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Wertingen: Schon wieder: Hund reißt ein Reh bei Wertingen

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Schon wieder: Hund reißt ein Reh bei Wertingen

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    In Wertingen wurde ein Reh von einem oder mehreren Hunden gebissen. Laut Angaben der Polizei handelte es sich um ein Muttertier. Unser Bild zeigt eine Geiß mit ihren Kitzen.
    In Wertingen wurde ein Reh von einem oder mehreren Hunden gebissen. Laut Angaben der Polizei handelte es sich um ein Muttertier. Unser Bild zeigt eine Geiß mit ihren Kitzen. Foto: Johann Kistler Symbolbild

    Der Jagdpächter machte den traurigen Fund. Am Mittwoch entdeckte er unterhalb des Wertinger Grünsammelplatzes „Am Eisenbach“ auf freier Wiese einen Rehkadaver. Wie die Polizei mitteilt, wurde das Muttertier den frischen Bisswunden zufolge von einem oder mehreren Hunden gerissen.

    Es ist das fünfte gerissene Reh im Bereich rund um Wertingen

    Nach Aussagen des Jagdpächters handelt es sich heuer um das fünfte gerissene Reh im Wertinger Bereich. Das Kitz des getöteten Muttertiers wurde vermutlich noch gesäugt. Das erklärt Helmut Jaumann, der Vorsitzender des Kreisjägervereinigung Dillingen ist. Dennoch könne es eventuell überleben, weil es sich auch schon in der Säugezeit mit Grünäsung beschäftigt, sprich selbst Gras, Kräuter und Feldfrüchte fresse. Man solle dabei aber nicht vergessen, dass Kitz und Geiß eine sehr enge soziale Bindung haben, sagt der Fachmann. Das verwaiste Tierkind werde deshalb eine Weile nach der Mutter suchen. Dabei würden die Kitze meist fiepen. Somit besteht aber die Gefahr, dass beispielsweise ein Fuchs auf das Tier aufmerksam wird und es reißt.

    Jaumann erklärt in diesem Zusammenhang, dass laut Gesetz ab 1. September auch Muttertiere, sprich Rehgeißen, erlegt werden dürfen. Er selbst ist allerdings strikt dagegen. Jaumann, der seit 61 Jahren Jäger ist, ist überzeugt, dass die Kitze zu diesem Zeitpunkt noch nicht selbstständig sind. Die Tierkinder werden laut Jaumann zwischen April und Anfang Juli geboren, die meisten davon im Mai und Juni. Kommt ein Kitz allerdings erst Anfang Juli auf die Welt, könne es im September noch nicht selbstständig sein, so der Jäger.

    Jaumann, der seit 21 Jahren Vorsitzender der Jägervereinigung Dillingen ist, hat einen guten Überblick über die Reviere im Landkreis. Er sagt: „Es werden sicherlich zu viele Tiere von Hunden gerissen.“ Das dürfe nicht sein und da müsse auch knallhart vorgegangen werden. Wenn Hundebesitzer ihre Tiere nicht im Griff hätten, müssen die Vierbeiner an die Leine.

    Laut Gesetz dürfe ein Hund, der das Wild jagt, vom Jäger erschossen werden. Jaumann weiß allerdings, dass der Hund nichts dafür kann, wenn Herrchen oder Frauchen ihr Tier nicht im Griff haben.

    Vorsitzender der Jägervereinigung Dillingen setzt auf das Gespräch mit den Hundebesitzern

    Außerdem will der 78-Jährige nicht einfach in die allgemeinen Klagen über uneinsichtige Hundebesitzer einstimmen. Er sei selbst viel im Wertinger Bereich unterwegs, da sich das Haus der Jäger auf dem Judenberg befindet und er selbst lang in der Zusamstadt gewohnt hat. Er habe dort viele verständnisvolle Hundebesitzer getroffen. Mit den Leuten, die rund um den Judenberg spazieren gehen, habe er ein gutes Verhältnis. Jaumann sagt: „Man muss halt vernünftig mit den Leuten reden.“

    Dass in Wertingen nun bereits fünf Tiere von Hunden gerissen wurden, hänge sicherlich damit zusammen, dass es in Stadtnähe auch mehr Vierbeiner gebe.

    Zu dem aktuellen Fall, der sich am Mittwoch in Wertingen ereignet hat, sucht die Polizeistation Wertingen Zeugen, die sachdienliche Hinweise, vor allem zum Hundehalter geben können. Wer etwas beobachtet hat, soll sich unter 08272/99510 melden.

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