Wertingen

Spontaner Auftritt wird zum Dauerengagement

    • |
    Ein paar der treuen und engagierten Mitglieder der “Klaranetten“: (von links) Walter und Anneliese Straub, Willy Baumgartner, Cilli Scholz, Hans Teuber, Erika Messner, Erika Fendt und Traudl Reiter, nicht auf dem Foto sind Renate März und die älteste im Bunde, Irmi Köhler.
    Ein paar der treuen und engagierten Mitglieder der “Klaranetten“: (von links) Walter und Anneliese Straub, Willy Baumgartner, Cilli Scholz, Hans Teuber, Erika Messner, Erika Fendt und Traudl Reiter, nicht auf dem Foto sind Renate März und die älteste im Bunde, Irmi Köhler. Foto: Hauke

    Wertingen Seit nunmehr zehn Jahren unterhalten die Frauen und Männer der „Klaranetten“ einmal im Monat die alten Menschen im Wertinger Seniorenzentrum St. Klara. Dann wird gemeinsam gesungen, geschunkelt, es werden Witze und kurze Geschichten erzählt, um die Weihnachtszeit ertönt Stubenmusik oder es wird auch mal eine Polonaise getanzt, egal ob mit oder ohne Rollator.

    Zustande kam das inzwischen etablierte ehrenamtliche Engagement für die Senioren durch einen spontanen Auftritt, berichten die Initiatoren der Klaranetten, Anneliese und Walter Straub: „Unsere Angehörige feierte in St. Klara ihren Geburtstag, wir saßen mit mehreren zusammen und sangen spontan ein paar alte Volkslieder und Schlager.“

    Laut dem Ehepaar Straub sei das damals so gut angekommen, dass nicht nur die Bewohner des Seniorenzentrums um Wiederholung baten, sondern auch die Heimleitung und das Pflegepersonal nachfragten, ob man das denn nicht öfters machen könne. „Erst waren wir nur zu Fünft, heute sind wir zehn, die immer am letzten Donnerstag im Monat ins St. Klara gehen und dort die alten Menschen unterhalten.“

    Früher mussten Straub und seine Frau die Lieder, die sie für ihre Auftritte ausgesucht haben, für alle Bewohner und die Klaranetten-Mitstreiter kopieren, „inzwischen erspart uns eine Spende in Form von Gesangsbüchern diese Arbeit.“ Anneliese Straub erzählt, dass es nicht nur großen Spaß mache, den Senioren eine Freude zu bereiten: „Den Dank, den man jedes Mal dafür bekommt, macht alle Mühe, die die Auftritte hin und wieder machen, wieder wett.“

    Das Ehrenamt erhält jung

    Außerdem seien im Laufe der vielen Jahre auch untereinander Freundschaften entstanden. Noch eine Motivation für das Engagement in St. Klara führt Anneliese Straub mit Schmunzeln auf: „Das Ehrenamt hält jung.“ Denn immerhin ist die älteste Mitstreiterin bereits 87 Jahre, das jüngste Mitglied 63. „Das, was wir uns wünschen, ist Nachwuchs“, sagen alle unisono. Einzige Voraussetzung sei, man sollte Spaß am Singen haben.

    Dankbar sind die Klaranetten ihrem treuen Mitglied Johann Teuber. Der Akkordeonist ist seit 2008 fester Bestandteil der sogenannten Klaranetten, die ihre Bezeichnung zum einen vom Namen des Seniorenzentrums ableiteten und zum anderen das Attribut „Nett“ darin integriert haben. Dank Teuber könne man die alten Volkslieder und Schlager immer mit melodischer Akkordeonbegleitung vortragen. „Die Menschen erinnern sich durch unsere Musik oft an alte Zeiten und es ist willkommene Abwechslung im geregelten Alltag, da kommt es dann schon mal vor, dass die eine oder andere Träne der Rührung fließt.“ Auch deshalb lautet die Devise der Klaranetten: Nach dem Auftritt ist immer auch vor dem Auftritt. Und das nun schon seit zehn Jahren, Monat für Monat.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden