Es gibt Neuigkeiten für die Pläne am Wertinger Krankenhaus. In der Wertinger Stadtratssitzung am Mittwoch drückte sich Bürgermeister Willy Lehmeier dazu aber missverständlich aus. Er äußerte sich zu einem Gespräch mit dem Laugnaer Bauunternehmer Ulrich Reitenberger und dessen Plänen am Wertinger Krankenhaus. Dort will dieser einen Turmbau verwirklichen (wir berichteten).
Wie hoch dieser Turm nun werden soll, das steht noch nicht fest. Lehmeier sprach davon, dass Reitenberger mit sechs Stockwerken „hinkommen“ könnte. Auf Nachfrage unserer Zeitung stellte Reitenberger klar: Der Gesprächsinhalt bezog sich nicht auf die Gesamthöhe. Nach derzeitigem Stand sollen sechs Stockwerke mit Nutzung im Bereich Gesundheit gefüllt werden, etwa Arztpraxen. Dazu werden aber noch weitere Stockwerke, etwa für Wohnungen, kommen. Mit sechs Etagen wird es deswegen sicher nicht getan sein.
Gewerbe will Reitenberger aus dem Turm herausnehmen
Dasjenige Gewerbe, das nicht unmittelbar mit dem Gesundheitsbereich zusammenhänge, will Ulrich Reitenberger allerdings an die Dillinger Straße auslagern. Auf einem dortigen Grundstück war ursprünglich das Ärztezentrum geplant worden, wie Reitenberger schon in einer Präsentation im Oktober gesagt hatte.
Für den Turm hatte der Unternehmer zunächst noch mit rund 4,5 Stockwerken, die für Arztpraxen vorgesehen waren, kalkuliert. Doch nun scheint sich der Anteil der medizinischen Nutzung zu erhöhen.
Heftige Diskussionen im Stadtrat zum Turmbau
Das Vorhaben des Unternehmers hatte zu einer äußerst heftig geführten Diskussion im Stadtrat geführt. Es ist Teil einer großen Neustrukturierung beziehungsweise Erweiterung des Krankenhausgeländes am Ebersberg – neben dem „Tower“, wie er in Wertingen genannt wird, sollen ein neues Pflegeheim, eine Pflegeschule sowie ein Parkdeck entstehen. Während die anderen Punkte einhellig auf Wohlwollen stießen, führte Reitenbergers Vorhaben zu starker Kritik. Vor allem Johann Popp und Alfred Schneid von der CSU glauben nicht an eine Aufwertung des Krankenhausgeländes, sondern eher an das Gegenteil – gerade auch deswegen, weil der Turm teilweise mit Angeboten gefüllt werde, die für das Krankenhaus keinen Mehrwert hätten. Die Befürworter dagegen hoffen, dass durch die praktizierenden Ärzte in unmittelbarer Nähe zum Krankenhaus die Wege kürzer werden und sich die Versorgungssituation für die Patienten deutlich verbessert. Für den notwendigen vorhabensbezogenen Bebauungsplan stimmten zwölf Stadträte plus Bürgermeister, gegen ihn acht.
Gegen den Turmbau hat sich mittlerweile eine Bürgerinitiative gegründet, die den Bau per Entscheid verhindern will und ein entsprechendes Bürgerbegehren gestartet hat (wir berichteten). Auch der Umstand, dass für das Vorhaben ein Grundstück des Landkreises an Reitenberger verkauft werden müsste, stößt den Kritikern sauer auf. Darüber muss der Landkreis aber erst noch entscheiden.
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