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Binswangen: Ein Laden mit Café in Binswangen

Binswangen

Ein Laden mit Café in Binswangen

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    Bei der Bürgerversammlung in Binswangen stellten Alexander Gumpp und Thomas Wippel das Konzept zur Nahversorgung in Binswangen vor. Geplant ist neben dem Laden ein Café mit bis zu 40 Sitzplätzen.
    Bei der Bürgerversammlung in Binswangen stellten Alexander Gumpp und Thomas Wippel das Konzept zur Nahversorgung in Binswangen vor. Geplant ist neben dem Laden ein Café mit bis zu 40 Sitzplätzen. Foto: Brigitte Bunk

    Nachdem Bürgermeister Anton Winkler seinen Bericht bei der Bürgerversammlung abgeschlossen hatte, stellten die Gemeinderatsmitglieder Alexander Gumpp und Thomas Wippel das Konzept für einen Dorfladen in Binswangen vor. Interessiert hörten die rund 80 Anwesenden zu und sahen Fotos, wie der insgesamt rund 240 Quadratmeter große Laden und Cafébereich samt Terrasse aussehen könnte.

    Die Fläche im Erdgeschoss des Rathauses ist für einen Laden samt Café zu klein. Außerdem wird der Raum von den Jugendlichen vom Stützpunkt genutzt, denen der Bürgermeister das weiterhin zugesichert hat. Im ersten Stock ist die Gemeindekanzlei.
    Die Fläche im Erdgeschoss des Rathauses ist für einen Laden samt Café zu klein. Außerdem wird der Raum von den Jugendlichen vom Stützpunkt genutzt, denen der Bürgermeister das weiterhin zugesichert hat. Im ersten Stock ist die Gemeindekanzlei. Foto: Brigitte Bunk

    Auf die Frage, ob ein Teil davon im ehemaligen Bankgebäude untergebracht werden könnte, damit ein kleinerer Neubau reiche, antwortete Alexander Gumpp: "Es funktioniert nur, wenn beide Bereiche eine räumliche Einheit bilden." Die Erfahrung der Firma Wanzl, die solche Läden bereits erstellt hat, zeige, dass der Sichtkontakt Vorteile für beide Bereiche bringe. Um beides im Erdgeschoss des Rathauses unterzubringen, sei es zu klein. Abgesehen davon, dass Bürgermeister Anton Winkler den Jugendlichen vom Stützpunkt bei der Fragerunde zuvor zugesichert hatte, dass sie den Raum weiter mietfrei nutzen dürfen. Der Stützpunkt soll einen Raum im neuen Bauhof bekommen. Den zu bauen, verschob die Gemeinde allerdings aufgrund der Preisexplosion im Baubereich. Somit werde das Rathaus bereits sinnvoll genutzt, unterstrich Alexander Gumpp, nachdem im ersten Stock die Gemeindekanzlei untergebracht ist.

    Am Dorfplatz in Binswangen wären die Parkplätze schon vorhanden

    Auf die Anmerkung, dass der Gemeinderat bei seinen Plänen zur Innerortsentwicklung leer stehende Gebäude im Dorf wiederbeleben will, zog Gumpp das ehemalige Gasthaus Zum Hirsch als Beispiel heran. Das hätte die notwendige Größe, doch abgesehen davon, dass es der Gemeinde nicht gehöre, wären die Investitionskosten um ein Vielfaches höher. Beim vorgelegten Konzept geht es um rund 1,59 Millionen Euro, die beispielsweise durch eine Genossenschaft oder eine gemeindliche GmbH gestemmt werden könnten und sich laut Kalkulation in zehn bis 14 Jahren amortisieren. Die Vorgehensweise müsse der Gemeinderat entscheiden. Die Kosten für einen eventuellen Grundstückskauf und die Herstellung der Infrastruktur, also Parkplätze, kämen dazu. Beides wäre am Dorfplatz bereits vorhanden. Doch beide Referenten samt Bürgermeister betonten mehrfach, dass der Standort noch nicht feststehe, genauso wenig wie das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes. "Es könnte auch ein Haus mit einem Giebel im schwäbischen Stil werden", warf der Bürgermeister in den Raum.

    Doch die Lage an der Hauptstraße sei eine Grundbedingung, aufgrund des vorbeifahrenden Verkehrs, der Kunden von außerhalb anziehe. Dann könnten auch die Lastwagenfahrer wieder anhalten, die mit ihren parkenden Fahrzeugen den durchrauschenden Verkehr abbremsen. Ein Bürger hatte auf die Gefahr für die Fußgänger hingewiesen, die seit der Schließung der Metzgerei Ende Februar größer ist. Auf die Frage, ob ein Café überhaupt nötig sei, kam schon vor der Antwort der Referenten aus den Reihen ein klares Ja zum Begegnungspunkt mitten in der Gemeinde. "Das ist wichtig für das Sozialgefüge", erklärte eine Binswangerin. Außerdem findet sie es gerade für diejenigen, die im Schichtdienst arbeiten, gut, rund um die Uhr einkaufen zu können. Denn die Frage kam, ob festgelegte Öffnungszeiten reichen würden, um erst einmal Kosten für das Zugangs- und Kassensystem zu sparen.

    Auch regionale Produkte von Direktvermarktern könnten verkauft werden

    Beim vorgestellten Konzept soll der Laden sechs Tage die Woche 24 Stunden zugänglich sein, der Cafébereich auch am Sonntag. Zwei Vollzeit- und 15 520-Euro-Kräfte würden gebraucht. Die könnten die Größe des Cafébereichs mit bis zu 40 Sitzplätzen bewältigen und Kunden helfen, die beim Zugangssystem Unterstützung brauchen oder auf die herkömmliche Art einkaufen möchten. Zusätzlich zum Grundsortiment, das vom Preis her wie beim Edeka liege, könnten regionale Produkte von Direktvermarktern aus der Region verkauft werden. Eine Backwarentheke, wo auch Metzgerware und Snacks verkauft werden, sind angedacht. Doch erst nimmt der Gemeinderat die Rückmeldungen aus der Bürgerversammlung mit, um den nächsten Schritt in Richtung Nahversorgung in Binswangen zu gehen. Weitere Fragen in der Bürgerversammlung betrafen unterschiedliche Themen:

    • Landwirtschaftliche Fahrzeuge: Dass sich die Bürgermeister zusammensetzen sollten, und dann mit den Biogasbauern reden sollten, damit sie nicht mit 70 Stundenkilometern über die Ortsdurchfahrt rasen, bat ein Anwohner den Rathauschef. Da es sich um eine Staatsstraße handele, hätte die Gemeinde keine Möglichkeit, selbst Maßnahmen zu ergreifen, erklärte Winkler. Auch Bäume zu pflanzen, die dem Auge eine räumliche Enge vermitteln, wäre in diesem Bereich nicht so einfach möglich.
    • Bebauung: Dass eine ortsbildprägende Fläche oberhalb der Hetze nicht bebaut werden dürfe, erklärte ein Bürger. Dass sie die Argumente nur dem Bauausschuss und nicht dem gesamten Gremium persönlich darlegen durfte, ärgerte sich eine Anwesende. Dass alle dieselben Informationen erhalten hätten, bekräftigte der Bürgermeister, der auf das Bauleitverfahren verwies, bei dem alle ihre Stellungnahmen schriftlich abgeben dürfen.
    • Lindenbühl: Dass im Lindenbühl an der engsten, unübersichtlichsten Stelle nur einspurig gefahren werden könne, monierte eine Anwohnerin. Das wurde extra so gemacht wegen der Verkehrsberuhigung, erklärte der Bürgermeister. Die einzige Möglichkeit, das zu ändern, wäre, Parkplätze zu entfernen.
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