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Wertingen: Startschuss für die Wertinger Nord-Ost-Tangente

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Startschuss für die Wertinger Nord-Ost-Tangente

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    Die nördliche Entlastungsstraße, auch Nord-Ost-Tangente genannt, ist ein seit Jahren gewünschtes Wertinger Projekt. Auf der von der Stadt veröffentlichten Visualisierung zu sehen sind die geplanten Knotenpunkte (von unten) für die Bauerngasse/Eisenbachstraße, die Industriestraße, die Schücostraße und einen Wirtschaftsweg. Eine Darstellung der möglichen Anbindung des Krankenhausgeländes an die Straße ist auf dem Bild nicht enthalten.
    Die nördliche Entlastungsstraße, auch Nord-Ost-Tangente genannt, ist ein seit Jahren gewünschtes Wertinger Projekt. Auf der von der Stadt veröffentlichten Visualisierung zu sehen sind die geplanten Knotenpunkte (von unten) für die Bauerngasse/Eisenbachstraße, die Industriestraße, die Schücostraße und einen Wirtschaftsweg. Eine Darstellung der möglichen Anbindung des Krankenhausgeländes an die Straße ist auf dem Bild nicht enthalten. Foto: Stadt Wertingen (Grafik)

    Es ist schon beinahe schöne Tradition im Wertinger Stadtrat geworden, dass Ende des Jahres bei den Haushaltsplanungen die Nord-Ost-Tangente Erwähnung findet und vage Geld dafür eingeplant wird. Doch nun wird es tatsächlich ernst, und das seit Jahrzehnten diskutierte Projekt geht in die konkrete Planungsphase.

    Nachdem sich der Stadtrat im Juni 2020 für einen vorläufigen Trassenverlauf entschieden hatte, ist für diesen im Dezember der Planungsauftrag vergeben worden. Von nun an wird nicht mehr nur an Arbeitsskizzen gearbeitet, sondern an einer Vorlage für den späteren Bau.

    Straße im Wertinger Norden soll rund 1700 Meter lang werden

    Die Straße, angedacht im Norden Wertingens auf einer Länge von etwa 1700 Metern, soll in Sachen Verkehr eine deutliche Entlastung für die Innenstadt bringen. Bürgermeister Willy Lehmeier traf sich kürzlich mit Mitarbeitern des städtischen Bauamts und der Verwaltungsgemeinschaft, den Fachleuten vom Landkreis und dem Staatlichen Bauamt Krumbach sowie dem nun zuständigen Planungsbüro „Konstruktionsgruppe Bauen Augsburg (KB)“ aus Neusäß.

    Im Vorfeld des Treffens im Foyer der Stadthalle betonte Lehmeier die Punkte, auf die er sein Augenmerk im Zuge der Planungsarbeiten legen will: „Die Straße soll mit sechs Verkehrsknotenpunkten ausgebaut werden. Die Zufahrten und Anbindungen, die sich daraus ergeben, müssen gewährleisten, dass der Verkehr in unserem Städtle deutlich entlastet wird.“

    Er sprach insbesondere den im Plan skizzierten Verkehrsknotenpunkt 1 nördlich des Gymnasiums an. An die Planer von der KB gewandt sagte Lehmeier: „Von größter Bedeutung ist hier, dass Sie frühzeitig jede Möglichkeit ausloten, wie von dort die Anbindung an die Mittelschule, das Hallenbad und vor allem an unser Kreiskrankenhaus realisiert werden kann.“ Es gelte, den Ebersberg – die bisherige Zufahrtsstraße zum Krankenhaus – spürbar zu entlasten.

    Er bat die Planer, in dem Bereich auch auf eine Verkehrsabwicklung über den Knotenpunkt 1 von Schulbus- wie auch Individualverkehr zu achten. „Gerade die Anwohner, aber auch die Besucher unserer Patienten sollen allein dadurch schon mehr Aufenthaltsqualität erfahren, indem wir diesen Verkehr auf die nördliche Entlastungsstraße umleiten.“ Geh- und Fahrradwege sollen nach den Plänen der Stadt auf der gesamten Strecke sowie entlang der Anbindungsstraßen den Straßenverlauf säumen.

    Nord-Ost-Tangente soll Industriestraße, Bauerngasse und Gottmanshofer Straße entlasten

    Vom Planungsbüro KB äußerte sich Stephanie Riedler folgendermaßen: „Die Straße wird nach Fertigstellung in einigen Jahren die Eisenbachstraße und die Bauerngasse mit der östlich verlaufenden Staatsstraße 2027, der Donauwörther Straße auf einer Strecke von rund 1700 Metern verbinden.“ Diese neue Verkehrsachse solle dann die Industriestraße, Bauerngasse sowie die Gottmannshofer Straße deutlich entlasten. „Die Strecke beinhaltet sechs Verkehrsknotenpunkte mit Linksabbiegespuren, Kreisverkehren und Feld- sowie besagten Geh- und Radwegen.“ Riedler sagte: „Weiter ist der Ausbau der Schücostraße geplant.“ Sie erklärte die Absicht, dort den Güterverkehr auf den rückwärtig liegenden Bereich zu verlegen.

    Um das alles realisieren zu können, muss laut Riedler zuerst der gesamte Baugrund untersucht werden – zum Beispiel auch auf eventuell vorhandene Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg. Noch einiges mehr müssen die Verantwortlichen in ihren Planungen zusammenbringen: Naturschutz, Hochwasserschutz, Schallschutz und die Belange und Wünsche der dort ansässigen Anwohner, Firmen und Unternehmen. „Ebenso müssen wir in unsere Planungen mit Hilfe von Fachfirmen Berechnungen über das zukünftige Verkehrsaufkommen einfließen lassen“, so Riedler.

    Wie es mit der Wertinger Verbindungsstraße weitergeht

    Wie geht es weiter? Das Planungsbüro KB werde alle Informationen zusammenfügen und dann erst einmal viele Gespräche führen. Anhand aller Erkenntnisse sollen die Planer dann einen ersten Vorentwurf erarbeiten, welcher dem Stadtrat und der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll.

    Bürgermeister Lehmeier äußerte sich gegenüber unserer Zeitung noch zu einer Textanzeige der Bürgerinitiative „Für das Krankenhaus – Gegen den Tower“, die am vergangenen Wochenende in unserer Zeitung geschaltet worden war. Dort hatte gestanden: „Von einer Entlastung durch die vor kurzem in Planung gegebenen Nord-Ost-Tangente kann keine Rede sein. Denn die Anbindung vom Eisenbach zum Krankenhaus ist von diesem Planungsauftrag ausgenommen.“

    Eine falsche Information, sagt Lehmeier. Fakt sei: Die Strecke beinhalte sechs Verkehrsknotenpunkte – der erste, von den Planern „K1“ genannt, ziele explizit auf die planerische Anbindung vom Eisenbach zum Krankenhaus ab. „Wieso soll ein Knotenpunkt geplant werden, wenn dann keine Anbindung geplant werden soll?“, so Lehmeier.

    Mitbegründer Wertinger Bürgerinitiative: Keine falsche Information

    Klaus Lang, Mitbegründer der Bürgerinitiative und für besagte Anzeige verantwortlich, sagte gegenüber unserer Zeitung, dass es sich keineswegs um eine Falschinformation gehandelt habe. Er bestreite nicht, dass eine Anbindung des Krankenhausareals angedacht und gewollt sei. Allerdings sei ein in den Planungen enthaltener Knotenpunkt nicht dasselbe wie eine komplette Anbindung samt Verbindungsstraße.

    Und eben für diese notwendige Stichstraße gebe es noch keinen Planungsauftrag. Mehr noch: Es gebe bisher keinen Grunderwerb und es sei mit „erheblichen Einsprüchen“ zu rechnen. Lang gegenüber unserer Zeitung: „Deshalb stimmt auch die Aussage: Eine Anbindung vom Tower nach Norden ist fern, ihre Realisierung dauert, wenn überhaupt, Jahre. Sicher ist: Bis dahin droht den Anliegern der Zufahrtsstraßen eine tägliche Verkehrsbelastung von bis zu 2500 Kraftfahrzeugen – zusätzlich!“ (mit pm)

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