Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wertingen
Icon Pfeil nach unten

Binswangen: Förderkreis Synagoge: Die Jugend soll die Erinnerungskultur fortsetzen

Binswangen

Förderkreis Synagoge: Die Jugend soll die Erinnerungskultur fortsetzen

    • |
    Der Förderkreis Synagoge Binswangen schaut zuversichtlich in die Zukunft.
    Der Förderkreis Synagoge Binswangen schaut zuversichtlich in die Zukunft. Foto: Brigitte Bunk (Archivbild)

    Der Förderkreis Synagoge Binswangen arbeitet weiterhin erfolgreich für eine beeindruckende Erinnerungskultur. Mitglieder und ein ehrenamtlich agierendes Vorstandsteam unter der Leitung von Anton Kapfer haben vermehrt Interesse daran, junge Menschen für das wichtige Anliegen zu begeistern, damit jüdische Heimatgeschichte nicht in Vergessenheit gerät. 

    Die Mitgliederversammlung, die im Windschatten der Synagoge im Schützenheim über die Bühne ging, war gut besucht. Auch Kommunalpolitiker sind sich dankbar für die Einrichtung des Förderkreises. Das zeigten mit ihrem Besuch der stellvertretende Landrat Erhard Friegel, Bürgermeister Gerrit Maneth aus Höchstädt und Ex-Landrat Leo Schrell. Bürgermeister Anton Winkler aus Binswangen setzt sich auch als stellvertretender Vorsitzender des Förderkreises selbst gerne für das gemeinsame Anliegen ein.

    Gute Zusammenarbeit zwischen Buttenwiesen und Binswangen

    Anton Kapfer stellte in seinem Bericht über die Aktivitäten in der Synagoge fest, dass nach den schwierigen Zeiten von Corona das kulturelle Leben wieder voll durchstarte. Rückblickend verwies der Vorsitzende auf wichtige Veranstaltungen, die von eindrucksvollen Lesungen über ermordete jüdische Menschen bis zur Gestaltung des europäischen Tages der jüdischen Kultur oder Gedächtnisveranstaltungen für die jüdischen Opfer des Naziterrors reichten. Kapfer lobte die gute und engagierte Zusammenarbeit zwischen Buttenwiesen und Binswangen, die man vermehrt fortsetzen wolle. Mit großer Freude habe man in München den Bayerischen Heimatpreis in Form eines Porzellanlöwen entgegengenommen, bilanzierte der Vorsitzende. 

    Die Mitglieder erfuhren von Kapfer auch den Stand der Gründung eines neuen Netzwerkes, in dem Gemeinden mit jüdischer Vergangenheit einen gemeinsamen Fokus auf ihr Anliegen richten wollen. Auch möchte der neue Vorstand finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten ausloten und eine Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Kulturmuseum weiter anstreben, wenn es von dort gewünscht werde, versicherte Kapfer. Die bisherige Zusammenarbeit mit dieser Stelle sei nicht immer reibungslos gewesen. 

    Das Programm des Förderkreises Synagoge Binswangen ist vielfältig

    Die geplanten kulturellen Veranstaltungen für dieses Jahr hätten mit der Lesung von Autor Tim Pröse über die Widerstandskämpferin Sophie gleichsam mit einem Paukenschlag begonnen, hieß es in der Vorausschau. Das weitere Programm verspreche viele Glanzpunkte, ist man beim Förderkreis sicher. 

    Der Verein verfügt über ein gesundes finanzielles Polster. Den Berichten der beiden Schatzmeister Walter Stallauer und Reiner Thrul war dies jedenfalls zu entnehmen. Dass man mit der vorhandenen Summe einiges vorhabe, kündigte Vorsitzender Kapfer an. Gedacht ist unter anderem an eine Gedenktafel für die 38 unvergessenen jüdischen Mitbürger, die dem Holocaust anheimfielen. Auch eine Informationstafel über die Synagoge selbst ist geplant. 

    Künftige Zielsetzung des Förderkreises ist es, junge Menschen für das gemeinsame Anliegen zu begeistern. Am Mittwoch, 10. Mai, sollten Leiter aller Schularten im Landkreis zusammenkommen und Modelle entwickeln, wie man die Jugend gewinnen könne, kündigte Anton Kapfer an. "Wir werden alle älter und brauchen Nachfolger", so der Vorsitzende. Stellvertretender Landrat Erhard Friegel war es, der dem Förderkreis große Anerkennung aussprach und seinen Dank auch an Geschäftsführerin Lydia Edin vom Kulturamt im Landratsamt richtete. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden