Die Montessorischule und die Landwirtschaftsschule Wertingen pflegen weiterhin den Austausch. Die Studierenden des dritten Semesters der Landwirtschaftsschule Wertingen hatten diesmal online die zwölfte Klasse der Montessori-Fachoberschule in Wertingen eingeladen, um über moderne Landwirtschaft zu diskutieren. Das teilte das Landwirtschaftsamt Wertingen in einer Pressemitteilung mit.
Das Fach Rhetorik in der Praxis anzuwenden, ist die Grundidee dieses Austausches, aber auch der Austausch von Verbraucher und Erzeuger, so Rhetoriklehrer Robert Knittel. Schulleiterin Heike Kahler sieht es als ein Muss, dass sich junge Menschen auf Augenhöhe über die viel kritisierte Landwirtschaft unterhalten können. In drei Onlineveranstaltungen stellten Landwirtschaftsschüler Themen vor, die gemeinsam diskutiert wurden. Christian Rau stellte zum Einstieg mit dem Referat „Landwirte am Pranger“ anhand verschiedener Begriffe wie zum Beispiel Massentierhaltung, Artensterben, Trinkwasserverschmutzung und Subventionsempfänger auf, wie die Wahrnehmung der Öffentlichkeit und die der Landwirte auseinanderdriften und warum es wichtig ist, sich einer Diskussion zu stellen, und zeigte Lösungsansätze auf.
Auch Kurzvorträge hielten die Wertinger
Es wurden unter anderem auch Kurzvorträge zum Bau eines neuen Schweinestalls, zum Betrieb eines Solarfeldes kombiniert mit Schafhaltung, zu Besonderheiten von Maschinennutzung beim Biozuckerrübenanbau gehalten. Immer wieder kamen die Schülerinnen und Schüler der beiden Schulen ins Gespräch. Die Landwirtschaftsschüler fühlten sich am Ende gehört und konnten den Wissensdurst der Montessorischüler stillen. Es war für sie eine wertvolle Erfahrung, einmal mit Verbrauchern über strittige Themen wie Ferkelkastration offen sprechen zu können. Gerne teilten sie mit, wie es eigentlich in einem Betrieb zugeht. Ihre Bitte: „Redet mit uns, bleibt nicht in Vorurteilen über uns. Geht lieber zum Hofladen um die Ecke als zum Supermarkt, da kommt das Geld auch wirklich beim Erzeuger an.“
Die FOS-Schüler haben viel Neues erfahren, zum Beispiel über Kartoffelsorten, sie so groß sein müssen, damit lange Pommes daraus gemacht werden können. Deutlich haben sie wahrgenommen, dass sie als Verbraucher und Konsumenten mitentscheiden, wie artgerecht und ökologisch Bauernbetriebe heutzutage arbeiten können: Nur durch die Bereitschaft der Verbraucher, für höheren Aufwand einen höheren Preis zu bezahlen, können Erzeuger noch mehr auf Tierwohl und Umwelt achten und als Betrieb überleben. Daumen hoch war die abschließende Reaktion der Schüler. (pm)
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