zuschauer vorne: „Sie werden von mir niemals direkt angesprochen. Ich hab’ des so dick, wenn der Kabarettist da vorne steht und hat ein Mikrofon, du hast keins, und der macht di do bled o. Bei mir ham Sie Ihr Ruah.“ Hermann und Angela Schwager aus Blindheim haben gleich noch einen weiteren Grund, sich zu freuen. Denn am 17. Oktober kommt Wolfgang Krebs in ihren Heimatort, auch dort wird er zweimal hintereinander auftreten, um allen, die wie sie ihre Karten schon vor dem Lockdown gekauft haben, schöne Stunden zu bereiten.

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