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Wertingen: So soll Wertingens Wasserversorgung gesichert werden

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So soll Wertingens Wasserversorgung gesichert werden

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    Die Wasserversorgung in Wertingen und Umgebung kann langfristig nicht ohne den Neubau eines zweiten Tiefbrunnens gesichert werden. Ein Grund dafür ist der Klimawandel. Deshalb ist ein solcher Brunnen auf Binswanger Flur geplant. Unser Bild stammt aus Augsburg.
    Die Wasserversorgung in Wertingen und Umgebung kann langfristig nicht ohne den Neubau eines zweiten Tiefbrunnens gesichert werden. Ein Grund dafür ist der Klimawandel. Deshalb ist ein solcher Brunnen auf Binswanger Flur geplant. Unser Bild stammt aus Augsburg. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Einwohner der Stadt Wertingen und die der Gemeinden, die dem Zweckverband der Kugelberggruppe angehören, müssen auch für die nächsten Jahrzehnte mit ausreichend Trinkwasser versorgt werden. Dafür muss ein zusätzlicher Tiefbrunnen gebohrt werden, teilen Wertingens Bürgermeister Willy Lehmeier und der Vorsitzende der Kugelberggruppe und Binswangens Bürgermeister Anton Winkler, in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit. Dieser soll beim jetzigen Wasserhäuschen in der Binswanger Flur gebaut werden – noch in diesem Jahr könnte gebohrt werden.

    Denn der Tiefbrunnen, aus dem die Wasserversorger Stadt Wertingen und Kugelberggruppe bisher rund die Hälfte des Jahresbedarfs an Trinkwasser abdecken, verliert immer mehr seine Leistung. Laut Lehmeier hat das hauptsächlich einen Grund: „Das ist vor allem dem Klimawandel geschuldet“Dadurch verringere sich die Menge im sogenannten Grundwasserleiter, aus dem derzeit unser Wasser entnommen werde. Diese Sorge teilt auch Anton Winkler. Unweit von seinem Dorf befindet sich das Areal, auf dem die Anlage samt Wasserhaus liegt. „Langfristig gesehen wird es schwierig für uns, die notwendigen Fördermengen zu erreichen.“

    Binswanger Brunnen soll als Garant für die Zukunft dienen

    Der nun geplante neue Tiefbrunnen 3a soll die bisherige Menge an Grundwasser sicherstellen, dient aber auch als Garant für die Zukunft. „Wenn der neue Brunnen fertig ist, können wir Sanierungsarbeiten am alten Brunnen 3 vornehmen und gleichzeitig die Wasserversorgung mit dem neuen sicherstellen.“ Beiden Bürgermeistern ist jedoch klar, dass trotz des zweiten Brunnens nicht einfach mehr Wasser gefördert werden darf, das ist durch die Bayerische Wasserwirtschaftsverwaltung streng geregelt.

    Hier kommt Dipl.-Geol. Dr. Bernd Hanauer ins Spiel. Der Fachmann mit eigenem Büro für „Hydrogeologie und Umwelt“ in Gießen hat bereits für den bestehenden Brunnen die fachliche Seite abgedeckt und die wasserrechtlichen Verfahren begleitet. Jetzt ist er von der Stadt und dem Zweckverband auch für den neuen Brunnen mit ins Boot geholt worden (siehe Interview). „Aus den vorliegenden Daten und anhand von Voruntersuchungen wissen wir genau, an welcher Stelle wir bohren können“, sagt der Experte. Diese Stelle liege nicht weit vom bestehenden Brunnen entfernt, so Hanauer. „Jeder Wasserversorger will wissen, mit welcher Menge an Grundwasser er rechnen kann.“

    Angestrebter Grundwasserleiter in Binswangen liegt 200 Meter tief

    Der Grundwasserleiter, der angestrebt wird, liegt laut Hanauer circa 200 Meter tief. „Das gesamte Areal dort weist eine besondere Situation auf, denn durch diese Tiefe des Grundwasserleiters ergibt sich ein höherer Wasserdruck als die Geländeoberfläche.“ Das bedeutet, dass das Wasser nach oben steigen kann. Deshalb brauche man beim bereits bestehenden Brunnen nur eine Pumpe an der Oberfläche. Laut Hanauer ist jedoch vorgesehen, in den neuen Brunnen zur besseren Absicherung eine Unterwasserpumpe in größerer Tiefe einzubauen. Die vorhandenen Filteranlagen in den beiden Wasserwerken werden dann das eisen- und manganhaltige Grundwasser zu gewohnt sauberem Trinkwasser veredeln.

    Neben dem Spezialisten Hanauer wurde auch das Ingenieurbüro Steinbacher aus Neusäß mit der Planung der technischen Umsetzung des Bauprojekts am Rande von Binswangen beauftragt. Bis mit den Bauarbeiten begonnen werden kann, sind jedoch noch umfangreiche Abstimmungen und Genehmigungen durch die Fachbehörden erforderlich. Hanauer ist jedoch überzeugt, „dass das für Jahrzehnte die letzte Tiefbohrung für Wertingen sein wird“. (pm, br)

    Ein Experte erklärt, wie ein solcher Tiefbrunnen entsteht:

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