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Wertingen: Photovoltaik lohnt sich in Wertingen

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Photovoltaik lohnt sich in Wertingen

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    In Wertingen eigenen sich laut des interaktiven „Solarpotenzialkatasters“ die meisten Hausdächer für eine Belegung mit Solarpanelen. Das kann über die Jahre viel Geld sparen und schont zugleich auch die Umwelt.
    In Wertingen eigenen sich laut des interaktiven „Solarpotenzialkatasters“ die meisten Hausdächer für eine Belegung mit Solarpanelen. Das kann über die Jahre viel Geld sparen und schont zugleich auch die Umwelt. Foto: Ralf Lienert

    Photovoltaik hat in Wertingen bessere Chancen als die Energiegewinnung aus Wind. Ende Januar wurde nach theatralischen Szenen, inklusive einer Mini-Demonstration vor dem Rathaus und einer übergebenen Unterschriftenliste, der Windkraft in der Zusamstadt eine Absage erteilt. Deutlich stimmte der Stadtrat für die Einführung der 10-H-Regel, welche Windkraftanlagen auf Wertinger Stadtgebiet verhindern wird. In seiner Begrüßung im Rathaus ging Wertingens Bürgermeister Willy Lehmeier noch einmal auf die vergangene Diskussion ein und sagte: „Wenn wir die Leute nicht ‘mitnehmen’, dann wird uns die Energiewende nicht gelingen.“

    Was verbirgt sich hinter den Marketingfloskeln zur Sonnenenergie?

    Nach diesen Worten wurde am Montagabend in einer Informationsveranstaltung den Wertinger Bürgern präsentiert, was sich hinter den kryptischen Marketingfloskeln verbirgt und der Landkreis wirklich für die Energiewende tut. Was hat es damit auf sich, wenn in den Prospekten von der „Sonnenkampagne“ des

    Das Solarpotenzialkataster ist eine interaktive Karte im Internet, bei der jeder selbst und verblüffend einfach errechnen kann, ob sich eine Solaranlage auf dem eigenen Hausdach rentiert.

    Jedes Haus im Landkreis ist erfasst worden. Nicht von Beamten des Landratsamtes, sondern von der Firma „tetraeder.solar“. Grundlage dafür sind Geodaten vom Bayerischen Landesamt für Vermessung sowie hochauflösende Laserscandaten. Letztere werden mit Hilfe von Flugzeugen generiert. Aus den gesammelten Informationen werden dann vereinfachte Modelle der Häuser und der umgebenden Objekte, wie etwa hohe Bäume, erstellt. So können im letzten Schritt von den Experten sowohl Sonneneinstrahlung und Verschattung jedes einzelnen Hausdachs im Landkreis berechnet werden.

    Für jedes einzelne Dach im Landkreis wird die passende Anlage berechnet

    Bis ins Detail kann jeder selbst seine eigene Solaranlage durchplanen. Zwar schränkte Christian Weber vom Landratsamt zuvor ein: „Die Simulation ersetzt kein Beratungsgespräch.“ In der Praxis dürfte das allerdings nur bedingt stimmen, denn die Möglichkeiten der Simulation sind umfangreich und detailgenau. Zum einen kann man die Software automatisch einen Vorschlag zur Belegung des Daches mit Solarmodulen machen lassen oder die Belegung manuell vornehmen. Dazu fließen noch zahlreiche weitere Angaben in die Berechnung mit ein: Wie hoch ist der Stromverbrauch? Soll ein Speicher mit eingeplant werden? Wird Solarthermie aktiviert? Weiter geht es, ob für die Anschaffung ein Kredit beantragt werden muss. Am Ende steht eine vorgeschlagene Anlage mit einer genauen Auflistung, wann sich die Anschaffung gerechnet hat und wie viel CO2 man durch die Montage eingespart hat, um die Umwelt zu schonen.

    Durchgeführt wurde die Abschätzung der Potenziale vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu. Dessen Experten kamen zu dem Schluss, dass im Landkreis Dillingen Photovoltaik- und Solarthermieanlagen das größte Potenzial aufweisen. Und tatsächlich: Betrachtet man die Karte genauer, erscheinen Grundstücke im Zusamtal und seiner näheren Umgebung wie in Laugna, Binswangen und Villenbach, bestens geeignet für eine Ausstattung mit Solarmodulen. Nur wenige Grundstücke sind laut der Berechnung der Experten „bedingt“ oder „nicht geeignet“.

    Mehrere Optionen für die Verwirklichung in der Region Wertingen

    Wer sich für eine solche Anlage interessiert, hat in der Region mehrere Optionen, wenn es an die Verwirklichung gehen soll. Bei der Info-Veranstaltung im Wertinger Rathaus präsentierten sich die Buttenwiesener Firma GP Joule, Erdgas Schwaben, EnBW und die Augsburger Lechwerke. Letztere haben in Wertingen vor Kurzem die erste öffentliche Gleichstrom-Schnellladestation in Betrieb genommen (siehe Foto). Diese befindet sich bei der Esso-Tankstelle und kann laut Unternehmen ein Elektroauto in 20 Minuten zu 80 Prozent aufladen.

    Der Artikel zum Aus für die Windkraft in Wertingen: Wertingen beschließt das Aus für Windkraftzonen mit dem dazugehörigen Kommentar Windkraft: Wertingen hat eine Chance vertan

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