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Binswangen: Bekommt Binswangen nun doch einen Dorfladen?

Binswangen

Bekommt Binswangen nun doch einen Dorfladen?

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    So könnte die Neue Mitte Binswangen mit dem Dorfladen aussehen.
    So könnte die Neue Mitte Binswangen mit dem Dorfladen aussehen. Foto: Andreas Müller

    Am 26. Februar 2022 hatte die Metzgerei Schmid in Binswangen zum letzten Mal geöffnet. Das einzige verbliebene Geschäft. Deshalb bildete der Gemeinderat eine Arbeitsgemeinschaft, um mit Experten ein Nahversorgungs-Konzept zu erstellen, erklärten die Ratsmitglieder Thomas Wippel und Alexander Gumpp in der Sitzung am Dienstag. Was die Referenten unter dem Namen Neue Mitte Binswangen präsentierten, hatte wohl keiner erwartet.

    Schon während der Dorferneuerung ging es um die Nahversorgung. Der erste Versuch, einen Dorfladen einzurichten scheiterte unter anderem, weil zu wenige Binswanger Anteile erwerben wollten. So fehlte das Startkapital, erinnerte Bürgermeister Anton Winkler. Außerdem sollten dort damals keine Back- und Wurstwaren verkauft werden, um dem Metzger, der beides im Sortiment hatte, keine Konkurrenz zu machen. Ob der Dorfladen in der Form wirtschaftlich gewesen wäre, war die Frage.

    Auch eine Terrasse ist für den Dorfladen in Binswangen angedacht

    Das neue Konzept stellten Benjamin Schwitz von der Holzbaufirma Gumpp & Maier aus Binswangen, Projektentwickler Klaus-Peter Jaser von der Firma Jacon Solutions in Günzburg und Christoph Kübel vom Leipheimer Ladenbau-Experten Wanzl vor. Für perfekt halten sie den vorderen Bereich des Dorfplatzes. Das Grundstück gehört bereits der Gemeinde und der Durchgangsverkehr verspreche weitere Kundschaft. Der Supermarkt links von der Hauptstraße aus gesehen wäre zwölf mal zwölf Meter groß, in derselben Größe rechts ein Bäcker- und Bistrobereich. Dort könnten auch Wurst und warme Gerichte verkauft werden. Um sich gemütlich hinzusetzen, bieten 38 bis 40 Plätze Platz, auch eine Terrasse ist angedacht. Jaser stellte klar: "Der Cafébereich soll ein attraktiver Ort werden, zu dem man gezielt hinfährt." Auch von weiter her. Das Gebäude soll dem neuesten energetischen Standard entsprechen, KfW 40, und der Baustoff Holz passe gut zu Backwaren, sind sich die Experten einig. Durch ein spezielles Zugangs- und Kassensystem könnte der Supermarktbereich 24 Stunden offen sein, vom Personal her wäre man so flexibel. Was tatsächlich von der bayerischen Rechtsprechung her möglich sei, müsse geprüft werden.

    Für solche Kleinflächenformate gebe es spezielle Großhändler. Regionale Lieferanten könnten zum Beispiel Fleisch, Kartoffeln, Eier oder Milch zuliefern. Die Kostenschätzung liegt bei 1,6 Millionen Euro. Je nach Förderung und wie optimistisch der Gewinn geschätzt werde, liege der Zeitraum, bis das investierte Geld wieder komplett zurückfließe, zwischen 22,3 und 6,4 Jahren. Dass für den Unternehmensaufbau eine professionelle Leitung gebraucht werde, meinte Horst Baltruschat. Michael Wagner zeigte sich nachdenklich, weil dies "kein kleiner Dorfladen" sei, womit an dem Standort Grünfläche versiegelt werde. Baltruschat entgegnete, dass an dieser "wunderschön angelegten Grünfläche" selten jemand wäre und so Leben reinkomme. Bürgermeister Winkler erklärte: "Wir müssen die Bevölkerung mitnehmen und eine Infoveranstaltung machen." Wann und wo wird noch mitgeteilt.

    Es gibt auch einen Antrag des Biohofs aus Unterthürheim

    Außerdem lag dem Rat ein Antrag des Biohofs Winkler aus Unterthürheim vor, mit der Bitte, einen neuen Standort zwischen dem Dorfplatz und der Firma Gumpp & Maier für den Verkaufsautomat zu finden. Momentan steht er beim Sportplatz. Das Gremium beschloss zu prüfen, ob das Aufstellen am Dorfplatz möglich wäre. Dorthin könnte auch der Automat von Simon Winkler gestellt werden, der momentan vor dessen Anwesen beim Feuerwehrhaus steht. Und sobald der Dorfladen starten würde, könnten beide ihre Erzeugnisse dort verkaufen, meinten die Ratsmitglieder.

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