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Binswangen: Musikverein Binswangen spielt ein „festliches Kirchenkonzert“

Binswangen

Musikverein Binswangen spielt ein „festliches Kirchenkonzert“

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    Das „festliche Kirchenkonzert“ des Musikvereins Binswangen erklingt in der Kirche St. Nikolaus.
    Das „festliche Kirchenkonzert“ des Musikvereins Binswangen erklingt in der Kirche St. Nikolaus. Foto: Stefan Christa

    Unter dem Eindruck des Endspiels der Fußball-EM eröffnete Gemeindereferent Michael Hahn in Vertretung von Stadtpfarrer Rupert Ostermayer das „festliche Kirchenkonzert“ des Musikvereins Binswangen mit einem Zitat von Pelé, einem großen, brasilianischen Fußballer: „Fußball ist viel mehr als ein Spiel, es ist ein Tanz, und wie beim Tanzen ist die Musik die Magie, die alles zusammenhält.“ Sowohl Musik als auch Fußball können durch ihre Harmonie und ihren Rhythmus das Herz und die Seele berühren. Nicht ein einzelnes Instrument, ein einzelner Instrumentalist oder ein einzelner Ton macht ein Konzert aus, sondern die Harmonie im Zusammenspiel aller, so Hahn. Was zählt, ist die reale Gemeinschaft der Menschen, nicht die virtuelle in Social Media, bei der letztendlich eine unverbindliche Pseudogemeinschaft gelebt wird und vieles nur einen Mausklick entfernt ist.

    Dirigent Christoph Günzel weiß, dass der Erfolg eines Konzertes in erster Linie von der Stückeauswahl und deren Anordnung abhängt und auch von der Abwechslung. Für diese Abwechslung sorgte der 15-jährige Posaunist Paul Landgraf an der Orgel mit dem „Präludium und Fuge in F-Dur“ von Johann Sebastian Bach in der Mitte des Konzertes. Sein schönes Spiel honorierte das Publikum mit großem Beifall. Natürlich braucht es zum Gelingen noch ein gutes, spielfreudiges Orchester. Spielfreudig waren sie, die 40 Musikerinnen und Musiker des Großen Blasorchesters. Es machte ihnen sicht- und hörbar Freude, unter der sicheren Leitung von Christoph Günzel zu musizieren.

    Festliches Kirchenkonzert des Musikvereins Binswangen

    Ein weiterer Baustein für ein gelungenes Konzert ist das Wissen um die Hintergründe eines Musikstückes, um dann die vom Orchester gespielte Musik zu verstehen. Das ist das Spezialgebiet von Anton Kapfer, der durch das Programm führte.

    Mit „Angelic Celebrations“ eröffnete das Große Blasorchester das Konzert. Engel wirken nach christlichem Verständnis immer und überall. Komponist Randall D. Standridge lässt sie in einem schwungvollen Werk fröhlich tanzen und singen. „All Creatures Of Our God And King – All ihr Geschöpfe unseres Herrn und König, frohlockt“, so das nächste Stück. Die Musik stammt aus der Sammlung „Geistliche Kirchengesänge; Köln, 1623“. Ralph Vaughan Williams schrieb dazu einen vierstimmigen Chorsatz, der Grundlage für das Arrangement von Keith Andrews war, um diese mystische Musik dem Hörer zu erschließen. Mit einem einfühlsam gespielten Klarinettensolo von Franziska Proschek-Rigel begann „Maestro“ von R. D. Standridge, eine Ouvertüre für Orchester, die gleichzeitig ehrfürchtig und erfrischend klang.

    Paul Landgraf, 15 Jahre alt und Posaunist des Musikvereins, konzentriert und souverän an der Kirchenorgel.
    Paul Landgraf, 15 Jahre alt und Posaunist des Musikvereins, konzentriert und souverän an der Kirchenorgel. Foto: Stefan Christa

    Ein weiterer Höhepunkt war die Komposition „Praise to the Lord“ von Carl Wittrock. Sie basiert  auf dem Kirchenlied „Lobe den Herren“ und besteht aus mehreren einzelnen Teilen, die sich zu einem Gesamtwerk zusammenfügen. Mal ruhig und offen, mal ineinander verwoben, ein Teil für Trompetensolo und abschließend der majestätische Schlussteil. Das Werk symbolisierte eindrucksvoll das Motto der Konzertstunde, nämlich das Lob Gottes.

    „Manchmal ist das Stück sehr einfach und von reinem Herzen, und manchmal werden die Harmonien luxuriös, mit einem Ausdruck, der nicht zurückgehalten oder unterdrückt werden kann“, so Steve Rouse, der Arrangeur des Spiritals „Swing Low, Sweet Chariot“. Ein Lieblingstück des Orchesters zum zur Ruhe kommen. 

    Mit 15 Jahren souverän an der Binswanger Kirchenorgel

    Inspiriert für das abschließende Musikstück „Choose Joy“ hat den Komponisten Randall Standridge ein Highschool-Schüler, der schwer krebskrank war, aber selbst im Angesicht seiner Erkrankung noch glückliche Momente fand. „Das Werk lebt von mitnehmender Rhythmik, energiegeladenen Melodien, einem mitreißenden Schlagwerk und Anklängen an Beethovens Ode an die Freude, um gleichsam eine positive Botschaft für Künstler und Publikum zu schaffen“, so ein Musikkritiker. Virtuos wurde es vom Orchester präsentiert und mit begeistertem Applaus belohnt. Stehend forderte das Publikum eine Zugabe ein, die mit der „Ballade für einen ungewöhnlichen Menschen“ sehr gerne gespielt wurde.

    Abschließend bedankte Vorsitzender Roland Wagner sich bei den zahlreichen Besuchern für ihr Kommen, bei Stadtpfarrer Rupert Ostermayer für die Möglichkeit, in der Kirche zu konzertieren, bei Messnerin Maria Hoser für die Unterstützung vor Ort, bei Moderator Anton Kapfer, bei Dirigent Christoph Günzel und den Musikerinnen und Musikern. (Konrad Bühler)

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