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Wertingen: Was in Wertingen gebaut werden darf- und was nicht

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Was in Wertingen gebaut werden darf- und was nicht

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    In Wertingen ist nicht jede Dachform erlaubt. Immer wieder ist das Thema im Bauausschuss.
    In Wertingen ist nicht jede Dachform erlaubt. Immer wieder ist das Thema im Bauausschuss. Foto: Archiv Matthias Becker

    Wer darf was wo bauen? Diese Frage für Wertingen zu beantworten, ist die Aufgabe des Bauausschusses des Stadtrates. Doch diese Frage hat unendlich viele Facetten, die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger und die der Aufsichtsbehörden gehen nicht immer zusammen, ohne dass es gehörig knirscht. Die vergangene Sitzung des Ausschusses am Mittwoch bot einen umfassenden Überblick über die Probleme, die sich dabei auftun können.

    Der Neubau des Lebensmitteldiscounters Norma Am Mühlanger wurde nun auch vonseiten der Stadt durchgewunken. Im ersten Anlauf im Juli hatten dem Stadtrat noch wichtige Unterlagen gefehlt, welche die Firma nicht bereitgestellt hatte. Außerdem wünschten die Mitgliedern des Ausschusses noch eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach und eine ausreichende, begleitende Begrünung des Grundstücks. Nun hat das Unternehmen nachgeliefert: Die Anlage sowie insgesamt acht Bäume stehen nun im Bauantrag. Das neue Gebäude soll insgesamt moderner ausfallen, eine separate Bäckerei ist nicht mehr vorgesehen. Der Antrag wurde angenommen.

    Das Antlitz Wertingens wird sich verändern

    Bürgermeister Willy Lehmeier informierte bei dieser Gelegenheit auch darüber, dass man wegen des vor kurzem neu eröffneten Netto-Marktes an die Firma herangetreten sei mit dem Anliegen, ob noch weitere Bäume im an das OMV-Grundstück angrenzenden Teil gepflanzt werden könnten. Man habe sogar angeboten, die Bäume vom Betriebshof selbst pflanzen zu lassen, so Lehmeier – die Firma müsste sich nur noch um die Pflege kümmern. Auf eine Antwort auf diese Frage warte man noch. „Wir bleiben dran“, versprach der Rathauschef.

    Ein Bebauungsplan in Gottmannshofen sollte geändert werden. Statt wie bisher nur ein Vollgeschoss in diesem Bereich zuzulassen – also nur die dort bekannten kleinen Häuser mit Erdgeschoss und relativ spitzem Satteldach – sind dort nun zwei Vollgeschosse zulässig, außerdem die Dachformen Flachdach, Zeltdach, Walmdach und versetztes Pultdach. Nur reine Pultdächer bleiben weiterhin untersagt.

    Johann Bröll (CSW) und Bürgermeister Lehmeier brachten dann den zentralen Zwiespalt der Stadtentwicklung auf den Punkt: „Damit geht natürlich auch ein Stück weit der einzigartige Charakter und die Geschichte des Orts verloren“, sagte Wechsel von Familiengrundstücken der älteren Generationen an die jüngeren zu erleichtern. Das „Update“ für den Bebauungsplan kommt dabei auch nicht unbedingt früh: Laut Auskunft der Bauverwaltung stammt der urspüngliche Bebauungsplan für den Bereich aus den 1960er Jahren, das letzte Mal aktualisiert wurde er Anfang der 1980er.

    Die Pizzeria "La Perla" darf sich nicht wie gewünscht erweitern

    Die Räte diskutierten außerdem über den Bauantrag des Inhabers der Wertinger Pizzeria „La Perla“, der den Außensitzbereich in einen Wintergarten umbauen wollte. Stadtbaumeister Fink wies bei der Erläuterung des Vorhabens aber darauf hin, dass sich aus seiner Sicht ein solcher Ausbau negativ auf das dortige Gebäudeensemble auswirken könnte. Das Haus der

    Stadtrat Tobias Kolb (Kommunale Umweltliste) argumentierte als einziger für den Bauantrag. Er könne sich durchaus vorstellen, dass dieser dem Gesamtbild gut tun würde, statt es zu verschlimmern. Außerdem sei das Umfeld nicht überall schön – nahe der Pizzeria befinde sich auch eine alte Fahrzeughalle. Außer Kolb stimmten alle Mitglieder des Ausschusses gegen den Antrag, der damit abgelehnt wurde. Allerdings, so Bürgermeister Lehmeier, werde mit dem Antragsteller das Gespräch gesucht. Vielleicht könne gemeinsam eine Lösung gefunden werden, wie das Projekt doch noch verwirklicht werden könne – etwa im hinteren Bereich des Hauses.

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