Binswangen: Das Trio Fleurs begeistert in der Binswanger Synagoge

Ein gut gewähltes Motto für einen Konzertabend ist eine wunderbare Möglichkeit, ein ebenso unterhaltsames wie wohlklingendes Programm zusammenzustellen und dabei immer einen roten Faden zu haben. „Blumenlieder. Geheime Wesen“ lautete das Thema für den Konzertabend, zu dem die drei Musikerinnen des Trio Fleurs am vergangenen Sonntagabend in die Synagoge Binswangen luden. Neben der Lust, vor Publikum zu musizieren, war die Vorstellung ihrer ersten gemeinsamen CD der Anlass für Pianistin Barbara Bartmann, Querflötistin Sonja Lorenz-Bayer und Sopranistin Annette Sailer – alle drei ausgezeichnete musikalische Gewächse mit Wurzeln im Landkreis Dillingen – wieder einmal vor heimischem Publikum aufzutreten. „Selten hat unser Programm so rein zu unserem Ensemble–Namen gepasst wie diesmal“, konstatierte Barbara Bartmann – so gesehen war es mehr als fällig, dass gerade dieses Programm auch das Programm für die erste CD des Trios werden musste.

Das Trio Fleurs hat ein vielfältiges Repertoire an Blumenliedern

Das Repertoire an „Blumenliedern“ scheint so unerschöpflich, vielfältig und bunt wie die Welt der Flora an sich. Die drei Künstlerinnen bedienten sich für ihr Konzert live und auf CD aus den Kompositionen Richard Strauss, Robert Schumann und vor allem Robert Stolz, der selbst einen ganzen Zyklus von Blumenliedern geschrieben hat. Von ihm stammt auch das Motto der „geheimen Wesen“.

Die Symbolik der Blumen wird in den Interpretationen herausgearbeitet

Eine stolze rote Rose durfte hier ebenso wenig fehlen wie das hübsche Edelweiß, die große goldene Sonnenblume, die viel besungenen Weinreben oder die kleine, hübsche „Orakelblume“. Das besondere an dem Programm: So unbeschwert all die schönen Blumenlieder klingen mögen, so tiefgründig und symbolträchtig sind sie doch. Wie auch jede Blume für bestimmte Emotionen steht und Botschaften, meist sehr persönlicher, aber durchaus auch politischer Art, kommuniziert, sind auch die Vertonungen mit Tiefgang und einigen „Zwischentönen“ versehen. Den drei Künstlerinnen gelingt es wunderbar, die Symbolik der Blumen in ihrer Interpretation herauszuarbeiten. 

Die drei Künstlerinnen harmonieren perfekt

Mit Liebe und Talent zu Schauspiel und Bühnenpräsenz unterhalten die drei auf allerhöchstem Niveau. Vor allem jedoch fasziniert jede der drei Künstlerinnen in ihrem Fach: Annette Sailer mit ihrem glasklaren, kraftvollen Sopran, meistert auch schwierigste Passagen und füllt mit ihrem Timbre den Raum. Barbara Bartmann bespielt das Piano mit Virtuosität und Fingerfertigkeit, die staunen lässt, sie trägt die Lieder und bietet den beiden Co-Musikerinnen die klangliche Basis. 

Sonja Lorenz-Bayer begeistert auch bei diesem Konzert durch überraschende Klangfarben, witzige musikalische Details und vor allem durch ihr Gespür fürs Zusammenspiel und Talent für die Improvisation – die Vorgaben der Komponisten sehen zumeist keine Flötenstimme neben Klavier und Gesang vor. Die drei Künstlerinnen harmonieren so perfekt und geben den „geheimen Wesen“ so viel Seele, dass man sich kaum vorstellen kann, dass es nicht von vorn herein so angedacht war. Wer das Konzert verpasst hat, kann durch den Erwerb der neuen Trio Fleurs-CD in den Genuss der Blumenlieder kommen. Infos unter www.trio-fleurs.de