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Wertingen: Wertingen fördert Carsharing und E-Mobilität

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Wertingen fördert Carsharing und E-Mobilität

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    Vor dem Amtsgericht sollen drei Fahrzeuge für Carsharing abgestellt werden – zwei mit Verbrennungsmotoren vor dem Zaun, ein Elektroauto dahinter.
    Vor dem Amtsgericht sollen drei Fahrzeuge für Carsharing abgestellt werden – zwei mit Verbrennungsmotoren vor dem Zaun, ein Elektroauto dahinter.

    In Wertingen bahnen sich erste Maßnahmen für eine Verkehrswende an. Mit dem Einstieg der Stadt ins „Carsharing“ soll ein erster Schritt zur Reduzierung der Zahl der Pkw in der Zusamstadt vorgenommen werden. Außerdem bewilligte der Stadtrat in seiner Sitzung am Mittwochabend den Aufbau einer Infrastruktur für Elektroautos in Form von öffentlich zugänglichen Ladestationen.

    „Carsharing“ – zu deutsch „das Auto teilen“ – ist ein Konzept, in das immer mehr Anbieter einsteigen. Wer einen Mitgliedsbeitrag zahlt, kann dann die Fahrzeuge des Anbieters nutzen. Diese sind normalerweise an markanten und gut erreichbaren Punkten abgestellt.

    In Wertingen werden ab dem Sommer, spätestens im Herbst, drei Fahrzeuge auf speziell gekennzeichneten Parkplätzen vor dem Amtsgerichtsgebäude aufgestellt werden. Das beschlossen die Mitglieder des Stadtrates einstimmig. Dafür geht die Zusamstadt eine Kooperation mit den Stadtwerken Augsburg ein, die ein Tochterunternehmen für Carsharing besitzen.

    Carsharing und E-Mobilität sollen sich in Wertingen etablieren

    Stadtrat Reinhold Wörle (Freie Wähler) regte an, statt eines Familienautos gleich einen Kleinbus aufzustellen. Dafür kam Unterstützung von Dr. Johann Popp (CSU), der sich davon erhofft, dass dieser etwa von Sportgruppen für gemeinsame Fahrten zu Wettkämpfen genutzt werden könne. Neben diesem Kleinbus mit Verbrennungsmotor werden noch ein Kleinwagen mit Verbrennungsmotor sowie ein Kleinwagen mit Elektroantrieb angeschafft. Für diesen wird zudem eine Ladestation, eine sogenannte „Wallbox“, vor dem Amtsgericht aufgestellt. All das kauft die Stadt nicht, sondern mietet es von den Stadtwerken. Für die ersten vier Jahre zahlt die Stadt dafür voraussichtlich 39500 Euro für die Autos und zwischen 3500 und 7500 Euro für die Wallbox. Die Stadt finanziert zunächst beides und stellt den Platz bereit, um alles andere wie Abrechnungen und Versicherungen kümmern sich die Stadtwerke.

    Im Vorfeld hatte es schon intensive Diskussionen um den Standort der Fahrzeuge gegeben. So wurde überlegt, die Fahrzeuge über die Stadt zu verteilen. Vor allem der Laugnaplatz habe sich eigentlich als Standort angeboten, sagte Stadtbaumeister Anton Fink. Man habe sich letztlich für die zentrale Lösung am Amtsgericht entschieden, da dieser Standort von der Innenstadt aus am einfachsten zu erreichen ist. Der Laugnaplatz ist nach Einschätzung der Stadtverwaltung für viele Besucher der Innenstadt zu weit entfernt. Um Carsharing in Wertingen zu etablieren, sei ein guter Start des Projekts essenziell wichtig. „Wir müssen alles tun, damit das Angebot zugänglich ist und angenommen wird“, sagte Bürgermeister Willy Lehmeier (Freie Wähler).

    In den Wertinger Ortsteilen sollen kaum Ladestationen gebaut werden

    In der Sitzung wurde den Stadträten weiterhin ein Konzept der Beraterfirma Steinbacher Consult vorgestellt. In diesem geht es um den Aufbau einer passenden Infrastruktur für Elektrofahrzeuge in Form von Ladesäulen. 14 Standorte wurden unter die Lupe genommen, elf davon sind geeignet für eine öffentliche Ladestation. So sollen in naher Zukunft an der nördlichen Industriestraße, am südlichen Kreisverkehr und nahe des Schlosses Ladestationen gebaut werden – stark frequentierte Verkehrspunkte, an denen es geeignete Flächen gibt. Vor 2020 wird allerdings keine Station gebaut werden, da die Stadt Förderanträge stellen wird, die erst bearbeitet werden müssen. Mittelfristig sollen noch weitere Stationen gebaut werden, etwa am Klinikum, bei Creaton und in der Innenstadt.

    Trotz breiter Zustimmung für das Vorhaben, mit dem Wertingen im Landkreis eine Vorreiterrolle einnimmt, gab es innerhalb des Stadtrates bei einigen Details Diskussionsbedarf. So störte sich Reinhold Wörle daran, dass die abgelegeneren Stadtteile außer Roggden bei den Plänen nicht berücksichtigt worden seien. Bürgermeister Lehmeier argumentierte, dass eigene E-Autos zuhause aufgeladen würden. Die Ladestationen seien vor allem für Pendler und Touristen gedacht.

    Zweiter Bürgermeister Johann Bröll gab zu bedenken, dass sich die Technik schnell wandle. Derzeit dauert ein Ladevorgang laut Experten etwa 35 Minuten, in Zukunft seien aber Ladevorgänge unter zehn Minuten wahrscheinlich. Man sollte sorgsam abwägen, ob man in eine Technik investieren wolle, die schon bald wieder veraltet sein könnte, sagte Bröll. Lehmeier widersprach: Irgendwann müsse ein Anfang gemacht werden. Der Stadtrat sah das genauso und brachte das Projekt schließlich einstimmig auf den Weg.

    Lesen SIe dazu den Kommentar unseres Redakteurs: Wertingen wird zum Vorreiter im Landkreis

    So verlief bisher "Fridays for Future" in Wertingen:

    Wertinger Schüler demonstrieren für ihre Zukunft

    Mit diesen Schilder protestieren die Jugendlichen:

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