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Binswangen: Freude ins Binswangen: Gemeinde hat jetzt das Fair-Trade-Zertifikat

Binswangen

Freude ins Binswangen: Gemeinde hat jetzt das Fair-Trade-Zertifikat

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    Die Gemeinde Binswangen erhielt die Fair-Trade-Zertifizierung. Über diese Auszeichnung freuten sich Bürgermeister Anton Winkler (Mitte mit Urkunde), der Fairtrade-Ehrenbotschafters Manfred Holz (links daneben), die Sprecherinnen der Steuerungsgruppe  Erika Stempfle-Storr und Erika Heindel (rechts neben dem Bürgermeister)  sowie die Gäste und Mitwirkenden an diesem Abend.
    Die Gemeinde Binswangen erhielt die Fair-Trade-Zertifizierung. Über diese Auszeichnung freuten sich Bürgermeister Anton Winkler (Mitte mit Urkunde), der Fairtrade-Ehrenbotschafters Manfred Holz (links daneben), die Sprecherinnen der Steuerungsgruppe Erika Stempfle-Storr und Erika Heindel (rechts neben dem Bürgermeister) sowie die Gäste und Mitwirkenden an diesem Abend. Foto: Elli H�chst�tter

    Beim Thema "Fair Trade" kann Binswangen mit Metropolen wie London, Paris oder Amsterdam mithalten. Diese Städte erhielten ebenso wie nun die rund 1400 Einwohner zählende Gemeinde das Fair-Trade-Zertifikat. Die entsprechende Urkunde wurde am Mittwochabend im feierlichen Rahmen in der Synagoge überreicht. Als Fair Trade wird ein kontrollierter Handel bezeichnet, bei dem die Erzeuger für ihre Produkte einen Mindestpreis erhalten, der von einer Fair-Trade-Organisation bestimmt wird. 

    Stimmungsvolles Rahmenprogramm in der Synagoge in Binswangen

    Dass es sich um eine besondere Auszeichnung handelte, wurde durch das stimmungsvolle Rahmenprogramm deutlich. Die Gäste lauschten zunächst den Querflötenklängen von Günter Storr und den Liedern des Kinderchors des Gesangsvereins Binswangen unter der Leitung von Melanie Spiegler. Sie alle wurden von der begeisterten Zuhörerschaft mit lang anhaltenden Applaus belohnt. 

    Nach der Begrüßung betonte Bürgermeister Anton Winkler in seiner Ansprache, dass es für Binswangen gar nicht so einfach gewesen sei, die Fair-Trade-Zertifizierung zu bekommen. Immerhin müssten dafür bestimmte Kriterien erfüllt werden. Welche dies genau sind, erläuterte Erika Stempfle-Storr. Sie ist ebenso wie Erika Heindel Sprecherin der Fair-Trade-Steuerungsgruppe. Stempfle-Strorr erinnerte an die Anfänge und den entsprechenden Gemeinderatsbeschluss, ehe die Steuerungsgruppe, die derzeit acht Mitglieder zählt, eingerichtet wurde. Stempfle-Strorr sagte: "Der Weg war nicht immer einfach. So manches zog sich in die Länge." 

    Das letzte Lebensmittelgeschäft in Binswangen machte zu

    Beispielsweise machte das letzte Lebensmittelgeschäft im Ort zu. Ein Problem, immerhin muss für die Zertifizierung nachgewiesen werden, dass lokale Geschäfte oder Gaststätten fair gehandelte Produkte anbieten. Hier sei der Förderverein des Schillinghauses und die Jugendorganisation Stützpunkt eingesprungen, die bei Veranstaltungen zwei fair gehandelte Getränke ausschenken. Auch die Vereine, sprich die Feuerwehr, der Fischereiverein, Gartenbauverein, Gesangsverein, Musikverein und Sportverein zogen mit, ebenso wie die Pfarrgemeinde, die Grundschule oder der Kindergarten. Auch im Bereich Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit engagierte sich die Steuerungsgruppe, organisierte Infoveranstaltungen oder den fairen Brunch unter dem Motto "Blasmusik mit Aufstrich".

    Da der Brunch ein voller Erfolg war, soll er nun wiederholt werden. Das erklärte Erika Heindel bei ihrem Ausblick auf kommende Termine. Geplant ist unter anderem ein Austausch mit den Vereinen, um zu klären, wie sich diese noch mehr beim Thema Fair Trade engagieren können. Außerdem könnte man sich einen fairen Brunch in Zusammenarbeit mit der Schule und dem Kindergarten vorstellen. Im neuen Dorfladen, der erst noch gebaut werden muss, sollen natürlich fair gehandelte Produkte angeboten werden und es ist eine Infoveranstaltung zum Thema faire Kleidung geplant, so Heindel weiter.

    Der Fairtade-Botschafter hatte sich im Ort umgesehen

    Viel Lob für Binswangen gab es von Seiten des Fairtrade-Ehrenbotschafters Manfred Holz aus Wupptertal. Holz war früher angereist und hatte sich im Ort umgesehen. Er freute sich, dass es in der "familienfreundlichen Gemeinde mit hoher Lebensqualität" so viel Kreativität und geballtes Engagement gibt. In seiner Ansprache erklärte er, dass die Anforderungen für die Fair-Trade-Zertifizierung recht hoch seien. Laut Holz gibt in Deutschland ein Bürger durchschnittlich im Jahr 28 Euro für fair gehandelte Produkte aus, in Österreich seien es 54 Euro und in Holland 50 Euro. Er bat die Gäste, fair gehandelte Produkte - am besten bio, regional und saisonal - zu kaufen. Bevor er die Urkunde überreichte, erklärte er noch, dass Binswangen der 841. Ort in Deutschland und der 239. in Bayern ist, der diese Anerkennung erhält. 

    Nach einem Erinnerungsfoto mit allen Gästen und Mitwirkenden vor der Synagoge trafen sich die Gäste, darunter Vertreter und Vertreterinnen der Vereine, des Gemeinderates, der Schule, des Kindergartens und des Weltladens in Wertingen sowie Ehrenbürger Franz Endres und Stadtpfarrer Rupert Ostermayer bei einem Empfang in Freien. 

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