Villenbach/Lauingen Ein lautes Wiehern. Vereisungsspray kommt zum Einsatz. „Mister Big“ geht es nicht gut. Das kleine Fohlen braucht derzeit eine besondere Betreuung. Petra Hammer und Rocco Moliterno kümmern sich liebevoll um das kranke Tier. „RP Mister Big“, so heißt das junge Pferd richtig, lebt auf dem Gestüt „Di Grazia Arabiens“ des Lauinger Paares in
Die Liebe zu den Pferden wurde vor allem Rocco Moliterno in die Wiege gelegt. „Bereits sein Opa hat in Italien Pferde gezüchtet. Nachdem er dann in München lebte, war es immer sein Traum, später selbst einmal Pferde zu züchten“, erzählt seine Lebensgefährtin Petra Hammer. Durch die gemeinsame Liebe zu den Tieren lernten sich beide kennen. „Ich habe seinen Wunsch nach einem eigenen Gestüt geteilt. Seit sechs Jahren betreiben wir nun Zucht im größeren Stil.“
Auf der Welt unterwegs
Ihre Pferde haben es so schon bis nach Brasilien, Südafrika oder Katar geschafft. „Dort können wir aber natürlich nicht hinfahren. Wir beschränken uns auf Wettbewerbe in Europa. Unsere Pferde kommen also im Gegensatz zu uns auf der ganzen Welt herum“, erzählt Hammer und lacht. Ziel sei es, gute Pferde zu züchten. Das Paar spezialisiert sich nicht, sondern möchte vielseitige Tiere aufziehen. Deshalb seien die Pferde auch oft draußen. „So werden sie robust“, sagt Hammer. Besonders wichtig ist für sie, dass das Gestüt möglichst familiär bleibt. „Wir wollen keinen Massenbetrieb.“ Dass es beiden um die Pferde geht, sieht man an der Stute „Nura“. Sie ist schon 25 Jahre alt. „Aber wir wollen sie nicht weggeben, sie gehört zur Familie“, sagt Moliterno.
Jährlich kommen bis zu sechs Fohlen zur Welt. Der Star des Gestüts ist „RP Grace Kelly“. Sie wurde bei der internationalen B-Schau in Frankfurt 2010 Championesse. Sie war Deutschlands hübschestes Fohlen. Für diese Erfolge muss das Paar aber auch sehr hart arbeiten. „Um fünf Uhr morgens geht es los. Da füttern wir und misten die Stallungen aus. Pferde kennen eben kein Wochenende, die wollen immer versorgt werden“, erklärt Moliterno. In Lauingen betreiben die Beiden zudem das Restaurant „Roma“. „Rund drei Stunden am Tag kümmern wir uns um unsere Pferde.“ An ihrem Job lieben beide besonders die Nähe zur Natur. „Das ist immer ein schöner Ausgleich zum Lokal.“